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Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären

Titel: Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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herüberkam. Er grüßte mich nur kurz, dann ging er gleich zu Durc und drückte ihm den Speer in die Hände."
"Es ist ein Jammer, dass Ovra nie Kinder bekommen hat. Ich glaube, Grod würde es froh machen, wenn die Tochter seiner Gefährtin ein Kind hätte", bedeutete ihr Uba mitleidig. "Vielleicht hat Grod deinen Durc deshalb in sein Herz geschlossen. Brun hat Durc auch gern, das sehe ich ihm an, und Zoug zeigt ihm schon jetzt, wie er mit der Schleuder umgehen muß. Die Männer tun so, als wären sie alle die Gefährten seiner Mutter. Außer Broud." Uba machte eine kurze Pause. "Vielleicht ist es so, Ayla. Dorv hat immer behauptet, die Totems aller Männer hätten sich vereint, deinen Höhlenlöwen zu bezwingen."
Ayla ging darauf nicht ein.
"Ich glaube, du mußt jetzt gehen, Uba. Ich begleite dich. Es regnet nicht mehr, und die Erdbeeren sind reif. Ich weiß oben am Pfad einen Platz, wo sie wachsen. Und später komme ich zu dir hinauf."
Goov malte das Zeichen von Vorns Totem über das Zeichen von Ubas Totem, um so Vorns Überlegenheit als Mann zum Ausdruck zu bringen.
"Nimmst du diese Frau als Gefährtin an?" fragten Crebs ernste Gebärden.
Vorn berührte Ubas Schulter, und die folgte ihm in die Höhle. Danach hielt Creb die gleiche Feier für Borg und Ona, und auch dieses Paar zog sich an seine neue Feuerstätte zurück. Die sommergrün belaubten Bäume raschelten im leichten Wind, als die kleine Versammlung sich auflöste, Ayla hob Durc vom Boden auf, um ihn in die Höhle zu tragen, doch er wehrte sich. Er wollte hinunter.
"Gut, Durc", gab Ayla nach, "du kannst laufen. Aber komm mithinein."
Während sie den Morgenverzehr bereitete, machte Durc sich auf den Weg zu der neuen Feuerstätte, an der jetzt Uba und Vorn lebten. Ayla lief ihm nach und holte ihn zurück.
"Durc will Uba sehen", wehrte sich das Kind.
"Du kannst jetzt nicht, Durc. Eine Weile kann keiner zu Uba gehen. Aber wenn du ein gutes Kind bist, nehme ich dich mit auf die Jagd."
"Durc ist ein gutes Kind. Warum kann Durc nicht zu Uba?" wollte der Kleine wissen. "Warum kommt Uba nicht und ißt mit uns?"
"Sie gehört nicht mehr zu uns, Durc. Sie ist jetzt Vorns Gefährtin."
Uba fehlte ihnen. Die Spannung zwischen Ayla und Creb wurde dadurch noch viel deutlicher. Keiner von beiden vermochte sich aus seinen Schuldgefühlen zu befreien und zum anderen hinzufinden. Oft, wenn Ayla den alten Zauberer in seiner Schwermut versunken sah, überkam sie das Verlangen, zu ihm zu gehen, ihm die Arme um den Hals zu legen und ihn zu umschlingen wie damals, als sie noch ein kleine s Mädchen gewesen war. Doch sie tat es nicht. Sie wollte sich ihm nicht aufdrängen.
Creb fehlte ihre warme Nähe, wenn er auch nicht wusste, dass das ihm das Herz noch schwerer machte. Und oft, wenn er den Schmerz in Aylas Gesicht sah, während eine andere Frau ihren Sohn nährte, fühlte er sich getrieben, zu ihr zu gehen. Wäre Iza am Leben gewesen, so hätte sie einen Weg gefunden, die beiden wieder zueinander zu bringen. So aber wurden sie einander immer fremder; jeder sehnte sich nach der Wärme des anderen, und keiner wusste, wie er die Kluft überwinden sollte.
Bei ihrem ersten Morgenverzehr ohne Uba fühlten sie sich beide befangen.
"Möchtest du mehr, Creb?" fragte Ayla.
"Nein. Ich habe genug", gab er zurück. Sie räumte auf, während Durc mit beiden Händen und einem Muschellöffel nochmals in die Schüssel tauchte. Obwohl er erst zwei Sommer erlebt hatte, war er nun der Milch fast ganz entwöhnt. Ab und zu wanderte er noch zu Oga hinüber - oder auch zu Ika, die jetzt wieder ein Kleines hatte - um sich nähren zu lassen, aber mehr der Wärme und Nähe wegen. Im allgemeinen wurden die älteren Kinder entwöhnt, sobald ein neues Kind kam, doch bei Durc machte Ika eine Ausnahme. Er schien genau zu spüren, wie weit er gehen durfte. Nie saugte er so viel, dass für ihr Kleines nichts mehr übrig war, kuschelte sich nur ein Weilchen an sie, als wollte er zeigen, dass dies sein Recht war.
"Du nimmst den Jungen mit?" erkundigte sich Creb.
"Ja." Sie wischte dem Kind die Hände und das Gesicht ab. "Ich habe versprochen, ihn mit auf die Jagd zu nehmen. Ich werde wohl nicht viel jagen können mit ihm an der Hand, aber ich muß auch frische Kräuter haben, und es ist ein warmer Tag."
Creb brummte.
"Du solltest auch an die Luft gehen, Creb", fügte Ayla mit aufmunternder Hand hinzu. "Die Luft würde dir guttun."
"Ja, ja. Ich will hinausgehen, Ayla. Später."
Flüchtig dachte sie daran, ihn aus der

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