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Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Titel: Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Roshario?«
»Ich denke, die Schwellung ist zurückgegangen und das Fieber auch. Zumindest schläft er jetzt ruhiger. Der Shamud nimmt an, daß er von einem Nashorn angefallen worden ist. Ich weiß nicht, wie er das überlebt hat. Und er hätte auch nicht viel länger überlebt, wenn der Großgewachsene nicht darauf verfallen wäre, auf diese Weise um Hilfe zu bitten. Trotzdem – es ist ein Glücksfall gewesen, daß wir sie gefunden haben. Mudo muß ihnen hold gewesen sein. Die Mutter hat immer etwas für hübsche junge Männer übriggehabt.«
»Aber nicht genug, um … Thonolan vorm Verletzt-Werden zu bewahren. Wie er aufgeschlitzt wurde … Meinst du, er wird wieder gehen können?«
Liebevoll lächelte Roshario der jungen Frau zu. »Wenn er nur halb so sehr dazu entschlossen ist wie du, wird er auch wieder gehen können, Tamio.«
Jetamios Wangen röteten sich. »Ich gehe lieber mal nachsehen, ob der Shamud irgend etwas braucht«, sagte sie, schoß gebückt zum Zelt hinüber und bemühte sich besonders, überhaupt nicht zu hinken.
»Warum bringst du dem Großgewachsenen nicht seine Sachen«, rief Roshario hinter ihr her, »damit er keine feuchten Hosen mehr anzuziehen braucht?«
»Ich weiß nicht, welches seine sind.«
»Bring’ ihm beide, dann haben wir hier drinnen mehr Platz. Und frag’ den Shamud, wann wir … wie heißt er doch noch? Thonolan? … transportieren können.«
Jetamio nickte.
»Wenn wir länger hierbleiben, muß Dolando eine Jagd veranstalten. Wir haben ja nicht viel Proviant mitgebracht. Ich glaube nicht, daß die Ramudoi so, wie der Fluß ist, fischen können, obwohl ich glaube, daß sie ebenso froh wären, wenn sie nie an Land gehen müßten. Ich habe lieber festen Boden unter den Füßen.«
»Ach, Rosh, hättest du dir einen Ramudoi zum Mann genommen und keinen Dolando, würdest du heute genau umgekehrt reden.«
Die ältere der beiden Frauen faßte die Jüngere scharf ins Auge. »Hat irgendeiner von den Ruderern versucht, sich an dich heranzumachen? Ich bin zwar nicht deine richtige Mutter, Jetamio, aber jeder weiß, daß du für mich wie eine Tochter bist. Wenn ein Mann nicht mal den Anstand besitzt zu fragen, ist er nicht die Art Mann, die du dir wünschst. Du kannst diesen Flußmännern nicht trauen …«
»Keine Angst, Rosh, ich habe nicht beschlossen, mit einem Flußmann durchzubrennen … jedenfalls noch nicht«, sagte Jetamio und lächelte.
»Tamio, es gibt gute Shamudoi-Männer genug, die bei dir einziehen würden … worüber lachst du?«
Jetamio hatte beide Hände vor den Mund geschlagen und bemühte sich, das Lachen zu unterdrücken, das sich jedoch prustend und schnaubend Bahn brach. Roshario wandte sich in dieselbe Richtung, in der auch Jetamio blickte, und mußte gleichfalls die Hand vor den Mund schlagen, sonst wäre sie in Lachen ausgebrochen.
»Ich hole wohl besser die beiden Kiepen«, gelang es Jetamio schließlich zu sagen. »Unser großgewachsener Freund braucht etwas Trockenes zum Anziehen.« Wieder wollte sie losprusten. »Er sieht aus wie ein Baby, das die Hose vollgemacht hat.« Mit einem Satz war sie bei dem Zelt, doch Jondalar hörte ihr Lachen aufperlen, als sie eintrat.
»Was gibt es Lustiges, meine Liebe?« sagte der Heilkundige und schob fragend eine Augenbraue in die Höhe.
»Tut mir leid, ich habe nicht lachend hier hereinkommen wollen. Es ist nur so, daß …«
»Entweder ich bin in der nächsten Welt, oder aber du bist eine Donii, die gekommen ist, mich dorthin zu bringen. Keine irdische Frau kann so schön sein wie du. Aber verstehen kann ich kein Wort von dem, was ihr sagt.«
Jetamio und der Shamud wandten sich beide dem Verletzten zu. Mit einem schwachen Lächeln sah er Jetamio an. Ihr Lächeln schwand von ihrem Gesicht, als sie neben ihm niederkniete.
»Ich habe ihn gestört! Wie kann ich nur so gedankenlos sein!«
»Hör nicht auf zu lächeln, meine schöne Donii«, sagte Thonolan und ergriff ihre Hand.
»Jawohl, meine Liebe, du hast ihn gestört. Aber laß dich das nicht anfechten. Ich vermute, daß er noch wesentlich mehr gestört sein wird, ehe du mit ihm fertig bist.«
Jetamio schüttelte den Kopf und sah den Shamud verständnislos an.
»Ich habe nur fragen wollen, ob du etwas brauchst oder ob ich in irgendeiner Weise behilflich sein kann.«
»Das bist du gerade eben gewesen.«
Sie verstand immer noch nicht. Manchmal fragte sie sich, ob sie überhaupt jemals etwas von dem verstand, was der Heiler sagte, Die durchdringend blickenden Augen bekamen

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