Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwischen uns die Zeit (German Edition)

Zwischen uns die Zeit (German Edition)

Titel: Zwischen uns die Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Ireland Stone
Vom Netzwerk:
den Eimer mit Popcorn, schiebe die Erinnerung an den anderen Bennett und das bedrohliche seitdem, von dem er gesprochen hat, weit weg und tue so, als wäre dieser Kinoabend mit meinen besten Freunden und das salzige Popcorn mit extra viel Butter das einzig Wichtige auf der Welt. Als würden wir immer noch mitten in unserem tollkühnen Abenteuer stecken und nirgendwo wäre ein Ende in Sicht.
    ***
    Bennett fährt erst Justin und dann Emma nach Hause. Je näher wir der Straße kommen, in der ich wohne, desto größer wird meine Anspannung. Ich will nicht, dass dieser sorglose und so herrlich normale Abend schon vorbei ist. Ich will nicht daran denken müssen, dass Bennett irgendwann von hier weggehen und vielleicht nie mehr zurückkommen wird. Und ich will nicht, dass er morgen, wenn er aufwacht, wieder in seinen düsteren Gedanken versinkt und vergisst, wie unbeschwert dieser Abend war.
    Bennett wirft mir einen prüfenden Blick von der Seite zu. » Alles okay?«
    Ich sehe ihn an und seufze. » Nein, ehrlich gesagt nicht. Ich möchte, dass du mit mir redest, Bennett.«
    Ohne zu antworten, biegt er nach ein paar hundert Metern hinter einem Bürogebäude auf einen kleinen Parkplatz und stellt den Motor und die Scheinwerfer aus. Schweigend sitzen wir da und starren ins Dunkel hinaus, bis er sich schließlich in seinem Sitz zu mir umdreht und mich ansieht. Sein Blick wirkt irgendwie traurig und verloren. » Ich habe alles, was ich in Vernazza zu dir gesagt habe, genau so gemeint«, sagt er leise.
    Ich warte darauf, dass er weiterspricht, und als er es nicht tut, frage ich: » Aber du glaubst, dass du trotzdem nicht hierbleiben kannst?«
    Er seufzt. » Ich weiß es nicht, Anna. Dass dieses andere Ich aus der Zukunft aufgetaucht ist, ist eine komplett neue Situation für mich.« Er sieht an mir vorbei aus dem Fenster. » Keine Ahnung, was das zu bedeuten hat.«
    » Was hat er gemeint, als er gesagt hat, dass du mir etwas zeigen sollst, Bennett?«
    Er schüttelt den Kopf. » Ich grüble schon die ganze Zeit darüber nach, was er– was ich– gemeint haben könnte, und habe auch eine Vermutung. Aber wenn es das ist, was ich glaube, dann kann ich es dir gar nicht zeigen.«
    » Warum nicht?«
    » Weil… weil es in meinem Zimmer ist. In meinem Zimmer in San Francisco im Jahr 2012, meine ich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es eine gute Idee wäre, es hierher in die Vergangenheit zu holen, und ich weiß, dass es keine gute Idee wäre, dich in die Zukunft zu bringen.«
    » Aber im Stadion hast du gesagt, dass ich es sehen muss– was auch immer ›es‹ ist.«
    Er presst die Lippen aufeinander und schüttelt wieder den Kopf. » Ich würde dir lieber nur davon erzählen.«
    » Aber du hast es so eindringlich gesagt, als wäre es absolut wichtig, dass du es mir zeigst.« Ich greife über die Mittelkonsole nach seiner Hand. » Außerdem will ich dein richtiges Zimmer sehen.«
    » Das geht nicht.« Er zieht seine Hand weg und umklammert das Lenkrad. Eine Weile blickt er starr geradeaus, dann sieht er mir fest in die Augen. » Ich habe dir gesagt, dass ich dich an jeden Ort auf der Welt bringe, an den du willst, aber niemals über das aktuelle Datum hinaus. Du darfst nicht in deine eigene Zukunft sehen.«
    » Das werde ich doch auch gar nicht. Ich will nur einen kurzen Blick in deine Gegenwart werfen. Nur beobachten, genau wie du.«
    » Ich darf dich nicht in die Zukunft bringen.«
    » Sagt wer?«
    » Sage ich.«
    » Und wenn du dich irrst?«
    » Und wenn nicht?«
    » Du hast auch geglaubt, dass es ein Fehler wäre, Emmas und Justins Unfall rückgängig zu machen, und am Ende ist alles gut ausgegangen«, entgegne ich. » Außerdem sollst du mir dieses Etwas zeigen, das hast du selbst gesagt, und das kannst du nun mal nur, wenn du mich nach San Francisco bringst. Und wenn du…«, ich bringe es kaum über mich, die Worte auszusprechen, »… wenn du aus irgendeinem Grund wirklich nicht hierbleiben kannst, dann muss ich wissen, wo du bist.«
    Bennett sieht mich lange an. Seine Miene ist unergründlich.
    » Bitte«, versuche ich es noch einmal. » Nur für ein paar Minuten. Zeig mir einfach, was ich sehen muss, und danach kannst du mich sofort wieder hierher zurückbringen.«
    Er legt den Kopf zurück und schließt die Augen. Ein paar Minuten lang ist es vollkommen still im Wagen, während ich ihn unverwandt ansehe. Schließlich zieht er den Zündschlüssel ab und steckt ihn in seine Jeans. Ich strecke ihm beide Hände entgegen,

Weitere Kostenlose Bücher