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Zwoelf Rosen fuer ein Herz

Titel: Zwoelf Rosen fuer ein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Jenner
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zusammen wie die Schlosshunde. Zwischendurch quasselte sie wirres Zeug über den Valentinstag, die Freilandrosen, warum sie sie mir hingelegt hatte, aus Übermut, nicht nachgedacht, dann die krassen Folgen, Schock und Horror, immer schlimmer, ob ich ihr verzeihen könne, ja klar, sagte ich. Und das meinte ich auch.
    Es war wirklich seltsam. Meine Wut auf Pia war vollkommen
weg. Ich war nur noch froh, dass ich sie wiederhatte. Irgendwann tauchte meine Mutter auf und wuselte besorgt um uns herum. Als sie dann aber merkte, dass dies eine glückliche Wiedervereinigung war, grunzte sie nur. Genauso wie ich zu grunzen pflege, wenn ich nicht weiß, was ich sagen soll. Die Macht der Gene ist doch erstaunlich! Meine Mutter verkrümelte sich wieder ins Bett. Sie mag nämlich keine kitschigen Momente, und das hier war einer.
    Später hatte ich dann zur Abwechslung mal die Gelegenheit, jemandem eine Wärmflasche, einen heißen Kakao und ein Butterbrot zu machen und ihn bzw. sie ins Bett zu stecken. Ich kuschelte mich dazu. Das Einzige, was ich noch wissen wollte, war: »Warum hast du denn vorhin nicht einfach angerufen?«
    Â»Weil ich mein Handy vergessen hatte. Wir waren gerade alle von einer Karnevalsfeier gekommen, die ganze Familie, so um halb zwölf, da stand dein Körbchen vor der Tür. Ich hab keinem gesagt, was drin war, damit mir meine Ma nicht verbietet, noch zu dir zu fahren. Und als alle endlich im Bett waren, bin ich sofort los. Auf dem Fahrrad von meinem Bruder. Das verdammte Teil hatte aber schon nach der ersten Kurve einen Platten. Und da hab ich dann gemerkt, dass mein Handy nicht da war. - Ähem, und mein Hausschlüssel auch nicht …«
    Â»Offenbar ein ansteckendes Leiden«, meinte ich und wir grinsten.
    Â»Jedenfalls hab ich das blöde Fahrrad stehen lassen und bin zu Fuß zu dir gelaufen, und das hat gedauert … Mann, hatte ich zwischendurch Schiss da draußen! Allein unter Karnevalsjecken!«
    Ach Pia … Die ist doch einfach nur der Hammer, oder? Wir schliefen ein.

23. Kapitel
    A m nächsten Morgen wurde ich wach und spürte noch vorm Augenaufmachen ein großes inneres Glücksgefühl. Und das, obwohl ich einen eiskalten Hintern hatte! Irgendwas war gut … Ein schöner Traum? Nein! Die schöne Wirklichkeit! Ich hatte mich mit Pia versöhnt! Und jetzt schnarchte sie hier in meinem Bett. Und hatte die ganze Decke gebunkert, deshalb mein kalter Hintern. Ich musste Pia darum sofort wach kitzeln und die Decke zurückerobern. Wir lachten und kreischten wie die Dumpfbacken, rauften um die Decke und es war einfach nur wunderbar.
    Später saßen wir am Frühstückstisch, mampften frische Brötchen mit Nutella und amüsierten uns königlich über die Schnurrbärte, die uns die Schokopaste bescherte. Wir versuchten, durch ausgefeilte Abbeißtechnik immer größere Bärte hinzubekommen. Sogar meine Mutter machte mit. Sie war echt lockerer geworden, was ihr Aussehen betraf, und hatte nun den größten Ehrgeiz in unserem Nutella-Bart-Contest. Und dass sie überhaupt Nutella aß, so was ganz und gar nicht Gesundes!
    Um 20 nach zehn klingelte es an der Tür.
    Â»Ach, die Post«, meinte meine Mutter, »ich muss nur unten aufdrücken.« Also ging meine Mutter ungeschminkt und mit Nutella-Bart an die Tür, drückte den Summer für unten und
öffnete die Tür, um den üblichen Ruf »Post!« des Briefträgers zu hören. Nur war es nicht die Post. Jedenfalls nicht die normale. Stattdessen stand ein hübscher junger Mann vom Paketdienst direkt vor unserer Tür und guckte sehr erschrocken, denn er sah drei Damen verschiedenen Alters - zwei davon kamen grad kichernd aus der Küche - mit ausgeprägten braunen Bärten im Gesicht. Meine Mutter war erst wie erstarrt, dann fing auch sie an zu kichern, was sie allerdings zu unterdrücken versuchte. So unterschrieb sie schnell die Empfangsbescheinigung, die der junge Mann ihr reichte, und nahm das große, flache Paket entgegen. Die Wohnungstür war noch nicht einmal richtig zu, als wir drei uns schon krümmten vor Lachen.
    Â»Der arme Paketjunge«, keuchte meine Mutter, als sie wieder einigermaßen sprechen konnte. »Der muss ja denken, hier wohnen drei Irre.«
    Â»Stimmt doch auch!«, meinte Pia. Immer noch lachend öffnete meine Mutter das große Paket.
    Ich fragte mich, was der Paketjunge wohl gedacht

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