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Zwischen Diesseits und Jenseits

Zwischen Diesseits und Jenseits

Titel: Zwischen Diesseits und Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eine Sonne, die zeigte, welche Kraft im Mai schon in ihr steckte, und so hatte die Stadt wieder zahlreiche Touristen angezogen, die schon am Morgen die Straßen verstopften.
    Darüber regte sich unser Taxifahrer auf. Da er wusste, dass wir kein Italienisch sprachen, versuchte er es auf Englisch. Er redete trotzdem schnell, und wir verstanden nur Fragmente.
    Aber wir fanden heraus, dass er sich darüber ärgerte, wenn die Touristen die Straßen verstopften, und schon jetzt fluchte er auf den kommenden Sommer. Er wollte uns auch davon überzeugen, dass er als Taxifahrer trotz der vielen Touristen kaum etwas verdiente, da er mit seinem Wagen kaum durch die Staus kam.
    Aber mit uns hatte das alles nichts zu tun, wie er treuherzig versicherte. Wir waren ihm die angenehmsten Fahrgäste, die er sich vorstellen konnte, und da wir immer nickten, hörte sein Redeschwall auch nicht auf.
    Ich hatte mich diesmal in den Fond gesetzt. Die Stadt Rom schob sich an den Fenstern vorbei. Ich sah die historischen Stätten, aber ich sah trotzdem nicht viel davon, weil ich mich nicht darauf konzentrierte und sich meine Gedanken in eine völlig andere Richtung bewegten, die natürlich zu unserem Fall und damit zu Ignatius führten.
    Es war wichtig, dass wir ihn unterstützten. Und wir taten es nicht zum ersten Mal. So gut er seinen Job auch machte, es gab trotz allem Vorgänge, mit denen er seine Probleme hatte. Er war ein guter Organisator, er konnte seine Leute entsprechend einsetzen, aber er war kein Mann für die »Front«. Das schaffte er allein vom Alter her nicht.
    Die Weiße Macht besaß Feinde, und sie hockten auch auf der anderen Seite. Wenn man es global sagen wollte, dann zählte einfach die Hölle dazu und alles, was mit ihr in Zusammenhang stand. Im Kloster St. Patrick, hoch in den schottischen Highlands, da war er zum ersten Mal mit dem Bösen in Kontakt gekommen. Er hatte die schrecklichen Horror-Reiter erlebt, die auch zu unseren Feinden zählten und längst nicht vernichtet waren. Es konnte auch sein, dass sie hinter den neuen Vorgängen steckten, obwohl ich das nicht glaubte, weil sie einfach anders handelten und sich schon längst gezeigt hätten. In diesem Fall hatten wir es mit einem anderen Gegner zu tun, der auch an mich durch diesen ungewöhnlichen Traum herangetreten war, von dem ich im Nachhinein wusste, dass es nur bedingt ein Traum war.
    Ich hatte eine andere Welt mit mir bekannten Menschen gesehen, und diese Menschen waren zwar echt, aber trotzdem nicht echt gewesen. Ich wusste selbst, dass dies ein Widerspruch in sich selbst war, aber anders konnte ich mir nicht erklären, wie so etwas überhaupt hatte ablaufen können.
    Und ich war mir sicher, dass alles von einer gewissen Stelle oder Person gelenkt wurde. Aber wer dahinter steckte, das blieb vorerst ein Rätsel. Nur war mir inzwischen der Gedanke gekommen, dass es eine Person sein konnte, die noch eine alte Rechnung zu begleichen hatte. Wenn das zutraf, konnten wir uns auf einige Überraschungen gefasst machen.
    Die Fahrt näherte sich dem Ende. Auch der Mann hinter dem Steuer hatte sein Pulver verschossen. Nur einmal noch bekam er glänzende Augen, als wir die Rechnung bezahlten, die sicherlich um einiges überhöht war. Ich hatte keine Lust, lange zu feilschen, verzichtete allerdings auf ein Trinkgeld, was dem Mann wohl nicht gefiel, denn er brauste wortlos so schnell wie möglich weg.
    Der hat seinen Schnitt gemacht«, meinte Suko.
    »Und ob.«
    Wir standen vor der Mauer, die das Grundstück umgab. Über den Rand hinweg wuchsen die Kronen der Bäume, die wirklich in diese Gegend hineinpassten. Zypressen, Olivenbäume, Palmen, auch sehr hohe Agaven bildeten das südliche Flair.
    Ein stabiles Gittertor sollte potenzielle Einbrecher abschrecken. Aber es gab auch die elektronischen Überwachungsanlagen, denn gut aufgestellte und schwenkbare Kameras beobachteten sowohl die Umgebung als auch das Innere des großen Gartens, der schon mehr ein Park war.
    Wir kamen uns fast etwas verloren vor, als wir auf das Gittertor zugingen. Man hatte uns bereits gesehen. Aus den Rillen eines Lautsprechers drang uns eine freundliche Stimme entgegen.
    »Willkommen in Rom, Freunde.«
    Das hatte sich Father Ignatius nicht nehmen lassen.
    »Zumindest geht es ihm gut«, meinte Suko.
    »Ja, mir fällt ebenfalls ein Stein vom Herzen.«
    Das Gittertor bewegte sich zur Seite. Es rollte auf einer im Boden eingelassenen Schiene.
    Der gepflegte Weg führte direkt zum Haus hin, dieser

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