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Zwischen Sehnsucht und Verlangen

Zwischen Sehnsucht und Verlangen

Titel: Zwischen Sehnsucht und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nur mein eigener Blickwinkel ist und die Sache schließlich uns beide betrifft, musst du wohl wirklich dein Ding durchziehen und erst noch ein Weilchen überlegen.”
    Verblüfft starrte sie ihn an, während er eine Knoblauchzehe schälte. „Soll ich dir jetzt dafür danken oder was?”
    „Quatsch.” Fachmännisch legte er die Messerschneide flach über die Knoblauchzehe und hieb einmal kurz mit der Faust darauf. „Ich wollte nur, dass du mich verstehst, ebenso wie ich versuche, dich zu verstehen.”
    „Du bist ja ein ganz moderner Mann, MacKade.”
    „Wenn du dich da mal nicht täuschst, Darling. Auf jeden Fall werde ich dich wieder zum Stottern bringen, verlass dich drauf.”
    Diese Herausforderung würde sie annehmen. Entschlossen griff sie nach der Weinflasche und füllte ihre Gläser auf. „Dann will ich dir jetzt mal sagen, worauf du dich verlassen kannst. Falls ich mich entschließen sollte, mit dir ins Bett zu gehen, wirst du zumindest ebenso stottern wie ich.”
    Er warf den zerdrückten Knoblauch in das Öl, wo er gleich darauf zu brutzeln begann. „Du gefällst mir, Darling. Du gefällst mir wirklich ausnehmend gut.”

4. KAPITEL
    D ie Sonne lachte vom Himmel und brachte die Eiszapfen an den Dachrinnen zum Schmelzen. Die Schneemänner in den Vorgärten verloren an Gewicht, und die Mohrrüben und Steine, die als Nasen und Augen gedient hatten, purzelten ihnen aus den Gesichtern.
    Regan brachte die folgende Woche damit zu, sich umzuhören, wo sie geeignete Einrichtungsgegenstände für das Barlow-Haus auftreiben könnte, und ergänzte auf einer Auktion ihren Warenbestand.
    Wenn keine Kundschaft im Laden war, nutzte sie die Zeit, um die Pläne, die sie für das zukünftige MacKade Inn von Antietam ausgearbeitet hatte, zu studieren. Immer wieder kamen ihr neue Ideen, die sie voller Begeisterung den schon existierenden hinzufügte.
    Auch in diesem Augenblick, während sie einem interessierten Ehepaar eine antike Kredenz aus Walnussholz schmackhaft zu machen versuchte, waren ihre Gedanken bereits bei dem Haus. Obwohl sie sich dessen noch nicht bewusst war, hatte es sie bereits ebenso gefangen genommen wie Rafe.
    In das vordere Schlafzimmer im ersten Stock kommt das Himmelbett, überlegte sie, die Tapete mit den Rosenknospen und der Schrank aus Satinholz. Ein romantisches, traditionelles Brautgemach ganz im Stil jener Zeit sollte es werden.
    Und was den großen Raum im Erdgeschoss anbelangte, so wirkte der ja schon allein durch seine herrliche Südlage. Voraussetzung war natürlich, dass Rafe die richtigen Fenster aussuchte, aber da hatte sie keine Bedenken. Sie würde für leuchtend warme Farben, denen ein Goldton beigemischt war, plädieren, sodass der Eindruck entstehen konnte, die Sonne würde auch dann scheinen, wenn es regnete. Und viele, viele Grünpflanzen. Wie ein Wintergarten sollte er wirken, ein Ort, von dem aus man ruhig die Blicke durch die großen Panoramafenster nach draußen schweifen lassen konnte, in den großen Garten und weiter darüber hinaus in die Wälder.
    Sie konnte es kaum mehr erwarten, selbst Hand anzulegen, um das Haus mit den winzigen, aber wichtigen Kleinigkeiten auszustatten, die es in altem Glanz erstrahlen lassen sollten und die dafür sorgen würden, dass es wieder ein richtiges Heim wurde.
    Kein Heim, berichtigte sie sich sofort in Gedanken. Höchstens ein Heim für Gäste. Ein Hotel. Komfortabel, charmant, aber nur zur zeitweiligen Benutzung. Mit einiger Anstrengung gelang es ihr, den Kopf schließlich freizubekommen.
    Die Frau fuhr begehrlich mit den Fingerspitzen über das glänzende Holz, während Regan den hoffnungsvollen und bittenden Blick auffing, den sie ihrem Ehemann zuwarf.
    „Sie ist wirklich wunderschön. Nur leider kostet sie mehr, als wir eigentlich vorhatten auszugeben.”
    „Ja, ich verstehe. Aber eine Kredenz in diesem ausgezeichneten Zustand …”
    Sie unterbrach sich, weil die Ladentür geöffnet wurde, und ihr Herz machte einen kleinen Satz. Doch es war nicht Rafe, der, wie sie insgeheim gehofft hatte, hereingeschneit kam, sondern Cassie. Verärgert spürte sie, wie Enttäuschung in ihr hochstieg, und versuchte sogleich, sie abzuschütteln. Noch bevor sie Cassie ein freundliches Willkommenslächeln zuwerfen konnte, entdeckte sie den Bluterguss auf dem Gesicht der Freundin und erschrak zutiefst.
    „Wenn Sie mich für einen Moment entschuldigen möchten, ich bin gleich wieder da.”
    Bei Cassie angelangt, nahm sie sie wortlos am Arm und führte

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