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Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären

Titel: Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Feuer gehörte, neu einzuteilen, Dörrfleisch, Fisch und Körner, Kräuter, Wurzeln, Schaber, Keile, Bohrer, Sichel, Stichel, Knochenschalen, Muschellöffel, Holz und Pilze, Beeren umzufüllen, einzuräumen, abzupacken und neu zu verstauen, den Feuerherd und die Schlafstatt zu vergrößern.
Da dem Mog- ur ein besonderer Rang zukam, befanden sich sein Feuer und der Wohnkreis Drumherum an vorteilhafter Stelle in der Höhle; dem Eingang nahe genug, um Tageslicht und wärme aufzufangen, aber doch nicht so nahe, dass später die eisigen Schneestürme die Bewohner treffen würden. Ein faltenreicher Felsvorsprung, der aus der Seitenwand herumschwang, bot weiteren Schutz vor Wind und Wetter, und Iza war froh darüber. Trotz des Windbrechers und dieser Wärmequelle, die Tag und Nacht mit großen Mengen Holzes gespeist wurde, spien raue Winde häufig frostklumpige Kälte in jene Feuerstellen, die nicht so geschützt gelegen waren. Im tiefsten Winter dann, wenn klammheimlich Feuchtigkeit die Höhle ganz durchkriechen würde, durchdrang sie auch die Menschen hier bis auf die Knochen und manchmal bis ins Mark.
Inzwischen hatten die Männer einen Windschutz am Eingang zur Höhle errichtet, hohe Pfosten in die Erde getrieben und an ihnen straff gespannte Häute aufgehängt und außerdem rings um den Eingang mit glattgeschliffenen Steinen ausgelegt, so dass die Regengüsse und Schmelzwasser den Vorplatz nicht in einen schlammigen Sumpf verwandeln würden. Im Innern der Höhle legte man dort, wo man saß und aß, einfach geflochtene Matten auf den nackten Boden.
Neben Crebs Lager waren zwei weitere flache Mulden mit trockenen Gräsern gefüllt und mit Fellen bedeckt; das zuoberst liegende wurde von dem, der hier schlief, auch als wärmender Umhang getragen. Neben Crebs Bärenfell lagen Izas Umhang aus der Steppenantilope und das neue weiße Fell eines Schneeleoparden, den Goov nicht weit von der Höhle erlegt hatte.
Die meisten im Clan trugen Felle oder auch ein Horn oder einen Zahn jener Tiere, die ihr Totem zeigten. Und Creb fand, dass der Schneeleopard das richtige Fell für Ayla wäre. Zwar war er nicht ihr Schutzgeist, doch ähnlich dem Höhlenlöwen, denn man würde wohl kaum dazu kommen, ein solches Tier zu erlegen. Selten genug verließ es die heimische Steppe und war für den Clan und die Höhle im waldigen Hügelland keine Gefahr. Er wurde nur gejagt, wenn sich die Clan-Leute vom Höhlenlöwen bedroht fühlten.
Iza hatte sich einen Wurmsamentrank bereitet, um das Einfließen der Milch in ihre Brüste anzuregen und die krampfigen Leibschmerzen zu lindern, die eine Zeitlang noch ertragen werden mussten. Die langen schmalen Blättchen und die kleinen grünlichen Blüten hatte sie schon früh im Jahr gesammelt und getrocknet.
Als ein herbfrischer Duft die Höhle durchzog, warf sie einen Blick nach draußen, um nach Ayla Ausschau zu halten, die kurz das Kind hüten sollte. Noch schnell hatte Iza nämlich den weichen Tierhautlappen zwischen ihren Beinen gegen einen neuen ausgetauscht, der das Blut aufsaugen sollte, und wollte hinaus, um den alten im nahen Wald zu beseitigen, wie sie es und auch die anderen Frauen taten, wenn sie an manchen Monden ihre Tage hatten, wo das böse Blut aus dem Körper floss.
Doch Ayla war nicht nah der Höhle; unten am Bach war sie und suchte Steine. Denn Iza hatte festgestellt, dass sie noch einige zum Wasserwärmen brauchte, ehe der Bach gefror, und Ayla wollte sie ihr bringen. Am steinigen Ufer lag nun das Kind auf den Knien und suchte nach Steinen, die ihr passend erschienen. Und wie sie einmal kurz das Haar aus dem Gesicht sich strich, erblickten plötzlich ihre Augen ein kleines weißes Etwas unter einem Busch. Schnell drückte sie das kahle Gezweig auseinander und entdeckte ein kleines Kaninchen. Schwach atmend lag es da, ein Beinchen hässlich nach hinten geknickt und krustig rot am Ende. Ein Wolfsjunges hatte es in die Fänge bekommen, doch das Langohr war schnell genug gewesen, sich wieder daraus zu befreien. Neben dem rauschenden Wasser hatte es dann seine Kraft verloren und wund und durstig auf den Tod gewartet.
Ayla hob das weiche kleine Tier vom Boden auf und hielt es an sich gedrückt in ihren Armen, wie sie auch schon Izas Kind gehalten, in Kaninchenfell gewickelt, und das hier fühlte sich nicht anders an. Sachte hockte sie sich auf den Boden und wiegte das kleine, angstvoll klopfende Leben hin und her und sah dann plötzlich das Blut und entdeckte, dass ein Bein des Tieres nicht so

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