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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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kleines Mädchen sie ist«, sagte Ranec. »Und Ayla sagt, sie hat eine Chance durchzukommen.«
»Wir können uns glücklich schätzen, Ayla bei uns zu haben«, sagte Tronie.
»Ja, das können wir«, erwiderte Frebec. Einen Moment herrschte Schweigen. Es war das erste gute Wort, das Frebec je über Ayla gesagt hatte.
»Vielleicht kann sie beim Frühlingsfest ihren Namen bekommen«, sagte Latie. Frebec hatte gar nicht bemerkt, daß sie neben Mamut im Schatten saß. »Das würde doch Glück bringen.«
»Ja, das würde es«, sagte Frebec und nahm den Becher entgegen, den Deegie ihm reichte. Ihm war schon wohler in seiner Haut.
»Auch ich werde am Frühlingsfest teilnehmen«, verkündete sie halb schüchtern, halb stolz.
»Latie ist eine Frau«, erklärte Deegie ihm in dem leicht herablassenden Ton einer älteren Schwester, die einem anderen Erwachsenen etwas Kluges sagt.
»Sie wird beim Sommertreffen dieses Jahr die Riten der Ersten Wonnen erleben«, fügte Tronie hinzu.
Frebec nickte und lächelte Latie zu; er wußte nicht recht, was er sagen sollte.
»Schläft Fralie noch?« erkundigte Ayla sich.
»Als ich fortging, ja.«
»Ich glaube, ich gehe auch zu Bett«, sagte sie und erhob sich. »Ich bin müde.« Sie legte Frebec die Hand auf den Arm. »Kommst du und holst mich, wenn Fralie aufwacht?«
»Ja, das mache ich, Ayla … und … hm … danke«, sagte er leise.
»Ayla, ich glaube, sie wächst und nimmt zu«, sagte Fralie. »Ich bin sicher, daß sie sich schwerer anfühlt, und außerdem fängt sie an, sich umzublicken. Und nuckeln tut sie auch länger, glaube ich.«
»Es ist jetzt fünf Tage her, und da nehme auch ich an, sie kommt allmählich zu Kräften«, stimmte Ayla ihr zu.
Fralie lächelte, dann traten ihr Tränen in die Augen. »Ayla, ich weiß nicht, was ich ohne dich gemacht hätte. Ich mache mir solche Vorwürfe, nicht schon vorher zu dir gekommen zu sein. Bei dieser Schwangerschaft hatte ich von Anfang an das Gefühl, daß etwas nicht stimmte. Aber als Mutter und Frebec anfingen, sich zu streiten, konnte ich einfach nicht Partei für den einen oder den anderen ergreifen.«
Ayla nickte nur.
»Ich weiß, Mutter kann schwierig sein, aber sie hat soviel verloren. Sie war einmal Anführerin, weißt du.«
»Das hatte ich mir gedacht.«
»Ich war das älteste von vier Kindern, ich hatte noch zwei Schwestern und einen Bruder … als es geschah, war ich ungefähr so alt wie Latie heute. Mutter nahm mich mit ins Hirsch-Lager, weil ich den Sohn von deren Anführerin kennenlernen sollte. Sie hätte gern eine Verbindung zwischen ihm und mir gesehen. Ich wollte nicht hingehen, und als ich ihn kennenlernte, mochte ich ihn nicht. Er war schon älter und viel mehr an meiner Stellung interessiert als an mir selbst; aber ehe der Besuch zu Ende ging, schaffte sie es, mich herumzukriegen, so daß ich einwilligte. Es wurde verabredet, daß wir bei der Hochzeitsfeier im nächsten Jahr zusammengegeben werden sollten. Als wir in unser Lager zurückkehrten … ach, Ayla, es war furchtbar …« Fralie schloß die Augen und rang um Fassung.
»Was eigentlich passiert ist, weiß keiner … es hatte gebrannt. Es war eine alte Erdhütte gewesen, die noch Mutters Onkel gebaut hatte. Sie hatten Angst, vom Unglück verfolgt zu werden, und so verloren wir an Ansehen. Sie wollten das Verlöbnis lösen, doch Crozie ging damit vor den Schwesternrat und entband sie von ihren Verpflichtungen nicht. Hätten sie versucht, sich zu drücken, hätte das Hirsch-Lager jeden Einfluß und alles Ansehen verloren. Im Sommer wurde ich mit ihm zusammengegeben; Mutter sagte, ich müßte es tun. Es war das einzige, was uns geblieben war, aber glücklich war die Verbindung nie, außer daß Crisavec und Tasher daraus hervorgingen. Mutter stritt ständig mit ihnen, insbesondere mit meinem Mann. Sie war es gewohnt, die Anführerin zu sein, gewöhnt, alle Entscheidungen zu treffen und geachtet zu werden. Es war nicht einfach für sie, all das zu verlieren. Sie konnte einfach nicht aufgeben. Die Leute sahen in ihr nachgerade eine verbitterte, ständig zeternde und an allem herumnörgelnde Frau und mochten sie nicht um sich haben.« Fralie machte eine Pause und fuhr dann fort:
»Als mein Mann dann von einem Auerochsen auf die Hörner genommen wurde und zu Tode kam, erklärte das Hirsch-Lager, wir brächten bloß Unglück, deshalb müßten wir gehen. Mutter bemühte sich um eine andere Verbindung für mich. Es gab einige, die interessiert waren. Ich nahm kraft meiner

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