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Zwischen den Zeilen

Zwischen den Zeilen

Titel: Zwischen den Zeilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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Ford und ich bin einigermaßen beeindruckt, denn außer den Typen in der Werbekampagne hab ich bisher noch nie jemanden getroffen, dem diese Form wirklich steht.
    Aber natürlich sieht er damit verdammt sexy aus, was mal wieder die bittere Theorie untermauert, dass einen schönen Menschen einfach nichts entstellt. Ich würde mit so einem Teil auf der Nase vermutlich aussehen wie ein Vollidiot und die Welt würde über mich lachen.
    »Du und Daniel«, fange ich an, zögere und kaue auf meiner Unterlippe, bevor ich mit den Schneidezähnen nach dem Ring suche und ihn nach innen ziehe, bis es ein bisschen wehtut. »Ihr beiden, also… seid ihr… ein Paar oder so was?«
    »Ein Paar?« Wieder dreht er den Kopf zu mir und seine Augenbrauen tauchen hinter dem Brillengestell auf. »Wie kommst du denn darauf?« Offensichtlich amüsiert ihn diese Vorstellung.
    »Na ja, weil…« Ich überlege kurz, wie ich das jetzt am besten formuliere, ohne ihm auf die Füße zu treten, falls sie doch irgendwie zusammen sind. »Ich finde irgendwie, ihr wirkt so vertraut.«
    »Er ist mein Chef«, antwortet er, als sei das eine Erklärung. Aber ehrlich gesagt finde ich eben grade, dass es keine ist. Man stelle sich vor, ich würde mit Degenhardt zum Zahnarzt gehen. Gruselige Vorstellung. Sehr gruselig sogar. Klar, ein Blumenladen ist was anderes und vielleicht sind die beiden ja tatsächlich befreundet, aber dass sie zusammen zum Zahnarzt gehen, finde ich dennoch komisch.
    » Nur dein Chef?«, frage ich also vorsichtig.
    »Warum fragst du?«, will er wissen.
    »Weil… na ja, vielleicht sollte ich dir das jetzt nicht erzählen, aber ich hab euch gesehen.«
    »Gesehen?«
    »Ja, Freitag, beim Zahnarzt. Es war Zufall. Ich hab früher Schluss gemacht und das Verlagshaus ist quasi um die Ecke«, entscheide ich mich für die Wahrheit.
    »Oh«, sagt er und ich kann irgendwie nicht einordnen, wie dieses Oh jetzt klingt.
    »Ehrlich gesagt wirkte es da ein bisschen so«, gebe ich zu. »Und wenn es so ist, dann würde ich das gerne wissen… Also wenn das 'ne Beziehung ist oder so was in der Art, weil…«
    »So was in der Art?«, unterbricht er Gott sei Dank mein peinliches Gestammel, bevor ich mich vor ihm outen kann, dass ich ziemlich in ihn verknallt bin. Denn ihm einfach so zu erzählen, dass es mich völlig erwischt hat, ist vielleicht keine so gute Idee. Erst will ich wissen, was das mit seinem Chef ist.
    »Keine Ahnung. Gibt da ja verschiedene Konstellationen«, sage ich also.
    »Konstellationen?«, wiederholt er. Und irgendwie klingt es wie eine Frage.
    »Offene Beziehungen… Typen, die das eher locker sehen… Sugardaddys… keine Ahnung.«
    »Sugardaddys?« Wieder zieht er die Augenbrauen hoch.
    »Na ja, er ist attraktiv…«
    »Ich richte es ihm aus.« Er lacht.
    »Bloß nicht!«, sage ich schnell. »Ich meine nur… er ist… viel älter als du.«
    »Ist er«, bestätigt er.
    »Könnte ich mir irgendwie nicht vorstellen«, erkläre ich.
    »Einen Freund, der viel älter ist als du, oder einen, der das eher locker sieht?«
    »Wäre wohl beides nicht, was ich suche«, stelle ich fest und im selben Moment denke ich darüber nach, wie alt Ben wohl ist. Ich schätze ihn auf allerhöchstens dreißig, eher jünger.
    »Was suchst du denn?«, will er wissen.
    »Oh, ganz tief drinnen wohl, was alle anständigen Mädchen so suchen«, bemühe ich mich um einen Witz. Irgendwie weiß ich nicht so recht, was ich dazu jetzt sagen soll.
    »Und was wäre das?«
    »Ich bin... ernsthaft. Und eigentlich an was Festem interessiert. Keine One-Night-Stands. Damit bin ich irgendwie durch…« Shit! Der Zeitpunkt für dieses Gespräch ist definitiv zu früh fürs Stadium unserer Noch-nicht-Beziehung. Ich hoffe, ich verschrecke ihn damit nicht.
    »Ich bin nicht sicher, ob ich bin, was du suchst, Josh«, sagt er ziemlich leise. »Ich hab eine Vergangenheit… und als ernsthaft würde ich die, jedenfalls was Männer angeht, nicht grade bezeichnen.«
    »Oh.« Ich schlucke. Nicht wirklich das, was ich von ihm hören wollte.
    »Ich war bisher nur einmal mit einem Mann so richtig zusammen und es war definitiv komplizierter als One-Night-Stands es sind«, stellt er pragmatisch fest.
    »Dann… war ich einer?«, frage ich, klinge desillusionierter, als ich möchte und bereue es schon im selben Moment, in dem es über meine Lippen kommt. Schnell drehe ich meinen Kopf zur Seite und sehe aus dem runtergelassenen Fenster.
    »Frag mich morgen Früh«, erwidert er, greift nach

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