Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwischen Diesseits und Jenseits

Zwischen Diesseits und Jenseits

Titel: Zwischen Diesseits und Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
»Ich habe sie bestimmt nicht gern hier oben haben wollen«, erklärte er und schüttelte den Kopf.
    »Dann werden wir uns mal zurückziehen«, schlug ich vor.
    »Das ist gut.«
    In Suko’s Zimmer blieben wir vor den Blicken der anderen Männer verborgen. Platz hatten wir auf den beiden schlichten Holzstühlen gefunden.
    »Wie fühlst du dich, John?«
    Ich hob die Schultern. »Abgesehen von den beiden Leichen mehr wie ein Urlauber.«
    »Ich ebenfalls.«
    »Nur wird es kein Urlaub werden.«
    Suko nickte vor sich hin. »Ja, das mag wohl sein. Ich versuche mir immer vorzustellen, was unser Freund in der Nacht gesehen hat, als er aus dem Fenster geschaut hat.«
    »Die Umgebung meines Traumes.«
    »Und wie ist das möglich?«
    »Magie.«
    »Super. Aber wer leitet sie?«
    »Jemand, der ein Tor zwischen dem Diesseits und dem Jenseits geöffnet hat. Oder zwischen Himmel und Hölle. Wir wissen doch selbst, das nichts auf dieser Welt unmöglich ist. Da kann man schon von einem regelrechten Wahnsinn sprechen. Und der hat hier zugeschlagen.« Ich stand auf und trat ans Fenster. Aus einem schrägen Winkel schaute ich nach unten. Der dunkle Wagen stand noch immer vor der Tür. Es war ein Kleintransporter.
    Die beiden Männer, die mit ihm gekommen waren, verließen soeben das Haus. Sie trugen eine Kiste, die sie in den Wagen luden. Eine zweite folgte, dann stiegen sie ein und fuhren davon.
    Wenig später war auch Father Ignatius wieder bei uns. Er blieb an der Tür stehen, und wir stellten fest, dass er recht bedrückt wirkte.
    »Es hat mich schon mitgenommen, als die beiden abtransportiert wurden, das könnt ihr mir glauben. Ich habe lange mit ihnen zusammengearbeitet. Aber das Schicksal hat es eben nicht anders gewollt. Damit müssen wir uns abfinden.«
    »Was geschieht mit ihnen?«, erkundigte ich mich.
    »Das kann ich so genau nicht sagen. Ich hoffe, dass sie normal begraben werden, das haben sie trotz allem verdient. Aber danach werde ich mich später erkundigen.«
    »Was tun wir?«
    Er lächelte uns an. »Lasst uns in mein Arbeitszimmer gehen, dort fühle ich mich wohler.«
    Dagegen hatten wir nichts einzuwenden.
    ***
    Unser Freund Ignatius hatte für Getränke gesorgt. Das Mineralwasser war kalt und schmeckte sogar leicht fruchtig.
    »Selbst der Koch hat heute einen freien Tag«, erklärte uns Ignatius. »Für eine kurze Zeit herrscht hier der Ausnahmezustand. Ich hoffe, dass ihr damit umgehen könnt. Wenn ihr Hunger habt, müssen wir uns selbst etwas machen.«
    »Ich winkte ab. »Darüber mach dir mal keine Gedanken. Viel wichtiger sind die Ereignisse der vergangenen Nacht und möglicherweise die, die uns noch bevorstehen.«
    »Glaubst du an eine Wiederholung, John?«
    Ich gab die Antwort nach dem nächsten Schluck. »Ja, daran glaube ich wirklich. Oder hoffe es zumindest«, schränkte ich ein.
    »Das wird eine lange Warterei.«
    »Die wir uns verkürzen müssen », sagte Suko und drehte sich der Tür zu. »Du hast vorhin den Keller erwähnt, Ignatius. Ich denke, dass wir ihn uns anschauen sollten, denn schließlich ist Pasquale dort verschwunden.«
    »Daran habe ich auch gedacht.«
    »Hast du ihn denn in der Nacht noch verfolgt?«
    Ignatius deutete auf sein Pflaster. » Sorry , Suko, aber dazu war ich nicht mehr in der Lage.«
    »Stimmt. Das hatte ich ganz vergessen.«
    »Dann könnte es sein«, fasste ich zusammen, »dass sich Pasquale dort unten noch versteckt hält. Möglicherweise zusammen mit diesem Puma.«
    »Ich weiß nicht«, antwortete Ignatius mit leiser Stimme. »Er kann auch in den frühen Morgenstunden wieder verschwunden sein, denn ich bin irgendwann eingeschlafen. Da verlangte die Natur einfach ihr Recht. Nur kann ich nicht daran glauben, Freunde. Es wäre schon möglich, dass er sich dort unten noch aufhält.«
    »Und da gibt es nur den Keller?«
    Ignatius schaute mich fragend an.
    »Ich denke mehr an einen Stollen, der aus dem Keller wegführt, um irgendwo anders zu enden.«
    »Davon weiß ich nichts. Zwar habe ich die Bauunterlagen dieses Hauses nicht einsehen können, aber einen Hinweis auf einen Stollen scheint es nicht zu geben.«
    »Wir schauen ihn uns trotzdem an«, sagte ich und trank mein Glas leer. »Und wenn wir nichts finden, dann werden wir wohl bis zum Anbruch der Dunkelheit warten müssen, um darauf zu hoffen, dass hier das Bild entsteht, das ich in meinem Traum gesehen habe.«
    »Und welches echt ist!«, erklärte Father Ignatius. »Ich war ja selbst draußen...«
    »Hast du denn da die

Weitere Kostenlose Bücher