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Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Titel: Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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und schon zu ihnen zu gehören schien, und das versetzte ihm einen Stich. Auf der Reise hätten keine zwei Menschen besser zueinander passen können; jetzt jedoch hatten sich ihre Wege getrennt, ging jeder seinen eigenen, und Jondalar empfand schmerzlich die Trennung. Einen Moment war er überwältigt von unerwartetem Kummer.
Er schloß die Augen und ballte die Hände, um sich zu beherrschen. Er hörte Stimmen, die sich aus der Menge erhoben, und meinte, die Wörter »groß« und »Kleider« herauszuhören. Als er die Augen wieder aufmachte, ging ihm unversehens der Grund auf, warum Thonolan so gut zu den anderen paßte: er war vollständig nach Art der Sharamudoi gekleidet.
Kein Wunder, daß es Bemerkungen über seine eigene Kleidung gab, dachte er und bedauerte für einen Augenblick, so fremdländisch zu wirken. Aber Thonolan gehörte jetzt schließlich zu ihnen, war von ihrer Höhle aufgenommen worden, um das Zusammenkommen mit Jetamio zu erleichtern. Jondalar hingegen war immer noch ein Zelandonii.
Der großgewachsene Mann stellte sich zu der Gruppe der neuen Verwandten seines Bruders. Wenn er auch der Form nach noch kein Sharamudoi war, waren sie fortan doch seine Verwandten, selbst wenn sie nicht mehr da wären. Zusammen mit Jetamios Verwandten waren sie diejenigen, die Nahrung und Geschenke beigesteuert hatten, die später unter den Gästen verteilt werden sollten. Da mehr Fremde gekommen waren als erwartet, war noch zusätzlich manches herbeigeschafft worden. Die große Zahl der Besucher erhöhte noch das ohnehin schon hohe Ansehen und den Status des jungen Paares; man würde es als Schande betrachten, wenn sie hungrig und ohne Geschenke wieder fortziehen müßten.
Das plötzliche Verstummen des Gemurmels ließ sie alle den Kopf in Richtung einer Gruppe wenden, die jetzt auf sie zukam.
»Siehst du sie?« fragte Thonolan und stellte sich auf die Zehenspitzen.
»Nein, aber sie kommt bestimmt, das weißt du doch«, sagte Jondalar. Als sie Thonolan und seine Verwandtschaft erreichten, öffnete sich der schützende Kreis und gab den Blick auf den verborgenen Schatz in seiner Mitte frei. Thonolan bekam einen trockenen Hals, als er die blumengeschmückte Schönheit in der Mitte erblickte, die ihm das strahlendste Lächeln schenkte, das er je gesehen hatte. Sein Glück war so unverkennbar, daß auch Jondalar nicht umhin konnte, leicht amüsiert zu lächeln. Wie eine Biene sich von der Blüte angezogen fühlt, wurde Thonolan von der Frau angezogen, die er liebte. Er führte sein Gefolge in die Mitte ihrer Gruppe, bis Jetamios Verwandte Thonolan und seine Verwandten umschlossen.
Beide Gruppen vermischten sich und fanden sich zu Paaren, während der Shamud auf einer Rohrflöte mehrere Male dieselbe Tonfolge ertönen ließ. Unterstrichen wurde der Rhythmus von einer anderen Person mit einer Vogel-Halbmaske, die eine große Reifentrommel schlug. Noch ein Shamud, wie Jondalar mutmaßte. Die Frau war ihm fremd, trotzdem hatte sie auch etwas Vertrautes, doch vielleicht war es nur eine Ähnlichkeit, die all jenen, Die Der Mutter Dienten, gemeinsam war. Während Angehörige der beiden Verwandtschaftskreise, die sich zu Paaren zusammengetan hatten, Figuren tanzten, die kompliziert schienen, jedoch nichts anderes als Variationen einer bestimmten Schrittfolge waren, spielte der weißhaarige Shamud auf der kleinen Flöte. Es handelte sich um einen langen geraden, mit glühenden Kohlen ausgehöhlten Stock, der ein Mundstück und eine Reihe von Löchern sowie am Ende einen geschnitzten Vogelkopf aufwies. Und in der Tat ahmten manche der Töne, die dem Instrument entlockt wurden, genau bestimmte Vogelstimmen nach.
Schließlich standen die beiden Gruppen einander in zwei Reihen gegenüber. Sie faßten sich bei den Händen und bildeten einen langen Bogengang. Während das Paar, das jetzt zusammengegeben werden sollte, hindurchschritt, folgten ihnen die hinter ihnen kommenden Paare. Der Shamud führte den Zug ans Ende der Terrasse und um die Felswand herum. Jetamio und Thonolan folgten dem Flötenspieler, danach kamen Markeno und Tholie, sodann als nächste Verwandte des jungen Paares Jondalar und Roshario. Es folgte die Gruppe der Verwandten, und alle anderen Höhlenangehörigen und Gäste bildeten den Schluß. Der trommelspielende Shamud, der zu Besuch gekommen war, reihte sich hinter den Angehörigen von Jetamios Höhle ein.
Der weißhaarige Shamud führte sie den Pfad zur BootsbauLichtung hinunter, bog aber vorher in den Seitenpfad

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