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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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hustete.
    »Warum will er mich ihr nicht helfen lassen? Er sieht doch, daß die anderen sich besser fühlen, und sie bedarf meiner Hilfe mehr als alle anderen. Dieser Husten ist viel zu gefährlich bei ihr, zumal jetzt.«
    »Das ist keine schwierige Frage, Ayla. Wenn man glaubt, daß Clan-Angehörige Tiere sind, kann man nicht glauben, daß sie irgendetwas von der Heilkunst verstehen. Und da du bei ihnen aufgewachsen bist – wie solltest du etwas davon verstehen?«
    »Aber sie sind keine Tiere. Eine Medizinfrau vom Clan versteht sehr viel von der Heilkunst.«
»Ich weiß, Ayla. Ich weiß besser als jeder sonst, wieviel eine Medizinfrau vom Clan von ihrer Kunst versteht. Ich glaube, auch jeder andere hier weiß das mittlerweile, sogar Frebec. Zumindest sind sie dankbar für dein Können; nur daß Frebec nach all den vielen Streitereien keinen Rückzieher machen oder einlenken kann. Er hat Angst, das Gesicht zu verlieren.«
»Was ist wichtiger? Sein Gesicht oder Fralies Baby?«
»Fralie muß meinen, Frebecs Gesicht sei wichtiger.«
»Es ist nicht Fralies Schuld. Frebec und Crozie wollen sie zwingen, sich zwischen ihnen zu entscheiden, und das will sie nicht.«
»Das ist Fralies Entscheidung.«
»Da liegt ja gerade die Schwierigkeit. Sie möchte sich nicht entscheiden. Sie weigert sich, eine Wahl zu treffen.«
Mamut schüttelte den Kopf. »Nein, sie trifft sehr wohl eine Wahl, ob sie es nun will oder nicht. Aber es ist nicht die Wahl zwischen Frebec und Crozie. Wie lange dauert es noch bis zur Geburt?« fragte er. »Für meine Begriffe sieht es so aus, als stünde sie unmittelbar bevor.«
»Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, ganz soweit ist es noch nicht. Sie wirkt nur deshalb so besonders dick, weil sie so ausgemergelt ist; aber das Kind ist noch nicht soweit. Das ist es ja gerade, was mir so große Sorgen macht. Ich glaube, es ist zu früh.«
»Du kannst nichts dabei machen, Ayla.«
»Aber wenn Frebec und Crozie nicht über alles und jedes streiten wollten …«
»Das hat nichts damit zu tun. Das ist nicht Fralies Problem – das ist etwas zwischen Frebec und Crozie. Fralie braucht sich nicht zwischen sie zu stellen. Sie kann ihre eigenen Entscheidungen treffen, und genau das tut sie ja. Sie entscheidet sich dafür, nichts zu tun. Oder vielmehr, wenn deine Ängste begründet sind – und das glaube ich schon –, dann entscheidet sie sich, ob sie jetzt gebären will oder später. Es könnte sein, daß sie zwischen Leben und Tod für ihr Baby entscheidet … wobei sie sich möglicherweise selbst in Gefahr bringt. Aber die Entscheidung liegt bei ihr, und es könnte sein, daß mehr daran ist, als wir alle annehmen.«
Was Mamut da gesagt hatte, blieb ihr noch lange nach dem Gespräch im Gedächtnis haften, und als sie selbst sich wieder hinlegte, mußte sie immer noch darüber nachdenken. Er hatte natürlich recht. Obwohl Fralie sich gefühlsmäßig zwischen ihrer Mutter und Frebec hin- und hergerissen fühlte, war das nicht der Kampf, den Fralie ausfocht. Ayla zerbrach sich den Kopf darüber, wie sie eine Möglichkeit finden konnte, Fralie zu überzeugen, aber sie hatte es schon vorher versucht, und wo Frebec sie jetzt von seinem Herdfeuer fernhielt, hatte sie keine Gelegenheit, mit ihr darüber zu sprechen. Als sie endlich einschlief, lag ihr die Sorge schwer auf der Seele.
Mitten in der Nacht wachte sie auf, lag still da und spitzte die Ohren. Sie war sich nicht sicher, was sie geweckt hatte, doch meinte sie, Fralies Stöhnen durch die Dunkelheit der Erdhütte herüberdringen gehört zu haben. Nachdem lange Stille geherrscht hatte, dachte sie, sie müsse es wohl doch geträumt haben. Wolf winselte, und sie langte hinüber, um ihn zu beruhigen. Vielleicht träumte auch er schlecht, und möglicherweise war es das, was sie geweckt hatte. Ihre Hand hielt inne, noch ehe sie den Welpen erreicht hatte; angestrengt lauschte sie und meinte, ein ersticktes Stöhnen zu hören.
Ayla warf die Felldecke zurück und stand auf. Leise trat sie um die Vorhänge herum und tastete sich zu den Körben vor, um sich zu erleichtern; dann zog sie ein Hemd über und trat ans Feuer. Sie hörte unterdrücktes Husten, dann eine Reihe von verkrampften Hustenstößen, die schließlich in einem gleichermaßen halberstickten Stöhnen endeten. Ayla stocherte in der Glut, fügte etwas Anmachholz und Knochenschabsel hinzu, bis ein kleines Feuer brannte, woraufhin sie ein paar Kochsteine hineinfallen ließ und nach dem Wasserbeutel griff.
»Mir

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