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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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sie wischte sich die Tränen ab. »Ich mach’ wohl besser ein Feuer an und entzünde Fackeln, damit wir sehen können, wieviel verwüstet ist. Aber zunächst einmal lade ich Winnie ab, damit sie sich ausruhen und grasen gehen kann.«
»Meinst du, wir sollten sie einfach so frei laufen lassen? Renner machte ganz den Eindruck, als wollte er der Herde folgen. Vielleicht sollten wir sie anbinden.« Jondalar hatte Bedenken.
»Winnie ist immer frei herumgelaufen«, sagte Ayla fast bestürzt. »Ich kann sie unmöglich festbinden. Sie ist meine Freundin. Sie bleibt bei mir, weil sie es möchte. Einmal nur ist sie zur Herde gegangen, aber da war sie rossig und brauchte einen Hengst, und ich habe sie sehr vermißt. Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wäre damals nicht Baby bei mir gewesen. Aber sie ist zurückgekommen. Sie wird hierbleiben, und solange sie das tut, läuft auch Renner nicht fort, jedenfalls nicht, solange er nicht ganz erwachsen ist. Baby hat mich verlassen. Möglich, daß auch Renner das tun wird, genauso wie Kinder das Herdfeuer ihrer Mütter verlassen, wenn sie heranwachsen. Aber Pferde sind anders als Löwen. Ich glaube, wenn er sich richtig mit einem von uns anfreundet wie Winnie, könnte es sein, daß er hierbleibt.«
Jondalar nickte. »Na schön, du kennst sie besser als ich.« Schließlich war Ayla diejenige, die sich mit den Pferden so gut verstand. Genau besehen, der einzige Mensch, der sich mit Pferden richtig auskannte. »Warum soll ich nicht das Feuer machen, während du ablädst?«
Als er an die Stellen ging, wo Ayla immer Zunder, Kleinholz und Brennholz aufgehoben hatte, und sich bewußt wurde, wie vertraut ihm die Höhle in dem kurzen Sommer geworden war, da er hier mit ihr gelebt hatte, fragte Jondalar sich, wie er richtig Freundschaft mit Renner schließen könnte. Er begriff immer noch nicht ganz, wie Ayla sich mit Winnie verständigte, so daß diese dorthin lief, wo Ayla sie haben wollte – und immer in ihrer Nähe blieb, obwohl es ihr freistand zu laufen, wohin sie wollte. Vielleicht würde er es nie lernen, aber immerhin wollte er es versuchen. Trotzdem, bis er es lernte, konnte es nicht schaden, Renner an einem Strick angehalftert zu lassen, zumindest solange sie in einer Gegend unterwegs waren, in der es noch andere Pferde gab.
Eine Überprüfung der Höhle und der Dinge, die darin untergebracht waren, verriet, was hier vorgegangen war. Ein Vielfraß oder eine Hyäne – was genau, konnte Ayla nicht feststellen, da die Tiere zu verschiedenen Zeiten in der Höhle gewesen waren und ihre Fährten durcheinandergingen – waren in eines der Vorratslager mit dem Dörrfleisch eingedrungen und hatten es ratzekahl geleert. Ein Korb gefüllt mit Körnern, die sie für Winnie und Renner eingesammelt und den sie relativ zugänglich zurückgelassen hatten, war an mehreren Stellen angenagt worden. Den Spuren nach zu urteilen, mußte eine ganze Reihe von Nagern – Wühlmäuse, Pfeifhasen, Erdhörnchen, Wüstenspringmäuse und Riesenhamster – sich den Wanst vollgeschlagen haben; kaum ein Korn war übriggeblieben. Die meisten anderen Körbe voll mit Körnern, Wurzeln und Trockenfrüchten, die sie entweder in Löchern im Höhlenboden versteckt oder dadurch geschützt hatten, daß sie Felsbrocken darüber auftürmten, hatten weit weniger Schaden gelitten.
Ayla war froh, daß sie die weichen Lederdecken und Felle, die sie im Laufe der Jahre bearbeitet hatte, in einem festen Korb verstaut und diesen unter einem Steinhaufen in Sicherheit gebracht hatte. Den aufgetürmten Felsbrocken hatten die beutelüsternen Tiere nichts anhaben können. Dafür war das Leder, das bei der Herstellung von Kleidung für Jondalar und sie selbst übriggeblieben war und das sie nicht eigens in Sicherheit gebracht hatte, völlig zerfressen worden. En anderes Vorratsversteck unter Steinen, in dem sich unter anderem ein Rohlederbehälter befand, der sorgsam aufbereitetes, in kleinen wurstähnlichen Darmabschnitten eines Hirschs verwahrtes Fett enthielt, war Ziel einer ganzen Reihe von Vorstößen gewesen. Eine Ecke des Behälters war mit Zähnen und Krallen herausgerissen und eine Wurst herausgezogen worden, aber sonst hatten die Steine den Schatz vorm Ausgeräubertwerden bewahrt.
Neben ihren Bemühungen, an die Lebensmittelvorräte heranzukommen, hatten die Räuber auch andere Vorräte durchstöbert, ganze Stapel von handgehauenen und geglätteten Schalen und Bechern aus Holz umgeworfen, Körbe und Matten herumgezerrt, die

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