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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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schließlich trafen wir hier ein – während eines Sommer-Treffens.«
»Und wie lange bist du fortgewesen?« fragte Jondalar.
»Zehn Jahre«, sagte Wymez. Dann verzog sich sein Gesicht zu einem Lächeln. »Unsere Ankunft erregte ein ziemliches Aufsehen. Niemand hätte gedacht, mich je wiederzusehen, und dann noch mit Ranec. Nezzie erkannte mich nicht einmal wieder, aber schließlich war meine Schwester noch ein kleines Mädchen gewesen, als ich damals loszog. Sie und Talut hatten gerade ihre Hochzeitszeremonie hinter sich und waren dabei, zusammen mit Tulie und ihren beiden Gefährten und ihren Kindern das Löwen-Lager zu gründen. Sie forderten mich auf, mich ihnen anzuschließen. Nezzie nahm Ranec an Kindes Statt an, obwohl er immer noch der Sohn meines Herdfeuers ist, und kümmerte sich um ihn, als wäre er ihr eigenes Kind, auch noch, nachdem Danug geboren wurde.«
Als er aufhörte zu reden, dauerte es eine Weile, ehe ihnen klar wurde, daß er fertig war. Alle wollten mehr hören. Wiewohl die meisten von ihnen viele seiner Abenteuer kannten, schien er immer noch neue Geschichten zu kennen oder den alten eine neue Wendung zu geben.
»Ich glaube, Nezzie wäre gern die Mutter aller, wenn sie nur könnte«, sagte Tulie und erinnerte sich an die Zeit seiner Rückkehr. »Ich nährte damals gerade Deegie, und Nezzie konnte nicht genug davon bekommen, mit ihr zu spielen.«
»Bei mir spielt sie mehr als nur Mutter!« sagte Talut, lächelte durchtrieben und klopfte ihr freundschaftlich auf das ausladende Hinterteil. Er hatte noch einen Wasserbeutel mit dem starken Getränk geholt und ließ es, nachdem er selbst einen tüchtigen Schluck genommen hatte, im Kreis herumgehen.
»Talut! Ich werd’ was anderes tun, als dich bemuttern!« erklärte Nezzie gespielt ärgerlich, mußte jedoch ein Lächeln unterdrücken.
»Ist das ein Versprechen?« konterte er.
»Du weißt genau, was ich meine, Talut«, sagte Tulie und fegte die nicht zu überhörenden Anzüglichkeiten zwischen ihrem Bruder und seiner Frau beiseite. »Sie konnte sich ja nicht mal von Rydag trennen. Dabei war er so kränklich, und es wäre besser für ihn gewesen.«
Aylas Augen suchten unwillkürlich das Kind. Tulies Bemerkung machte ihm zu schaffen. Tulie war nicht absichtlich unfreundlich zu ihm gewesen, doch wußte Ayla, daß er es haßte, wenn über ihn geredet wurde, als wäre er überhaupt nicht vorhanden. Freilich, tun konnte er dagegen nicht das geringste. Er konnte ihr nicht einmal sagen, wie ihm zumute war; ohne darüber nachzudenken, nahm sie an, da er nicht sprechen könne, fühle er auch nichts.
Ayla war versucht, sich auch nach diesem Kind zu erkundigen, meinte jedoch, das könnte aufdringlich sein. Die entscheidende Frage stellte dann Jondalar, gleichsam als wollte er seine eigene Neugier befriedigen.
»Nezzie, würdest du uns von Rydag erzählen? Ich glaube, das würde Ayla ganz besonders interessieren – und mich auch.«
Nezzie lehnte sich vor und nahm Latie das Kind ab, setzte es sich auf den Schoß und sammelte sich.
»Wir waren hinter Riesenhirschen her, den Hirschen mit dem gewaltigen Geweih«, begann sie, »und wollten einen Rundzaun errichten, um sie hineinzutreiben – das ist die beste Art, auf Riesenhirsche Jagd zu machen. Als ich die Frau, die sich in der Nähe unseres Jagdlagers herumdrückte, das erste Mal bemerkte, fand ich das nur merkwürdig. Man trifft so selten auf Flachkopf-Frauen – und auf eine allein schon gar nicht.«
Gebannt lauschend, lehnte Ayla sich vor.
»Sie lief nicht davon, auch nicht, als sie sah, daß ich sie genauer betrachten wollte; das tat sie erst, als ich versuchte, näher an sie heranzukommen. Und da sah ich, daß sie schwanger war. Ich dachte, vielleicht hat sie Hunger, und so ließ ich etwas Essen in der Nähe ihres Verstecks zurück. Das war am nächsten Morgen verschwunden, und so ließ ich, als wir endgültig aufbrachen, noch etwas zurück.
Am nächsten Tag meinte ich, sie ein paarmal zu sehen, war mir aber nicht sicher. Und dann, am Abend, als ich am Feuer saß und Rugie die Brust gab, sah ich sie wieder. Ich stand auf und versuchte, näher an sie heranzukommen. Da lief sie wieder weg, allerdings bewegte sie sich so, als ob sie Schmerzen hätte, und da ging mir auf, daß sie in den Wehen war. Ich wußte nicht, was tun. Zwar wollte ich ihr helfen, aber sie lief immer vor mir davon, und es wurde schon dunkel. Ich erzählte es Talut, und der nahm sich ein paar Leute und heftete sich an ihre Fersen.«
»Ja,

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