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Zwischen Nacht und Dunkel - King, S: Zwischen Nacht und Dunkel - Full Dark, No Stars

Titel: Zwischen Nacht und Dunkel - King, S: Zwischen Nacht und Dunkel - Full Dark, No Stars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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ihn fragen, was das mit dem bisherigen Thema zu tun habe, aber dann wusste sie es. Natürlich wusste sie das. BD.
    Beadie.

9
    Er sprach lange, und je länger er sprach, desto mehr steigerte sich ihr Entsetzen. In all diesen Jahren hatte sie mit einem Verrückten zusammengelebt, aber woher hätte sie das wissen sollen? Seine Geistesgestörtheit glich einem unterirdischen See, über dem eine Felsschicht und eine Humusdecke lagen, auf der Blumen wuchsen. Man konnte zwischen den Blumen umherspazieren, ohne jemals zu ahnen, dass die Verrücktheit da war … aber das war sie. Sie war schon immer da gewesen. Bob machte BD (der erst Jahre später, in seinen Mitteilungen an die Polizei, zu Beadie geworden war) für alles verantwortlich, aber Darcy ahnte, dass er das wider besseres Wissen tat; indem er Brian Delahanty alle Schuld zuschob, konnte er seine beiden Leben leichter auseinanderhalten und so die notwendige Maskerade beibehalten.
    Zum Beispiel sei es BDs Idee gewesen, Waffen in die Schule mitzunehmen und dort Randale zu machen. Wie
Bob erzählte, war das im Sommer zwischen ihrem Freshman- und Sophomore-Jahr an der Highschool von Castle Rock gewesen. »1971«, sagte er und schüttelte gutmütig den Kopf wie ein Mann, der sich an irgendeinen harmlosen Kinderstreich erinnerte. »Lange bevor diese Trottel in Columbine auch nur geboren wurden. Einige Mädchen haben uns hochnäsig behandelt. Diana Ramadge, Laurie Swenson, Gloria Haggerty … und noch ein paar andere, deren Namen ich vergessen habe. Wir hatten vor, uns Waffen zu besorgen - Brians Dad hatte ungefähr zwanzig Pistolen und Gewehre im Keller, darunter zwei Luger-Pistolen aus dem Zweiten Weltkrieg, von denen wir absolut fasziniert waren - und sie mit in die Schule zu nehmen. Damals hat es natürlich noch keine Leibesvisitation, keine Metalldetektoren gegeben.
    Wir hatten vor, uns im Laborflügel zu verbarrikadieren. Wir würden die Türen mit Ketten sichern, ein paar Leute erschießen - hauptsächlich Lehrer, aber auch ein paar Mitschüler, die wir nicht mochten - und die anderen Schüler dann durch den Notausgang am Ende des Flurs ins Freie treiben. Na ja … die meisten halt. Die Mädchen, die uns hochnäsig behandelt hatten, wollten wir als Geiseln zurückbehalten. Das alles wollten wir natürlich tun - BD wollte es tun -, bevor die Cops eintreffen konnten. Er hat Pläne gezeichnet und hatte eine Liste mit allen erforderlichen Schritten in seinem Geometrieheft. Ich glaube, dass es von ›Feueralarm auslösen, um Verwirrung zu erzeugen‹ insgesamt etwa zwanzig Schritte waren.« Er lachte glucksend. »Und sobald wir alle Zugänge gesichert hatten …«
    Er bedachte sie mit leicht verschämtem Lächeln, aber sie glaubte zu wissen, dass er sich vor allem dafür genierte, wie dumm ihr ganzer Plan gewesen war.
    »Na, das kannst du dir vermutlich denken. Zwei Teenager mit einem so hohen Hormonspiegel, dass wir geil
geworden sind, wenn der Wind geweht hat. Wir wollten den Mädchen klarmachen, dass wir sie laufenlassen würden, wenn sie uns, du weißt schon, echt gut ficken würden. Wenn sie es nicht täten, würden wir sie erschießen müssen. Und sie hätten gefickt, versteht sich.«
    Er nickte bedächtig.
    »Sie hätten gefickt, um zu leben. Da hatte BD recht.«
    Er ging ganz in seiner Erzählung auf. Seine Augen waren von (grotesker, aber echter) Nostalgie getrübt. Wonach? Nach diesen verrückten Jugendträumen? Darcy befürchtete, es könnte tatsächlich so sein.
    »Wir hatten auch nicht vor, wie diese Heavy-Metal-Blödmänner in Colorado Selbstmord zu verüben. Niemals! Der Laborflügel war unterkellert, und Brian meinte, dass es dort unten einen Tunnel gab. Er hat gesagt, er würde vom Lagerraum bis zu der alten Feuerwache jenseits der Route 119 führen. Brian hat gesagt, als die Schule in den Fünfzigerjahren nur vom Kindergarten bis zur achten Klasse gereicht hat, hätte dort drüben ein Park gelegen, in dem die Kinder in der Pause gespielt hätten. Der Tunnel wäre gebaut worden, damit sie auf dem Hin- und Rückweg nicht über die Straße mussten.«
    Bob lachte, was sie zusammenfahren ließ.
    »Ich habe ihm alles geglaubt, aber in Wirklichkeit hat er lauter Scheiß erzählt. Im folgenden Herbst war ich selbst unten, um mich umzusehen. Der Lagerraum war voller Papier und hat nach der Vervielfältigertinte gestunken, die man damals benutzt hat, aber selbst ich konnte keinen Tunnel finden, obwohl ich schon damals sehr gründlich war. Ich weiß nicht, ob er uns

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