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Zwischen Himmel und Liebe

Zwischen Himmel und Liebe

Titel: Zwischen Himmel und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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Edith auf Luke eingehen konnte. Obwohl Elizabeth viel mehr Zeit mit ihm verbrachte, seit sie Ivan kennen gelernt hatte. Der Vormittag, den sie mit Ivan und Luke auf der Löwenzahnwiese verbracht hatte, war für sie ein echter Meilenstein gewesen, aber wenn sie mit Luke alleine war, konnte sie sich trotzdem noch nicht so auf ihn einlassen, wie sie es sich gewünscht hätte. Nur Ivan lockte das Kind in ihr hervor.
    Benjamin ging in die Hocke und stützte sich mit der Hand auf dem staubigen Boden ab. »Na ja, das kann ich gar nicht recht glauben. Sie haben doch einen Sohn, oder nicht?«
    »O nein, ich hab kein …« Sie unterbrach sich. »Das ist mein Neffe. Ich hab ihn adoptiert, aber wenn ich irgendwas auf der Welt überhaupt nicht verstehe, dann sind das Kinder.« Es kam einfach so aus ihr heraus. Wo war die Elizabeth geblieben, die Gespräche führen konnte, ohne das kleinste bisschen von sich zu offenbaren? Sie vermisste diese Frau. Aber in letzter Zeit sah es ganz so aus, als hätten sich die Schleusentore geöffnet, und völlig ohne ihr Zutun quoll alles Mögliche daraus hervor.
    »Hmm, am Sonntagmorgen schienen Sie aber ziemlich genau zu wissen, was ihr Neffe wollte«, meinte Benjamin leise und musterte sie mit einem ganz anderen Blick. »Ich bin zufällig vorbeigefahren, als Sie auf der Wiese da draußen mit ihm herumgesprungen sind.«
    Elizabeth verdrehte die Augen, und ihre dunkle Haut rötete sich ein wenig. »Anscheinend waren Sie nicht der Einzige, der mich dabei beobachtet hat. Aber das war eigentlich Ivans Idee«, fügte sie rasch hinzu.
    »Warum schieben Sie denn dauernd Ivan die Lorbeeren zu?«
    Elizabeth dachte über die Frage nach, aber Benjamin wartete ihre Antwort nicht ab. »Vielleicht müssen Sie bei dieser Sache hier wirklich sitzen bleiben und versuchen, sich in die Kinder reinzuversetzen. Nutzen Sie Ihre ungezügelte Fantasie und fragen Sie sich, was Sie in diesem Zimmer gerne tun würden, wenn Sie ein Kind wären.«
    »Außer weglaufen und möglichst schnell erwachsen werden?«
    Benjamin lachte und richtete sich auf.
    »Wie lange werden Sie eigentlich noch das Großstadtflair hier in Baile na gCroíthe genießen?«, fragte Elizabeth schnell. Je länger er blieb, desto länger konnte sie das Eingeständnis hinauszögern, dass sie nicht den leisesten Schimmer hatte, was sie mit diesem Raum anstellen sollte.
    Da Benjamin spürte, dass Elizabeth Lust auf ein Schwätzchen hatte, ließ er sich wieder auf dem staubigen Boden nieder, und Elizabeth musste den Gedanken an die Millionen von Milben wegschieben, die jetzt überall auf ihm herumturnten.
    »Ich habe vor zu verschwinden, sobald die letzte Farbschicht auf den Wänden getrocknet und der letzte Nagel eingeschlagen ist.«
    »Dann haben Sie sich ja offensichtlich Hals über Kopf in diesen Ort verliebt«, meinte Elizabeth sarkastisch. »Sind Sie so wenig beeindruckt von den umwerfenden Panoramablicken hier in County Kerry?«
    »O ja, die Landschaft ist schön, aber ich habe sie sechs Monate lang genossen, und jetzt sehne ich mich nach anständigem Kaffee, ich möchte gern mal nicht nur einen Laden zur Auswahl haben, wenn ich Klamotten brauche, und auch gern ab und zu durch die Straßen gehen, ohne dass mich jeder anstarrt, als wäre ich aus dem Zoo entlaufen.«
    Elizabeth lachte.
    Benjamin hielt die Hände hoch. »Ich möchte niemandem zu nahe treten, Irland ist toll, aber ich bin einfach kein Kleinstadtfan.«
    »Ich auch nicht.« Elizabeths Lächeln verblasste. »Woher kommen Sie denn, wenn nicht aus dem Zoo?«
    »Aus New York.«
    »Aber Sie haben keinen New Yorker Akzent«, stellte Elizabeth kopfschüttelnd fest.
    »Nein, da haben Sie mich erwischt. Ich komme aus einem Ort namens Haxton in Colorado. Von dem haben Sie bestimmt schon viel gehört, er ist nämlich sehr berühmt.«
    »Wofür beispielsweise?«
    Er hob die Augenbrauen. »Für gar nichts. Haxton ist eine Kleinstadt in einer staubigen, trockenen Gegend, ein Farmstädtchen mit gerade tausend Einwohnern.«
    »Dann hat es Ihnen dort also nicht gefallen?«
    »Nein, gar nicht«, antwortete er fest. »Man könnte sagen, ich hab eine Klaustrophobie entwickelt«, fügte er grinsend hinzu.
    »Ich weiß, wie sich das anfühlt«, nickte Elizabeth. »Klingt ganz ähnlich wie hier.«
    »Ist es auch«, meinte Benjamin und sah aus dem Fenster. »Alle winken einem zu, wenn man vorbeigeht. Zwar hat niemand eine Ahnung, wer man wirklich ist, aber sie winken trotzdem.«
    Elizabeth nickte und lachte. So

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