Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwischen uns die Zeit (German Edition)

Zwischen uns die Zeit (German Edition)

Titel: Zwischen uns die Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Ireland Stone
Vom Netzwerk:
» Und ob wir es hören wollen! Erzähl schon, wer bringt die Gerüchteküche diesmal zum Brodeln?«
    Emma kichert und senkt dann verschwörerisch die Stimme. » Anna… und Bennett!«
    » Falls dieses Gerücht irgendwie in die Richtung verliebt, verlobt, verheiratet geht, will ich kein Wort davon hören, danke.« Ich lehne mich im Stuhl zurück und beiße herzhaft in meinen Apfel. Obwohl ich keine Lust habe, Gegenstand von Gerüchten zu sein, bin ich insgeheim froh, ein Thema zu haben, das mich davon ablenkt, an ein neunzehnjähriges Mädchen zu denken, das in der Zeit gefangen ist.
    Ich drehe mich unauffällig in meinem Stuhl um und sehe, dass Bennett gerade an der Essensausgabe steht und sich ein Glas mit Cola füllt. Emma, die meinem Blick gefolgt ist, grinst. » Gleich ist er da, Darling. Dann ist es zu spät. Komm schon, frag mich, was die anderen über euch sagen, ich sehe doch, dass du vor Neugier gleich platzt…«
    Ich setze eine gelangweilte Miene auf und beiße wieder in meinen Apfel.
    » Ich habe gehört, dass er bei seiner Großmutter wohnt«, wirft Danielle plötzlich ein und ich höre abrupt auf zu kauen und starre sie überrascht an.
    » Stimmt es denn?«, fragt Emma mich und verzieht das Gesicht. Entweder findet sie es uncool, dass er bei seiner Großmutter wohnt, oder sie ärgert sich darüber, dass jemand anderes ausnahmsweise mehr weiß als sie.
    » Woher hast du das?«, frage ich Danielle.
    » Von Julia Shepherd.«
    » Aha«, sage ich, als würde mich das alles nicht sonderlich interessieren. » Und woher weiß die es?«
    » Du weißt doch, dass an der Westlake auf Dauer nichts geheim bleibt«, erwidert Danielle achselzuckend.
    » Also stimmt es?«, fragt Emma mich.
    Ich zucke mit den Achseln, um zu überspielen, wie sehr es mich beunruhigt, dass die Leute über Bennett reden. » Ja, es stimmt. Er wohnt wirklich bei seiner Großmutter. Sie ist schon ziemlich alt und er kümmert sich ein bisschen um sie.«
    » Ganz schön verantwortungsbewusst für einen Jungen in seinem Alter«, sagt Danielle anerkennend und ich werfe ihr ein dankbares Lächeln zu.
    » Was ist mit seinen Eltern?«, fragt Emma mich im Flüsterton, weil Bennett in dem Moment auf uns zukommt.
    Ich beiße in meinen Apfel, um Zeit zu gewinnen. Mir hat er zwar ganz am Anfang erzählt, seine Eltern wären in Europa, aber ich habe keine Ahnung, was für eine offizielle Erklärung für seinen Aufenthalt hier in Evanston er sich ausgedacht hat. Als sein Vater mit ihm hierhergereist ist und ihn an der Schule angemeldet hat, wird er wohl kaum angegeben haben, dass die Familie im Jahr 2012 lebt und deswegen für Rückfragen derzeit leider nicht zu erreichen ist. » Frag ihn doch selbst«, sage ich schließlich zu Emma und kann nur hoffen, dass er für solche Situationen eine gute Antwort vorbereitet hat.
    » Hey.« Bennett stellt sein Tablett auf den Tisch.
    » Hey«, sagen Emma und Danielle im Chor und strahlen ihn an.
    Wenigstens besitzen sie den Anstand, ihn ein paar Minuten lang in Ruhe essen zu lassen, bevor sie mit ihrem Verhör beginnen. Nach einer Weile sehe ich, wie Emma Danielle einen Blick zuwirft und eine Augenbraue hochzieht. Das Spiel kann beginnen.
    » Sag mal, Bennett…«, eröffnet Danielle die Fragerunde. » Ich habe gehört, du wohnst hier bei deiner Großmutter. Stimmt das?«
    Ich halte die Luft an. Bennett trinkt einen Schluck von seiner Cola und wirkt nicht im Mindesten beunruhigt. » Ja, das stimmt. Meine Eltern sind zurzeit in Europa und ich wohne bei ihr, bis sie wiederkommen.«
    » Aber hieß es ursprünglich nicht, dass du nur einen Monat hier bist?«, bohrt Emma nach. » Bleiben sie jetzt doch länger, als sie vorhatten?«
    » Ja, genau. Es ist noch nicht ganz klar, wann sie wiederkommen.«
    Ich denke an Brooke, frage mich, wo sie ist und was sie gerade macht, und ertappe mich dabei, dass ich insgeheim hoffe, sie hat eine großartige Zeit und es deswegen gar nicht eilig, wieder ins Jahr 2012 zurückzukehren.
    » Mein Vater arbeitet an einem wichtigen Projekt in Genf«, behauptet Bennett.
    Ich werfe ihm ein verstohlenes Lächeln zu, während Emma, Danielle und er sich darüber unterhalten, was für eine schöne Stadt Genf ist.
    » Wie läuft eigentlich die Planung für den Schulball«, frage ich Emma in einer Gesprächspause. » Klappt alles so, wie ihr es euch vorstellt?«
    Mein Plan geht auf. Bennetts Privatleben ist erst einmal vergessen, denn Emma und Danielle fangen sofort begeistert an zu erzählen, wie der

Weitere Kostenlose Bücher