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Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Titel: Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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erwähnte, würde das Fragen zur Folge
haben, obwohl es irgendwann doch einmal zur Sprache
kommen mußte.
»Ja, ich habe einen Sohn. Er ist noch beim Clan. Als Broud
mich zwang fortzugehen, habe ich ihn Uba gegeben.« »Dich zwang fortzugehen?« Er setzte sich zurück. Sie hatte also einen Sohn. Also hatte er recht gehabt mit seiner Annahme, daß sie schon einmal schwanger gewesen sein mußte. »Wie kommt jemand auf den Gedanken, eine Mutter von ihrem Kind
zu trennen? Wer ist dieser … Broud?«
Wie sollte sie ihm das erklären? Einen Moment schloß sie die
Augen.
»Er ist der Anführer. Als sie mich fanden, war Brun das. Er
gestattete Creb, mich zu einer Clansangehörigen zu machen,
aber er wurde alt, und da hat er Broud zum Anführer gemacht.
Broud hat mich immer gehaßt, selbst als ich ein kleines
Mädchen war.«
»Das ist derjenige, der dir wehgetan hat, nicht wahr?« »Als ich zur Frau heranreifte, klärte Iza mich über das Zeichen
auf; allerdings sagte sie, Männer stillten ihre Bedürfnisse mit
Frauen, die sie möchten. Broud hat es nur getan, weil es ihm
wohlgetan hat zu wissen, daß er mir etwas antun konnte, was
ich haßte. Aber ich denke, mein Totem hat ihn dazu gebracht,
es zu tun. Der Geist des Höhlenlöwen wußte, wie sehr ich mich
nach einem Baby sehnte.«
»Was hat dieser Broud denn mit dem Baby zu tun? Die Große
Erdmutter segnet, wann es Ihr beliebt. Ist dein Sohn seines
Geistes gewesen?«
»Creb hat gesagt, die Geister machten die Babys. Er hat gesagt,
eine Frau schluckte den Geist vom Totem eines Mannes. War er
stark genug, überwand er den Geist ihres Totems, nahm seine
Lebenskraft und sorgt dafür, daß ein neues Leben in ihr
wächst.«
»Es so zu sehen, ist schon merkwürdig. Die Erdmutter ist es,
die den Geist des Mannes auswählt, der sich mit dem Geist der
Frau vermischt, wenn Sie eine Frau segnet.«
»Ich glaube nicht, daß Geister Babys machen. Weder
Totemgeister noch die Geister, die deine Große Mutter
miteinander vermischt hat. Ich glaube, das Leben beginnt, wenn
eines Mannes Glied voll ist und er es in eine Frau hineinsteckt.
Ich glaube, das ist der Grund, warum Männer so starke
Bedürfnisse haben und warum Frauen sich so sehr nach
Männern sehnen.«
»Das kann nicht sein, Ayla. Weißt du, wie viele Male ein
Mann seine Männlichkeit in eine Frau hineinstecken kann? So
viele Kinder könnte eine Frau gar nicht bekommen. Ein Mann
bringt eine Frau dazu mit dem Wonnengeschenk der Mutter; er
öffnet sie, damit der Geist eintreten kann. Aber die Allerheiligste
Gabe des Lebens ist nur Frauen gegeben. Sie empfangen die
Geister und schaffen Leben und werden zu Müttern wie Sie.
Wenn ein Mann Sie ehrt, Ihre Gaben zu schätzen weiß und sich
verpflichtet, für eine Frau und ihre Kinder zu sorgen, kann Doni
möglicherweise seinen Geist für die Kinder seines Herdfeuers
erwählen.«
»Was ist das: Wonnengeschenk?«
»Ja, richtig. Du hast ja Wonnen nie kennengelernt, nicht
wahr?« sagte er völlig überwältigt, als er darüber nachdachte.
»Kein Wunder, daß du keine Ahnung hattest, als ich … Du bist
eine Frau, die mit einem Kind gesegnet wurde, ohne die Riten
der Ersten Wonnen erlebt zu haben. Dein Clan muß schon sehr
ungewöhnlich sein. Alle, denen ich auf meinen Reisen begegnet
bin, kannten die Mutter und Ihre Gaben. Das Wonnengeschenk
ist, wenn ein Mann und eine Frau das Gefühl haben, daß sie
einander wollen und einander dann geben.«
»Es ist, wenn ein Mann voll ist und sein Bedürfnis bei einer
Frau stillen muß, habe ich recht?« sagte Ayla. »Es ist, wenn er
sein Glied dort hineintut, wo die Babys herauskommen. Ist das
das Wonnengeschenk?«
»Ja, das ist es. Das und noch viel mehr.«
»Möglich. Nur hat mir jeder gesagt, ich würde nie ein Baby
bekommen, weil mein Totem zu stark sei. Es hat sie alle
überrascht. Durc war nicht mißgestaltet, sondern sah nur ein
wenig so aus wie ich und ein wenig wie sie. Allerdings bin ich
erst schwanger geworden, nachdem Broud anfing, mir das
Zeichen zu geben. Keiner sonst wollte mich – ich bin zu groß
und zu häßlich. Nicht einmal auf dem Clanstreffen war ein
Mann, der mich nehmen wollte; dabei war ich von dem
Augenblick an, da sie mich bei sich aufnahmen, Izas Tochter
und war daher hoch angesehen.«
Irgend etwas an ihrer Erzählung nagte an Jondalar, setzte ihm
zu und entzog sich seinem Zugriff.
»Du sagst, die Medizinfrau fand dich – war das ihr Name? Iza?
Wo hat sie dich gefunden? Woher kamst du?«
»Das weiß ich nicht. Iza sagte, ich

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