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Zwoelf Rosen fuer ein Herz

Titel: Zwoelf Rosen fuer ein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Jenner
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Rosenköniginnen-Kostüm etwas seltsam geguckt haben, denn Pias Begeisterungssturm verebbte und sie sah mich besorgt an. »Oder fändest du das Nachäfferei? Willst du allein Rosenkönigin sein?«

    Â»Nein, auf keinen Fall!«, platzte es aus mir heraus. »Das ist so extrem, da brauche ich meine beste Freundin unbedingt! «
    In der Tat kriegte ich mitten in meiner Glückswolke Fracksausen. Oder muss man in diesem Fall sagen: Korsagensausen? Ich im bodenlangen Kleid, schulterfrei?? Help! Pia lachte erleichtert, sprang auf - o. k., wühlte sich mühsam aus dem Sitzsack - und holte Papier und Stifte. »Guck mal, wenn du ein rotes und ich ein weißes …«
    Â»Warte mal, lass uns lieber nachdenken, was ich als Nächstes tun soll wegen Dominik!«
    Pia legte die Stifte beiseite und sagte: Ȁhm, ja …«
    Ich sah sie erwartungsvoll an. »Ja was? Nun sag schon, was soll ich machen?? Morgen in der großen Pause zu ihm gehen?«
    Â»Tja, also … Vielleicht am besten gar nichts.«
    Â»Hä?«
    Â»Ja, weil du hast ja auch die letzten beiden Tage nichts gemacht. Da ist es etwas komisch, wenn du plötzlich angerannt kommst.« Da hatte sie recht, daran hatte ich noch gar nicht gedacht. »Am besten, du wartest, dass er was macht.« Diese Aussicht gefiel mir gar nicht, ich zog eine Schnute. Pia beeilte sich hinzuzufügen: »Er ist garantiert auch schüchtern, sonst hätte er ja’ne Karte dazugelegt.« Da hatte sie wieder recht. »Lass ihm Zeit. Echt, das ist am besten. - Und jetzt lass uns die Kostüme planen! Wir haben nur zehn Tage bis zur Fete! Und wir wollen doch, dass alle aus den Socken kippen! Die Tussen, alle anderen und Dominik!« Da hatte sie ja nun vollkommen recht.
    Den Rest des Nachmittags zeichneten und kritzelten wir und planten und verwarfen und kicherten und kreischten. Fühlt sich so ein Leben als Tusse an? Also wenn ja, ist es durchaus lustig!
    Später beim Abendessen fiel meiner Mutter natürlich auf, dass irgendwas anders war mit mir. Aber zu meiner Überraschung
fragte sie gar nicht, was los ist. Fast war ich enttäuscht. Ich hätte ihr vielleicht sogar von Dominik erzählt! Ehrlich gesagt, hätte ich total gerne von Dominik erzählt. Aber von selbst wusste ich nicht, wie ich damit anfangen sollte. Stattdessen erzählte ich von der Karnevalsfete: »Pia und ich gehen als Rosenköniginnen zur Karnevalsfete.
    An sich ein harmloser Satz, aber meine Mutter bekam fast einen Herzinfarkt vor Freude. »Mein kleines Mädchen als Rosenkönigin? Was für eine fabelhafte Idee!« Sofort rannte sie herum wie ein hektischer Hamster, holte die Dekokisten für ihr Schönheitssalon-Schaufenster von den Schränken und wühlte so lange drin herum, bis eine Menge Stoffrosen in allen Farben und Größen, dazu Krönchen, Stöckelschuhe und, und, und über unseren Esstisch quollen. Dazu redete meine Mutter ohne Punkt und Komma: »Die Kleider könnt ihr euch leihen. Meine Kundin Frau Köhler, die hat ein Brautgeschäft und verleiht auch Abendkleider, ich krieg bestimmt einen günstigen Preis, Weinrot würde dir fabelhaft stehen und dazu dann diese Rosen hier und diese Stola und …« Ungefähr an dieser Stelle schaltete ich meine Ohren auf Durchzug, denn langsam kriegte ich ernsthaft Schiss vor dem ganzen Projekt …
    Als ich später im Bett lag, bekam ich diese Rosen, Rüschen und Krönchen nicht mehr aus dem Kopf. Das war doch nicht ich! Das war absurd! Grün melierte Hose und neue Bluse, o. k. … Aber Krönchen und Korsagenkleid?? Das ging zu weit. Dazu muss man wissen, dass ich nie eine Barbiephase hatte. Dabei hatte ich Barbies, klar, von meiner Mutter geschenkt, aber ich fand höchstens deren seltsame Kniegelenke interessant. Ich habe auch nie kleinen Ponys das Plastikhaar gekämmt oder bin im Feenkostüm rumgelaufen. Und plötzlich sollte ich mit Hochsteckfrisur und Krönchen auf unsere Karnevalsfete gehen??

    Andererseits … Mein Blick fiel auf den Rosenstrauß, dessen dunkelrote Blüten inzwischen handtellergroß aufgegangen waren. Mir wurde ganz warm ums Herz. Das sind meine Rosen. Die habe ich geschenkt bekommen, vom wunderbarsten Jungen der ganzen Schule. Der ganzen Welt. Ich holte tief Luft. Alles hatte seine Richtigkeit. Ich war eine Königin. Eine Rosenkönigin. Und mit diesem Gedanken schlief ich ein.
    Mein

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