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Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Titel: Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Ausbildung nie zur Sprache gekommen. Ob mein Totem nun stark war oder nicht, ich hatte ein Baby und ich kann wieder eines bekommen. Ich weiß nicht, ob es an den Geistern liegt oder an den Männern; für Iza hat die Medizin jedenfalls gewirkt, und so nehme ich sie wohl besser ein; sonst muß ich womöglich noch etwas anderes nehmen, um es zu verlieren.
Wenn ich es doch nur nicht tun müßte! Ich wünschte, ich könnte es behalten. Wie gern ich ein Baby von Jondalar hätte! Ihr Lächeln war so zart und so voller Lockung, daß er nach ihr griff und auf sich heraufzog. Das Amulett, das ihr um den Hals hing, stupste ihn an der Nase.
»Oh, Jondalar! Hat es wehgetan?«
»Was hast du darin? Es müssen ja lauter Steine sein!« sagte er, setzte sich auf und rieb sich die Nase. »Was ist es?«
»Das ist … es ist dazu da, daß mein Totemgeist mich findet. Es enthält jenes Teil meines Geistes, das er wiedererkennt. Wenn er mir Zeichen geschickt hat, verwahre ich auch die hier drin. Jeder im Clan hat eines. Creb hat gesagt, wenn ich es verliere, sterbe ich.«
»Dann ist es ein Zauber oder ein Amulett«, sagte er. »Dein Clan versteht die Geheimnisse der Geisterwelt. Je mehr ich über sie erfahre, desto mehr kommen sie mir wie Menschen vor, wenn auch nicht wie welche, die ich kenne.« Seine Augen waren voll der Zerknirschung. »Ayla, es lag an meiner Unwissenheit, daß ich mich so benahm, als ich begriff, was du unter Clan verstehst. Es war schändlich von mir, und es tut mir leid.«
»Ja, es war schändlich, aber ich bin dir nicht böse und bin auch nicht mehr gekränkt. Du hast mich dazu gebracht, daß ich … daß auch ich höflich sein möchte. Für das heute, für die Ersten Wonnen, möchte ich dir sagen: Danke.«
Er grinste. »Ich glaube nicht, daß mir je eine Frau dafür gedankt hat.« Das Grinsen schwand, doch das Lächeln blieb, wiewohl er sie ganz ernst aus seinen Augen anblickte. »Wenn jemand das sagen sollte, dann ich. Ich danke dir, Ayla. Du hast keine Ahnung, was ich durch dich habe erfahren dürfen. So befriedigend ist es für mich nicht mehr gewesen, seit …« Er hielt inne, und sie sah ihn schmerzlich die Stirn runzeln. »… seit Zolena.«
»Wer ist Zolena?«
»Zolena ist nicht mehr. Sie war eine Frau, die ich gekannt habe, als ich jung war.« Er legte sich auf den Rücken, starrte an die Decke der Höhle und schwieg so lange, daß Ayla dachte, er würde überhaupt nicht mehr reden. Dann, mehr für sich selbst als für sie, begann er zu erzählen.
»Sie war damals wunderschön. Alle Männer redeten von ihr, und alle Jungen träumten von ihr, doch keiner mehr als ich, selbst noch ehe die Donii mir im Schlaf erschien. In der Nacht, da mir meine Donii erschien, tat sie das in der Gestalt von Zolena, und als ich erwachte, waren meine Schlaffelle voll von meinem Saft und mein Kopf voll von Zolena.
Ich weiß noch, wie ich ihr folgte, oder eine Stelle fand, wo ich warten und sie beobachten konnte. Ich bat die Mutter um sie. Doch als sie zu mir kam, konnte ich es nicht glauben. Es hätte eine jede von den Frauen sein können, aber die einzige, die ich wollte, war Zolena – ach, wie sehr ich sie begehrt habe! – und tatsächlich: Sie kam zu mir.
Zuerst erfuhr ich einfach meine Lust in ihr. Selbst damals war ich schon groß für mein Alter – in vieler Hinsicht. Sie lehrte mich, mich zu beherrschen, es einzusetzen und brachte mir bei, was eine Frau braucht. Ich lernte, daß ich Wonnen bei einer Frau erfahren konnte, selbst wenn sie nicht tief genug war, wenn ich mich bloß solange wie möglich zurückhielt und sie kommen ließ. Dann brauchte ich nicht eine solche Tiefe, und sie konnte mehr aufnehmen.
Bei Zolena brauchte ich mir keine Gedanken zu machen. Trotzdem konnte sie Männer glücklich machen, die kleiner waren – auch sie kannte Mittel und Wege, sich zu beherrschen. Es gab keinen Mann, den es nicht nach ihr gelüstet hätte – und ausgerechnet mich mußte sie erwählen. Nach einiger Zeit wählte sie mich ständig. Dabei war ich kaum mehr als ein Junge.
Aber ein Mann war da, der immer hinter ihr her war, obwohl er wußte, daß sie ihn nicht wollte. Das machte mich wütend. Als er uns zusammen sah, sagte er zu ihr, sie solle sich doch zur Abwechslung mal einen richtigen Mann nehmen. Er war nicht so alt wie Zolena, aber älter als ich, obwohl ich größer war als er.«
Jondalar schloß die Augen, fuhr dabei jedoch fort: »Wie dumm ich damals war! Ich hätte es nicht tun sollen, es lenkte nur die

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