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Zwischen Diesseits und Jenseits

Zwischen Diesseits und Jenseits

Titel: Zwischen Diesseits und Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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daran und sank nur mit langsamen Bewegungen zu Boden. Schon auf dem Weg nach unten lösten sich auch seine Flügel auf, und eine Staubwolke stob wenig später hoch.
    Der erste Sieg war geschafft. Ich atmete durch und fühlte mich etwas besser. Die Vernichtung der beiden Kreaturen hatte mir gezeigt, dass ich mich auch in dieser Welt zurechtfand.
    Die Straße war wieder leer. Auch den Puma sah ich nicht mehr. Warum er sich versteckt hielt, wusste ich auch nicht. Womöglich wollte er eine günstige Gelegenheit zum Angriff abwarten.
    Ich betrat die Mitte der Straße und schaute wieder an den Fronten der Häuser vorbei. Mit dieser Welt konnte ich nichts anfangen, deren Leere erschreckte mich. Wenn so die Zukunft aussah, dann Gute Nacht.
    Er war wieder da.
    Ich hörte das Gurgeln der Stimme, das Lachen, und sofort danach das Flüstern. »Ein guter Anfang, Sinclair, wirklich. Aber wie gesagt, es ist erst der Anfang gewesen. Es geht weiter, denk daran, und es wird nicht so leicht bleiben.«
    Ich hasste die Stimme. Ich hasste auch den Sprecher. »Verdammt noch mal!«, schrie ich ins Leere hinein, »zeig dich endlich!«
    »Keine Sorge, du wirst mich noch früh genug zu Gesicht bekommen, das steht fest. Ich bin das Finale, Sinclair, das merke dir. Und es wird für dich tödlich enden.«
    Drohungen hatte ich schon oft genug erhalten. Ich ging nicht locker darüber hinweg, nahm sie schon ernst, aber auf der anderen Seite hatte ich bisher alles überlebt.
    Der Showman hatte seine Bühne bekommen und mich als Akteur eingesetzt. Er war eben ein Spieler, aber ich sah mich als Joker an und würde mich so teuer wie möglich verkaufen.
    Auf einmal war der Puma wieder da.
    Wie aus dem Nichts war er erschienen. Ich hatte mich durch meine Gedanken zu stark ablenken lassen, und so fiel er mir erst auf, als er schon ziemlich nahe gekommen war.
    Nur war er nicht allein.
    Er hatte eine Frau mitgebracht Dagmar Hansen!
    ***
    Was war sie? Eine Freundin? Bestimmt, aber das war sie nicht in dieser Welt. Ich wusste auch, dass sie nicht echt war. Der Showman hatte sie erschaffen, und deshalb ging ich davon aus, dass ich es mit einem Zombie zu tun hatte.
    Das Kreuz hängte ich wieder um. Aber diesmal blieb es vor meiner Brust, und ich behielt auch die Beretta in der Hand, als ich Dagmar Hansen entgegen ging.
    Sie traf keinerlei Anstalten, zurückzuweichen. Sie kam auch nicht auf mich zu. In einer lässigen Haltung stand sie auf der Stelle, das rechte Bein vorgeschoben und leicht geknickt, die Hände locker in den Taschen ihrer Hose vergraben.
    In dieser Haltung wollte sie provozieren und mich zu sich locken. Den Gefallen tat ich ihr gern, aber ich vergaß auch nicht, dass es noch eine zweite Person gab, die mir verdammt gut bekannt war, nämlich Eric La Salle, den Kämpfer.
    Wenn er gegen mich stand, konnte ich einfach nicht gut aussehen, es sei denn, ich kam schneller zum Schuss.
    Dagmar ließ mich kommen. Ich sah auch nicht ein, dass ich rannte. Langsam verkürzte ich die Entfernung zwischen uns und wartete darauf, dass sie etwas tat, denn ich hatte bereits angefangen.
    Ob sie reden konnte oder nur stumm war, wusste ich auch nicht. Jedenfalls rief sie mir nichts zu. Sie schaute nur auf den Puma zu ihren Füßen, und plötzlich hob sie den rechten Arm, winkte mit der Hand und drehte sich um.
    Es sah so aus, würde sie gegen die Fassade des dunklen Hauses laufen, aber da musste es eine Öffnung geben, die ich nicht sah, und plötzlich war sie weg.
    Hinlaufen, nachschauen – alles klar. Etwas anderes blieb mir nicht übrig. Genau das wusste auch die andere Seite. Deshalb ging ich sehr vorsichtig und wachsam vor.
    Ich hatte mir die Stelle genau gemerkt. Jetzt ließ ich mir Zeit und wunderte mich noch immer darüber, in einer Welt zu stecken, die so anders war. Der Showman hatte sich mal wieder als perfekter und höllischer Entertainer gezeigt und den Teil einer anderen Dimension in die normale geschoben. Möglicherweise war das hier sein Pandämonium, in dem er sich wohl fühlte.
    Düsternis umgab mich. Trotzdem sah ich die Umgebung sehr deutlich. Die Fassaden, die vor mir hochragten, zerliefen nicht. Sie sahen aus wie in das Dämmerlicht eingezeichnet. Sie wirkten echt und unecht zugleich, wurden aber nicht von dem rötlichen Schein erreicht, der nur die Enden der Dächer bestrahlte.
    Leere Häuser. So zumindest wirkten sie auf mich. Fenster, aus denen niemand schaute. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass die Häuser besetzt waren. In diesen

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