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Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Titel: Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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sein. Ich möchte die Wärme des Feuers und der Felle, damit wir uns nicht zu beeilen brauchen.«
Ihr Liebesspiel war, wenn auch nicht schal, so doch etwas mechanisch geworden. Sie wußten jeder vom anderen, was ihn befriedigte, verfielen daher bestimmten festgefahrenen Gewohnheiten und experimentierten und erforschten nur noch selten. Heute nacht, das wußte sie, wollte sie mehr als Routine, und er war nur allzu bereit, dem zu willfahren. Er nahm ihr Gesicht in beide Hände, küßte ihre Augen und die Nasenspitze, fuhr ihr mit den Lippen über die weiche Wange und hauchte ihr Atem ins Ohr. Er knabberte an ihrem Ohrläppchen und suchte dann wieder ihren Hals. Als er abermals ihren Mund fand, nahm er ihn gierig und drückte ihn an sich.
»Ich meine, wir sollten zurückgehen, Serenio«, flüsterte er ihr ins Ohr.
»Das habe ich doch gesagt.«
Seite an Seite, er den Arm ihr um die Schulter gelegt und sie den ihren ihm um die Hüfte, kehrten sie um die vorspringende Wand herum zurück. Dies eine Mal trat er nicht zurück, um hinter ihr herzugehen und nicht zu nahe an den Rand des Pfades zu geraten. Er merkte nicht einmal, wie schwindelerregend steil es in die Tiefe ging.
Es war dunkel, und auf dem offenen Feld herrschte sowohl die Schwärze der Nacht als auch der Schatten. Das Mondlicht wurde immer noch von den hohen Seitenwänden behindert; nur wenige Sterne waren zwischen den Wolken oben sichtbar. Als sie unter den Überhang traten, war es später, als sie gedacht hatten. Niemand saß mehr um das Hauptfeuer herum, obwohl die Flammen noch an den brennenden Scheiten hochleckten. Sie sahen Roshario, Dolando und etliche andere im Inneren ihrer Unterkunft, und als sie am Eingang vorüberkamen, sahen sie Darvo zusammen mit Thonolan geschnitzte Knöchel werfen. Jondalar lächelte. Dieses Spiel hatte er oft an langen Winterabenden mit seinem Bruder gespielt; manchmal brauchte es die halbe Nacht, ehe ein solches Spiel entschieden war, und außerdem erforderte es die ganze Aufmerksamkeit der Spieler – und erleichterte das Vergessen.
Die Unterkunft, die Jondalar mit Serenio teilte, war dunkel. Er häufte Holz auf die Feuerstelle mit dem Steinring drum herum und holte dann ein Stück brennendes Holz vom Hauptherdfeuer, um es zu entfachen. Danach stellte er überkreuz zwei Planken vor den Eingang und breitete eine Lederdecke darüber. Eine warme Welt nur für sie allein entstand.
Sich schüttelnd entledigte er sich seines Überwurfs, und Serenio holte die Trinkbecher heraus. Jondalar holte den Schlauch mit dem vergorenen Heidelbeersaft und schenkte ihnen beiden ein. Die Unmittelbarkeit seines Feuers war vergangen, und der Rückweg hatte ihm Zeit zum Nachdenken gegeben. Sie ist eine bezaubernde und wunderschöne Frau, wie ich selten eine gefunden habe, dachte er und nippte an dem erwärmenden Getränk. Ich hätte unsere Beziehung längst förmlich besiegeln sollen. Vielleicht wäre sie bereit, mit mir zurückzugehen – und Darvo auch. Aber ob wir hierbleiben oder zurückgehen – ich möchte, daß sie richtig meine Frau wird.
Ein Stein fiel ihm bei diesem Entschluß von der Seele: Ein unentschiedener Faktor weniger, mit dem ich fertigwerden muß. Es erfüllte ihn mit Genugtuung, daß er so froh darüber war. Es war schließlich recht und gehörte sich. Warum hatte er nur so lange damit gewartet?
»Serenio, ich bin zu einem Entschluß gekommen. Ich weiß nicht, ob ich dir jemals gesagt habe, wieviel du mir bedeutest …«
»Nicht jetzt«, sagte sie und stellte den Becher hin. Sie schlang ihm die Arme um den Hals, holte seine Lippen heran und küßte sie. Es war ein langer, langsamer und in die Länge gezogener Kuß, der ihn rasch seine Leidenschaft wieder bewußt werden ließ. Sie hat recht, dachte er, reden können wir später.
Als die Glut ihn wieder gepackt hatte, führte er sie zu der fellbedeckten erhöhten Schlafstätte. Das vergessene Feuer brannte niedrig; während er ihren Körper erforschte und neu entdeckte. Serenio hatte immer auf ihn reagiert, doch diesmal öffnete sie sich ihm, wie sie es nie zuvor getan hatte. Sie konnte nicht genug von ihm bekommen, obwohl sie befriedigt war und immer aufs neue befriedigt wurde. Welle um Welle ging über sie dahin, und als er meinte, das Äußerste erreicht zu haben, was er geben konnte, spielte sie mit seinen Möglichkeiten und brachte ihn langsam wieder dazu, daß das Begehren nochmals in ihm wach wurde. Unter Aufbietung ihrer letzten ekstatischen Kräfte erreichten sie gemeinsam

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