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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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eine Frau zu verlieben?«
»Aber nicht in diese Frau«, begehrte Jondalar auf. »Das verstehst du nicht.«
»Richtig. Das verstehe ich nicht. Broud hat mich gezwungen. Er war grausam und hassenswert, und gerade das hat ihm Lust bereitet. Dann hast du mich gelehrt, wie Wonnen sein sollen – nicht schmerzhaft, sondern warm und gut. Dich zu lieben erfüllt auch mich mit einem warmen und guten Gefühl. Ich dachte, das ruft Liebe bei jedem hervor, aber jetzt sagst du mir, es sei unrecht, jemand zu lieben, und das könne große Schmerzen verursachen.«
Wieder nahm Jondalar einen dürren Zweig zur Hand und legte ihn aufs Feuer. Wie sollte er sich ihr nur verständlich machen? Natürlich konnte man seine Mutter lieben, aber deshalb brauchte man sie sich doch nicht zur Gefährtin zu wünschen; und man möchte auch nicht, daß die Donii-Frau, die man hat, die Kinder seines Herdfeuers bekommt. Er wußte nicht, was er sagen sollte, doch war das Schweigen schwer zu ertragen.
»Warum hast du denn Dalanar verlassen und bist zurückgegangen?« fragte Ayla nach einer Weile.
»Meine Mutter schickte nach mir … nein, es war nicht nur das. Ich wollte zurückkehren. So gut Dalanar zu mir war und so sehr ich Jerika mochte, und meine Base, Joplaya – mein Zuhause war es nie richtig. Ich wußte nicht, ob ich jemals würde zurückkehren können. Zwar machte ich mir Sorgen um das Zurückkehren, aber ich wollte wieder hin. Ich gelobte, nie wieder aus der Haut zu fahren, nie wieder die Selbstbeherrschung zu verlieren.«
»Warst du froh, wieder nach Hause zu kommen?«
»Es war nicht dasselbe wie früher, aber nach ein paar Tagen war es besser, als ich es für möglich gehalten hatte. Ladromans Familie hatte die Neunte Höhle verlassen, und wo er nicht mehr da war, jeden daran zu erinnern, vergaßen die Leute es schließlich. Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wäre er immer noch dagewesen. Das war bei den Sommertreffen schon schlimm genug. Jedesmal, wenn ich ihn sah, wurde ich an meine Schande erinnert. Als Zolena dann ein wenig später zurückkehrte, wurde anfangs viel darüber geredet. Ich hatte auch Angst, sie wiederzusehen, aber ich wollte es. Ich konnte einfach nicht anders, Ayla, selbst nach allem, was geschehen war. Ich glaube, ich liebte sie noch immer.« Der Blick, mit dem er sie ansah, hatte etwas Verständnisheischendes.
Wieder stand er auf, und wieder lief er auf und ab. »Aber sie hatte sich sehr verändert. Sie war in den Rängen der Zelandonii bereits einige Stufen emporgestiegen. Sie war sehr Eine, Die Der Mutter Dient. Zuerst wollte ich das nicht glauben. Ich wollte wissen, wie sehr sie sich verändert hatte, sehen, ob sie nicht doch noch etwas für mich empfand. Ich wollte allein mit ihr sein und versuchte, das einzurichten. Ich wartete bis zum nächsten Fest Zur Ehre Der Mutter. Sie muß es gespürt haben. Sie versuchte, mir aus dem Weg zu gehen, überlegte es sich dann jedoch anders. Manche Leute waren am nächsten Tag empört und entsetzt, dabei war es an diesem Festtag durchaus in der Ordnung, die Wonnen mit ihr zu teilen.« Er schnaubte höhnisch. »Aber sie hätten sich keine Sorgen zu machen brauchen. Sie sagte, sie mache sich immer noch etwas aus mir und wünsche mir das Beste, aber es sei anders als früher. Im Grunde wolle sie mich nicht mehr.
Die Wahrheit ist«, erklärte er mit bitterer Ironie, »ich glaube, sie liebt mich immer noch. Wir sind heute gute Freunde, doch Zolena wußte, was sie wollte … und sie bekam es. Heute ist sie nicht mehr Zolena. Ehe ich meine Reise antrat, wurde sie Zelandoni, Die Erste Unter Denen, Die Der Mutter Dienen. Kurz darauf reiste ich mit Thonolan ab, und ich glaube, das war der Grund.«
Wieder trat er an den Eingang, stand davor und schaute über den Windschutz hinweg. Ayla erhob sich gleichfalls und trat neben ihn. Sie schloß die Augen, spürte den Wind im Gesicht, lauschte Winnies gleichmäßigem Atem und Renners unruhigerem Schnauben. Jondalar holte tief Luft, drehte sich dann um und setzte sich auf die Matte beim Feuer, machte jedoch keinerlei Anstalten, schlafen zu gehen. Ayla folgte ihm, nahm den großen Wasserbeutel herunter und goß etwas Wasser in einen Kochkorb; dann warf sie Steine ins Feuer, damit sie heiß wurden. Er schien noch nicht bereit fürs Bett. Er war noch nicht fertig.
»Das Schönste am Heimkommen war Thonolan«, nahm er den Faden wieder auf. »Er war, während ich fort war, herangewachsen, und nachdem ich wieder da war, wurden wir gute Freunde und

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