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Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären

Titel: Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Mammutjagd zu begleiten, dachte das Mädchen. Denn gewöhnlich folgten nur Frauen den Männern auf die Jagd. Doch sie war schon so groß wie eine Frau und in diesem Sommer eh schon einige Male mit den Jägern ausgezogen. Vielleicht nehmen sie mich mit, wünschte sich Ayla und bedankte sich bei Droog.
    "Dies hier will ich sorgsam aufbewahren, bis die Zeit der Mammutjagd gekommen ist. Und wenn ich ausersehen werde, die Jäger zu begleiten, dann will ich sie zum erstenmal zum Häuten und Zerlegen dieses Tiers benutzen."
    Droog brummte zustimmend. Dann schüttelte er die Haut aus, die über seinen Schoß gebreitet war, legte seine Unterlage, den Steinschlägel, den Beinschlägel und das übrige Werkze ug drauf, wickelte alles zusammen und band es sorgsam mit einer Schnur. Er sammelte die neuen Geräte auf und schlurfte hinüber zu dem Unterschlupf, den er mit seiner Familie teilte. Heute würde er nichts mehr tun, obwohl es noch nicht dunkelte. Es war ihm gut von der Hand gegangen; man sollte sein Glück nicht zu sehr versuchen.
    Als Ayla zu Crebs Wohnkreis zurückkehrte, jubelte sie: "Iza! Iza! Schau, was Droog mir geschenkt hat! Ich durfte zusehen, wie er sie machte."
    Vorsichtig legte das Mädchen die Geräte ab und schilderte weiter: "Er hat mir bedeutet, dass die Jäger bald, wenn die Blätter fallen, das Mammut jagen wollen. Er macht ihnen Werkzeuge, damit sie sich neue Waffen fertigen können. Er meinte, ich könnte diese hier vielleicht gebrauchen, wenn ich die Jäger begleiten darf. Glaubst du, sie werden mir erlauben mitzugehen?"
    Iza hob die Arme und meinte: "Kann sein, Ayla. Aber was freust du dich so? Es wird dort harte Arbeit geben. Man muss das viele Fett auslassen und das Fleisch dörren. Du ahnst nicht, wie viel Fleisch und Fett so ein Tier hat. Es ist ein weiter Weg, bis man auf Mammuts trifft. Und wenn eines erjagt ist und verarbeitet, muss alles zurückgetragen werden."
    "Das macht mir nichts aus, wenn es harte Arbeit ist. Ich habe noch nie ein Mammut gesehen. Nur einmal in der Ferne vom Grat aus. Ich möchte mit, Iza."
    "Diese Tiere kommen nicht oft so weit herunter nach Mittag. Sie mögen die Kälte. Und wenn es hier grün ist, dann ist es ihnen zu heiß. Und wenn hier Schnee liegt, dann ist es ihnen zu hoch", erklärte die Medizinfrau.
    "Glaubst du, die Jäger nehmen mich mit, Iza?" bohrte das
    Mädchen weiter.
"Brun sagt mir nicht, was er vorhat, Ayla. Ich wusste nicht
einmal, dass die Männer das Mammut jagen wollen. Du weißt
    mehr als ich", gab Iza zurück. "Aber Droog hätte dich wohl nichts davon wissen lassen, wenn keine Aussicht darauf bestünde. Du hast Ona aus dem großen Wasser gezogen. Droog will es dir danken. Deshalb hat er dir die Werkzeuge gegeben und hat dir die Jagd angedeutet. Droog ist ein guter Mann, Ayla. Freue dich, dass er dich seiner Gaben würdig findet."
    Ayla strahlte.
     
    "Ich hebe sie auf bis zur Mammutjagd. Dann erst will ich sie benützen."

13
    Das Mammut zu jagen, so wie die Clan-Männer es für den Frühherbst sich vorgenommen hatten, war höchst gefä hrlich und gewagt. Im Clan summte es allenthalben vor Erregung, und eine große Geschäftigkeit hob an. Alle gesunden und kräftigen Männer und Frauen sollten am Jagdzug zum oberen Ende der Halbinsel, dort, wo sie sich mit dem Festland vereinigte, teilnehmen. Während der langen Tage des Wanderns und der Suche nach den Mammuts blieb keine Zeit mehr für die Jagd auf andere Tiere. Es war auch nicht sicher, dass die Clan-Leute überhaupt Mammuts vorfinden würden, wenn sie dort oben angekommen waren; und man konnte sich auch nicht darauf verlassen, dass es den Jägern gelingen würde, falls sie, sie tatsächlich aufstöbern sollten, eines der riesigen Tiere zu erlegen. Erwägenswert war ein solches Unterfangen nur, weil, wenn es erfolgreich war, der Clan für lange Zeit Fleisch und Fett erhalten würde.
    Viel häufiger als sonst zogen die Jäger in diesem Sommer hinaus, denn es galt, genügend Fleischvorrat für die kommende Kältnis anzulegen, um nicht durch einen schlechten Ausgang ihrer Jagd dem Hunger preisgegeben zu sein. Und das nächste Miething des Groß-Clans war nur noch zwei Sommer entfernt, und während dieser Zeit würde zur Jagd kaum Gelegenheit sein; die lange Wanderung zur Höhle des Nachbar-Clans, an dessen Feuern gefeiert werden sollte, und der mühsame Rückweg zur heimischen Höhle würden die Tage auffressen. Brun kannte das aus Erfahrung und hatte deshalb beschlossen, jetzt noch verstärkt zu

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