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Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Titel: Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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lassen, die
sie zwänge, ihn zurückzuweisen. Er hatte sich besonders viel
Mühe gegeben, ihre Person zu achten.
Aber der weibliche Duft ihrer warmen Haut war ihm in die
Nase gestiegen, er hatte die strotzende Fülle ihrer Brüste neben
sich gespürt. Plötzlich wurde ihm klar, wie lange er schon nicht
bei einer Frau gelegen hatte, und der Lendenschurz tat nichts,
seine Gedanken zu verbergen. In dem Versuch, seine Erektion
zu verbergen, wandte er sich ab, doch das war alles, was er tun
konnte, um sich davon abzuhalten, ihr den Überwurf
herunterzureißen.
»Doni! Wie sehr ich diese Frau begehre!« murmelte er
halblaut.
Tränen schossen Ayla in die Augen, als sie mitansehen mußte,
wie er davonschoß. Was habe ich falsch gemacht? Warum reißt
er sich von mir los? Warum will er mir nicht das Zeichen geben?
Ich erkenne doch sein Bedürfnis, warum will er es nicht mit mir
stillen? Bin ich denn so häßlich? Sie zitterte, als sie daran dachte,
wie es sich angefühlt hatte, als er den Arm um sie gelegt hatte;
ihre Nase war noch voll von seinem männlichen Geruch. Sie
verlangsamte ihre Schritte, wollte ihm nicht gegenübertreten
und kam sich vor wie als kleines Kind, wenn sie etwas getan
hatte, von dem sie wußte, daß es unrecht war – nur wußte sie
diesmal nicht, was es war.
Jondalar hatte den kühlen Schatten des Vegetationsbandes
erreicht, welches den Fluß säumte. Der Drang in ihm war so
groß, daß er sich nicht mehr zurückhalten konnte. Nur wenige
Augenblicke, nachdem sie ihn hinter einer Wand aus dichtem
Laub nicht mehr sehen konnte, spritzte es weiß und zähflüssig
auf den Boden; sich immer noch in Händen haltend, lehnte er
die Stirn an einen Baum, und ein Zittern durchlief ihn. Es war
eine Befreiung, mehr nicht; doch konnte er der Frau jetzt
jedenfalls gegenübertreten, ohne zu versuchen, sie zu Boden zu
werfen und ihr Gewalt anzutun.
Er fand einen Stecken, um den Boden damit zu lockern, und
bedeckte den Seim seiner Wonnen mit der Erde der Mutter. Der
Zelandoni hatte ihm gesagt, es sei Verschwendung, sich der
Gabe der Mutter einfach zu entledigen, doch wenn es sich nicht
vermeiden lasse, solle sie einfach an sie zurückgegeben werden,
zu Boden geschüttelt und mit Erde bedeckt. Der Zelandoni hat
recht, dachte er. Es war Verschwendung, und eine Lust war es
auch nicht gewesen.
Es war ihm peinlich, wieder aus dem Uferstreifen hinauszutreten, und so ging er am Fluß entlang. Den Arm um das Füllen gelegt und die Stirn an Winnies Hals gedrückt, sah er sie neben dem großen Felsen warten. Wie verletzt und verletzbar sie aussah, und wie sie sich trost- und hilfesuchend an die Tiere wandte! Dabei sollte sie sich um Unterstützung an ihn lehnen, dachte er, sollte er es sein, der sie tröstete! Er war überzeugt, ihr Kummer bereitet zu haben und empfand Scham, als ob er etwas Verwerfliches getan hätte. Widerstrebend trat er
aus den Bäumen und Sträuchern heraus.
»Es gibt Zeiten, da kann ein Mann nicht warten, sein Wasser
zu lassen«, log er zaghaft lächelnd.
Ayla war überrascht. Warum sprach er Wörter, die nicht wahr
waren? Sie wußte, was er getan hatte. Er hatte sich erleichtert. Ein Mann aus dem Clan hätte um die Gefährtin des Anführers
gebeten, ehe er sich erleichtert hätte. Hätte er sich nicht
beherrschen können, hätte er selbst ihr – so häßlich sie war –
das Zeichen gegeben, falls keine andere Frau zur Hand gewesen
wäre. Kein erwachsener Mann würde sich selbst erleichtern. Nur
Heranwachsende, die zwar die körperliche Reife erreicht, aber
noch nicht ihre erste Beute erlegt hatten, würden diese
Möglichkeit in Betracht ziehen. Jondalar hingegen hatte es
vorgezogen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, statt ihr
das Zeichen zu geben. Sie war mehr als nur verletzt; sie war
gedemütigt.
Sie überging seine Worte mit Stillschweigen und bemühte
sich, ihm nicht in die Augen zu sehen. Wo war seine
Begeisterung geblieben? Wie konnte sich soviel in der kurzen
Zeit verändern, die es brauchte, von einem Ende der
Weidefläche zur anderen zu gehen? Ganz bemüht, den Eindruck
hervorzurufen, alles sei wie sonst, kletterte er auf die
sitzähnliche Auswölbung des Felsens, während Ayla das Pferd
näher herantrieb; aber auch er mied jeden Blickkontakt. »Wie bringst du sie dazu, dorthin zu gehen, wo du willst?«
fragte er.
Ayla dachte über die Frage nach. »Ich bringe sie nicht dazu, sie
will dorthin, wo auch ich hinwill.«
»Aber woher weiß sie, wohin du willst?«
»Das weiß ich nicht …« Sie

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