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Zwischen uns die Zeit (German Edition)

Zwischen uns die Zeit (German Edition)

Titel: Zwischen uns die Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Ireland Stone
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herumreisen. Ich will auf jeden Fall studieren, aber es wäre toll, wenn ich vorher die Chance hätte, ein bisschen was von der Welt zu sehen.« Ich zeichne mit dem Zeigefinger das Muster auf dem Sofa nach. » Das Problem ist nur das Geld und dass meine Eltern mir das mit ziemlicher Sicherheit nicht erlauben werden.«
    » Warum machst du die Reise nicht einfach nach dem Studium, wenn du die Erlaubnis deiner Eltern nicht mehr brauchst?«
    Nachdem ich das herrschaftliche Haus gesehen habe, in dem seine Großmutter wohnt, wundert mich seine Frage nicht. Bennett gehört ganz offensichtlich nicht zu denen, die sich über Geld Sorgen machen müssen. » Weil ich danach gleich anfangen muss, zu arbeiten, um den Kredit für die Studiengebühren abzubezahlen«, antworte ich. » Selbst wenn ich ein Stipendium bekomme, reicht das niemals, um alle Kosten zu decken. Und meine Eltern haben nicht die Mittel, mich zu unterstützen.« Ich zögere. » Vielleicht habe ich auch einfach Angst, nicht mehr von hier wegzukommen, wenn ich bis nach dem Studium warte. Aber ich will diese Reise machen– ich muss.« Er sieht mich an, doch seine Miene ist unergründlich.
    » Was denkst du?«
    » Dass du interessant bist.« Ein leises Lächeln spielt um seine Mundwinkel.
    Und vorhin hast du sogar gesagt, ich sei schön, denke ich und kann es kaum glauben.
    » Ich hatte gleich die Vermutung, dass du interessant sein könntest, als wir uns das erste Mal begegnet sind«, gesteht er mir und lacht leise.
    Ich hoffe, er sieht mir nicht an, dass mein Magen in diesem Moment einen Salto schlägt. Auf einmal fällt mir auf, dass ich während des Gesprächs mit ihm all die kleinen– und großen– Merkwürdigkeiten vergessen habe, die mich in den letzten zwei Wochen im Zusammenhang mit ihm beschäftigt haben. Wie er sich an jenem ersten Tag auf der Tribüne des Stadions in Luft aufgelöst und hinterher geleugnet hat, überhaupt dort gewesen zu sein; seine seltsame Reaktion, als er in der Cafeteria zum ersten Mal meinen Namen hörte; seine unerklärliche Panik, als ich ihn nachts auf der Parkbank sitzend gefunden habe, und sein unhöfliches Verhalten vorhin im Haus seiner Großmutter. Ich weiß nicht, was er an mir so interessant findet– ich jedenfalls bin vielleicht fast ein bisschen zu fasziniert von allem, was ich nicht über ihn weiß. Ich würde dieses Puzzle gern zu einem vollständigen Bild zusammensetzen, und es ist, als würden sich die wichtigsten Teile immer genau in dem Moment, in denen ich nach ihnen greife, meiner Reichweite entziehen.
    Doch dann rücken meine offenen Fragen wieder in weite Ferne, als er sich zu mir vorbeugt. Instinktiv komme ich ihm entgegen, bis unsere Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt sind. Er hebt die Hand und zeichnet mit dem Daumen langsam die Kontur meiner Wange bis zu meinem Kinn nach. Als sein Finger zu meinem Mund gleitet und über meine Unterlippe streicht, schließe ich die Augen und beuge mich ihm noch ein Stückchen mehr entgegen, warte mit angehaltenem Atem auf die Berührung seiner Lippen.
    Doch der Kuss kommt nicht. Bennett zögert. Sein Atem streift mein Ohr, dann höre ich ihn flüstern: » Es tut mir leid.«
    » Was tut dir leid?«, murmle ich.
    » Das hier. Dass es so weit gekommen ist.« Er seufzt. » Bitte verzeih mir. Aber ich kann das nicht…«
    » Hey, was ist mit den tollkühnen Abenteuern?« Ich hoffe, er hört das Lächeln in meiner Stimme.
    Er lacht dicht an meinem Hals und seufzt dann wieder. » Ich fürchte, ich stecke leider schon mitten in einem tollkühnen Abenteuer. Aber einem anderen.«
    Ich öffne die Augen und frage mich, warum er so unendlich traurig aussieht. Er streichelt sanft meine Wange, lässt die Hand dann sinken und sieht auf seine Armbanduhr. » Ich muss gehen. Meine Großmutter macht sich sonst Sorgen. Darf ich dich nach Hause bringen?«
    Ich lasse mich verwirrt und entmutigt ins Sofa zurückfallen. » Danke, aber das ist nicht nötig, ich wohne gleich um die Ecke.«
    » Ich würde es mir nie verzeihen, wenn dir irgendetwas passieren würde.«
    » Du meinst, wenn ich verschwinden würde?«, frage ich und kann mir einen sarkastischen Unterton nicht verkneifen, weil es mich verletzt hat, so zurückgewiesen worden zu sein. » Du hast recht, das könnte natürlich passieren. Offenbar hast du ja diese Wirkung auf andere Menschen. Der Umgang mit dir scheint gefährlich zu sein.« Ich sehe, wie seine Gesichtszüge sich verhärten, als hätte ich ihn

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