Zwischen Vernunft und purem Verlangen
flüsterte er rau und verwegen.
„Zeig es mir!“
O ja, das würde er tun.
„Berühr mich!“, forderte er und zeigte ihr genau, was er wollte. „Härter!“ Es gefiel ihm, sie zu dominieren, gleichzeitig ihre feste Hand zu spüren. Der Schmerz versetzte ihn in eine andere, eine gefährliche Welt. Evie nahm die Spitze zwischen Daumen und Zeigefinger und drückte etwas zu. Sie wusste, wie sehr ihn das erregte.
Logan stöhnte vor Lust. „Ich will heute Nacht bestimmen“, stieß er hervor. „Über Lust und Schmerz und alles, was dazwischenliegt.“
Lächelnd massierte Evie ihn. Mal fester, mal weniger fest. „Okay.“
Er schwor, es nicht zu übertreiben. Es war ja nur ein Spiel, das ihnen beiden Freude bereiten sollte. Er schwor, ihr nicht wehzutun, und führte sie sicherheitshalber aus der Küche heraus hinauf ins Schlafzimmer. Der Weg dorthin war lang, viele Stufen mussten erklommen werden. Evie lehnte sich an ihn und umfasste lüstern seinen Po.
„Sei nicht so ungeduldig!“, flüsterte Logan und küsste sie heiß und verlangend, bevor sie wieder einige Stufen bewältigten und sich dann wieder in die Arme fielen. So dauerte es geraume Zeit, bevor sie im Bett lagen.
Immer fester zog Logan die Schraube der Lust an, und Evie tat es ihm gleich, bis sie die Spannung schließlich nicht mehr aushielten und Logan mit einem kraftvollen Stoß in Evie eindrang. In diesem Moment erkannte sie, dass sie sich all die Jahre danach gesehnt hatte, was dieser Mann mit ihr tat. Die Ekstase war ein einziger Rausch.
Darauf hatte sie so lange gewartet.
Als sie zwanzig Minuten später aufwachte, hatte Logan den Weckruf auf seinem Handy programmiert. Spätestens um sechs Uhr musste er sich am Flughafenschalter einfinden. Und dann fliegt er ans andere Ende der Welt, dachte Evie wehmütig. Wie leer würde ihr Leben ohne ihn sein.
Doch darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken. Sie streckte sich und zuckte zusammen, als es hier und da zwickte. Ihre Lippen waren vom harten Küssen geschwollen. Behutsam tastete sie sie ab und entdeckte, dass sie an einer Stelle aufgesprungen waren. Evie drehte sich auf die Seite und betrachtete den neben ihr schlafenden Mann. Er schlief gar nicht, sondern sah sie erschöpft an. Dann stutzte er, sah genauer hin, knipste die Nachttischlampe an, richtete sich auf und ließ den Blick über Evies Körper gleiten.
„Dreh dich um!“ Als Evie gehorchte, entdeckte er auch auf den Hüften Druckstellen. Behutsam ließ er eine Hand über den Po gleiten. „Hier ist es gerötet. Und hier auch.“ Er strich über ihre Oberarme.
„Es tut nicht weh“, sagte sie, streckte sich noch einmal und rollte sich auf die Seite.
Als Logan die geplatzte Lippe entdeckte, zuckte er zusammen. Er hatte Evie zu hart angepackt und schämte sich. „Tut mir leid“, murmelte er schuldbewusst.
Evie ließ die Zunge über den Riss gleiten. Er war nicht tief und würde innerhalb eines halben Tages verheilt sein. „Schon gut.“
Behutsam strich Logan ihr das Haar aus dem Gesicht und entdeckte die alte Narbe am Haaransatz. Evie hielt still, als er behutsam die Finger darüber gleiten ließ.
„Angie …“
So hatte er sie die ganze Woche über nicht genannt. Sie wusste natürlich, was ihn dazu veranlasst hatte, aber sie wollte diesen Namen nie wieder hören.
„Evie“, berichtigte sie daher leise und schob sanft seine Hand weg. „Angie wusste nicht, wie sie nach so einer Nacht wieder zu sich selbst finden sollte. Evie kann das.“
„Wer hat es dich gelehrt?“ Sein fragender Blick war besitzergreifend. Sie ließ sich nicht anmerken, wie entzückt sie darüber war, drehte sich auf die andere Seite und antwortete: „Eigentlich niemand. Höchstens du selbst. Und natürlich Lebenserfahrung.“ Sie setzte sich auf die Bettkante, schloss die Augen und drückte den Rücken durch. „Du hattest damals recht mit deinem Rat, ich müsste erfahrener werden. Im Nachhinein sehe ich das ein.“ Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu. Logan machte einen aufgewühlten Eindruck. „Ich fühle mich jetzt viel wohler in meiner Haut und bin mit mir im Reinen. Ich schätze alle meine Erfahrungen – gute und schlechte.“
„Evie …“ Sein Tonfall verriet Bedauern.
„Schon gut, Logan. Du brauchst dich nicht für unsere wilde Nacht zu entschuldigen. Sie hat uns beiden intensive Lust beschert. Wir beide genießen die Mischung aus Schmerz und Lust. Daran besteht kein Zweifel. Es ist nicht nötig, unser Verhalten
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