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Zwischen Diesseits und Jenseits

Zwischen Diesseits und Jenseits

Titel: Zwischen Diesseits und Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewesen, und jetzt wurde mir schlagartig bewusst, dass ich einen Fehler begangen hatte. Vielleicht hatte ich durch meine eigene Initiative, die Kreatur der Finsternis vernichten zu wollen, den wichtigen Überblick etwas verloren, egal, ein Zurück gab es nicht mehr für mich. Da konnte er noch so drohen, ich würde mich ihm stellen.
    Aber wo war der Schlamm?
    Ich sah ihn nicht, doch die Drohung blieb. Ich merkte, wie ich unsicherer wurde. Zudem wusste ich nicht, ob ich den Showman als einen konkreten Gegner ansehen konnte. Er befand sich an oder in der Wand. Wenn die zweite Alternative zutraf, dann konnte ich auf ihn schießen, ich würde ihn auch treffen, aber meine Kugel würde in der Wand stecken bleiben und erst gar nicht bis zu ihm gelangen.
    Egal, was mir da für Gedanken durch den Kopf schossen, sie waren zu theoretisch. Die Praxis würde anders aussehen, und ich wollte endlich wissen, woran ich war.
    Ich hob die rechte Hand mit der Waffe.
    Dann schoss ich.
    Auf den Kopf des Showman hatte ich gezielt, und die Kugel traf auch. Sie schlug hinein oder zumindest gegen die Wand, aber ich erlebte keine Reaktion, abgesehen von einem Lachen, das selbst das Echo des Schusses übertönte.
    »So nicht, Sinclair, so nicht. Der Schlamm wird dich schlucken und vernichten...«
    Er lachte wieder. Er freute sich. Mich überkam der heilige Zorn. Ich wollte auf die verdammte Wand zugehen und auf eine andere Art und Weise versuchen, die widerliche Fratze und damit auch die gesamte Gestalt zu zerstören.
    Es ging nicht mehr!
    Ich bekam den rechten Fuß nicht in die Höhe.
    Ich versuchte es mit dem linken, und auch das war nicht möglich. Die Erkenntnis traf mich als brutaler Schock.
    Mit beiden Füßen steckte ich im schlammig gewordenen Boden fest, der mich in die Tiefe ziehen würde...
    ***
    Nichts – gar nichts!
    Suko konnte es kaum fassen. Er hatte das Wort laut genug gerufen, aber es war von La Salle nicht wahrgenommen worden. Dieses Wesen besaß kein Gehör. Es konnte wohl nur sehen und war darauf programmiert, zu kämpfen, aber es verstand nicht, was die Menschen sagten und auch nicht, was sie ihm zuriefen.
    Das hatte Suko so gut wie nie erlebt. Und er musste sich eingestehen, dass alles im Leben immer auch anders kommen kann. Er war nicht mehr in der Lage, sich darauf zu verlassen, dass es ihm gelang, La Salle durch Magie zu stoppen. Jetzt kam es einzig und allein darauf an, wer von den beiden der bessere Kämpfer war.
    Suko waren zwar die Gedanken durch den Kopf geschossen, aber er hatte dabei den Überblick nicht verloren und sah, wie La Salle auf ihn zustürmte. Er wirbelte dabei mit seiner Waffe. Die langen Haare flogen in die Höhe. Suko wurde bei ihm an den Highlander erinnert, und er musste zurück.
    Er lief nicht, was ihn in Schwierigkeiten hätte bringen können. Suko wurde in diesen wichtigen Momenten zu einem Akrobaten, der die Salti rückwärts schlug und beim Auftreten immer wieder neuen Schwung holte. So entkam er den ersten Schlägen, die La Salle führte. Er hörte auch das Pfeifen der Klinge, wenn sie die Luft durchschnitt. Das Geräusch vermischte sich mit dem seines eigenen Atems, und noch einmal holte Suko beim Auftreten Schwung.
    Mit einem beinahe schon doppelten Salto wirbelte er durch die Luft – und landete wieder auf seinen Füßen.
    Im Hintergrund hatte Father Ignatius alles gesehen. Er war entsetzt und erstarrt zugleich. Er sah, wie La Salle zum Schlag ausholte, als wollte er mit dem Schwert Suko in zwei Hälften teilen.
    Der Inspektor federte zur Seite!
    Der Hieb zischte ins Leere. Sofort danach wirbelte La Salle herum, denn er wollte mit einem seitlichen Streich Suko’s Hals erwischen und ihm den Kopf vom Körper schlagen.
    Er schlug ins Leere.
    Suko lag längst auf dem Boden und griff an. Bevor sich La Salle versah, wurde ihm das rechte Standbein weggerissen. Er fiel, er riss das linke Bein in die Höhe, landete dann auf dem Rücken, und das genau in Suko’s Schlagweite.
    Endlich hatte er die Zeit gefunden, die Peitsche einzusetzen. Auch bei La Salle dauerte es eine gewisse Zeit, um sich herumzuwerfen. Das tat er auch, und sein Schwert machte die Bewegung mit.
    Aber er wurde auch getroffen.
    Die Peitsche hatte ihre drei Riemen ausgebreitet. Sie waren wieder auseinander gefächert und trafen den Körper der Kreatur mit einem sehr kraftvollen Hieb.
    Kein Geräusch störte mehr. Suko hörte das Klatschen, schlug kein zweites Mal zu, sondern schleuderte sich mit einer heftigen Drehbewegung aus

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