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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Worten.
»Da magst du wohl recht haben«, sagte Ayla und dachte immer noch an jene Rolle, die sie beim Fest spielen sollte.
»Besonders begeistert scheinst du aber nicht zu sein«, sagte Ranec lächelnd.
»So, meinst du? Worauf ich mich richtig freue, das ist die Namensgebung für Fralies Baby; und Laties wegen freue ich mich auch. Ich weiß noch, wie glücklich ich war, als ich endlich eine Frau war – und wie erleichtert Iza darüber war. Es ist nur, daß Mamut etwas Bestimmtes vorhat, worüber ich mir noch nicht ganz im klaren bin.«
»Dabei vergesse ich immer wieder, daß du ja noch gar nicht lange eine Mamutoi bist. Du weißt nicht, was es beim Frühlingsfest alles gibt. Kein Wunder, daß du dich nicht so darauf freust wie alle anderen.« Nervös trat er von einem Fuß auf den anderen, sah auf den Boden, dann wieder sie an.
»Ayla, vielleicht würdest du dich mehr darauf freuen, und ich würde das auch tun, wenn …« Ranec sprach nicht weiter, beschloß, noch einmal anders anzufangen, und hielt ihr den kleinen Gegenstand hin, den er hinter seinem Rücken verborgen hatte. »Das hier habe ich für dich gemacht.« Ayla sah, was er ihr hinhielt. Mit staunengeweiteten Augen sah sie zu Ranec auf, und als sie es erkannte, strahlte sie. »Das hast du für mich gemacht? Aber warum?«
»Weil ich es wollte. Es ist für dich, und das ist alles. Nimm es meinetwegen als ein Frühlingsgeschenk«, sagte er und drängte sie, es ihm abzunehmen.
Sie nahm die Elfenbeinschnitzerei, hielt sie sehr vorsichtig in der Hand und betrachtete sie von allen Seiten. »Das ist ja eine von deinen Vogel-Frau-Figuren«, sagte Ayla ehrfürchtig und erfreut zugleich, »so eine, wie du sie mir schon einmal gezeigt hast. Aber es ist nicht dieselbe.«
In seinen Augen leuchtete es auf. »Ich habe sie eigens für dich geschnitzt, aber ich sollte dich warnen«, sagte er mit gespieltem Ernst, »ich habe einen Zauber in sie hineingearbeitet, damit du sie magst … und denjenigen, der sie geschnitzt hat.«
»Dazu brauchtest du keinen Zauber hineinzuarbeiten, Ranec.«
»Dann gefällt sie dir also? Sag mir, wie findest du sie?« fragte Ranec, obwohl er die Leute für gewöhnlich nicht danach fragte, was sie von seinen Arbeiten hielten; was sie darüber dachten, war ihm gleichgültig. Er arbeitete für sich selbst, und um die Mutter zu erfreuen – doch diesmal war ihm mehr als alles andere daran gelegen, Ayla eine Freude zu machen. Er hatte sein Herz, sein Verlangen und seine Träume in jede Kerbe hineingelegt, die er eingegraben, jede Linie, die er herausgearbeitet hatte – immer in der Hoffnung, daß sein Bildnis Der Mutter die Frau verzaubern möge, die er liebte.
Sie besah sich das Figürchen eingehend und bemerkte das nach unten gerichtete Dreieck: das Symbol der Frau, wie sie gelernt hatte, und einer der Gründe, warum die Zahl Drei die Zeugungskraft bedeutete und Mut heilig war. Der Winkel wiederholte sich in den Zickzackbändern vorn auf der Schnitzerei, falls es eine Frau darstellte, oder auf dem Rücken, wenn es einen Vogel darstellte. Das ganze Gebilde war mit Reihen von Zickzackbändern und parallel verlaufenden Linien in faszinierend geometrischem Muster verziert. Das Ganze war an und für sich schön anzusehen, aber es deutete noch mehr an.
»Das ist wunderschön geworden, Ranec. Ganz besonders gefällt mir, wie du diese Linien eingegraben hast. Das Muster erinnert mich in gewisser Weise an Federn, aber es gemahnt mich auch an Wasser, wie auf den Karten«, sagte Ayla.
Ranecs Lächeln wurde zu einem entzückten Grinsen. »Ich hab’s gewußt! Ich hab’s gewußt, daß du es erkennen würdest! Die Federn Ihres Geistes, wenn Sie zum Vogel wird und zurückfliegt in den Frühling, und das Fruchtwasser Der Mutter, das die Meere füllt.«
»Es ist wunderschön, Ranec, aber ich kann es unmöglich behalten«, sagte sie und versuchte, es ihm zurückzugeben.
»Warum nicht? Ich habe es eigens für dich geschnitzt«, sagte er und weigerte sich, es zurückzunehmen.
»Aber was kann ich dir dafür geben? Ich habe nichts, was diesem an Wert gleichkäme.«
»Wenn’s das ist, was dir Sorgen macht, hätte ich einen Vorschlag. Du hast etwas, das ich haben möchte und das viel mehr wert ist als dieser Brocken Elfenbein«, sagte Ranec lächelnd, wobei seine Augen vergnügt … und verliebt blitzten. »Tu dich mit mir zusammen, Ayla. Sei meine Frau. Ich möchte ein Herdfeuer mit dir teilen, ich möchte, daß deine Kinder die Kinder meines Herdfeuers sind.«
Mit der

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