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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Sommer-Treffen mitmachte. Deshalb hatte er sich auch damit einverstanden erklärt, Gastgeber für die anderen Lager zu spielen, als der ursprünglich vereinbarte Ort weggeschwemmt worden war. In diesem Sommer sollte ein
anderes Geschwisterpaar die Führung ihres Lagers übernehmen. »Bitte benutzt, was ihr braucht. Seid ihr behaglich
untergebracht? Es tut mir leid, daß ihr so weit weg seid, aber ihr
kommt spät. Ich war mir nicht einmal sicher, ob ihr überhaupt
kommen würdet«, sagte Marlie.
»Wir haben einen großen Umweg gemacht«, erklärte Talut
ihr. »Aber dies hier ist die beste Stelle, wegen der Tiere. Sie sind
so viele Menschen nicht gewöhnt.«
»Und ich würde gern erfahren, wie sie sich auch nur an einen
gewöhnt haben!« ließ sich eine Stimme vernehmen. In Tulies
Augen blitzte es auf, als ein hochaufgeschossener junger Mann
näherkam, doch Deegie war früher bei ihm als sie.
»Tarneg! Tarneg!« rief sie und umarmte ihn. Die anderen vom
Herdfeuer des Auerochsen waren gleich bei ihnen. Er umarmte
seine Mutter, dann Barzec, und alle hatten sie Tränen in den
Augen. Dann verlangten Druwez, Brinan und Tusie unter viel
Geschrei seine Aufmerksamkeit. Er legte beiden Jungen die
Arme um die Schultern, drückte sie an sich und sagte ihnen, wie
groß sie geworden seien, dann nahm er Tusie auf den Arm.
Nachdem sie sich beide geherzt und er sie gekitzelt hatte, was
entzücktes Gekicher hervorrief, setzte Tarneg sie wieder nieder. »Tarneg!« sagte Talut mit dröhnender Stimme.
»Talut, du alter Bär!« erwiderte Tarneg mit einer nicht minder
dröhnenden Stimme, als die beiden Männer sich in die Arme
schlossen. Eine ausgeprägte Familienähnlichkeit war vorhanden
– er war fast genauso ein Bär wie sein Onkel –, doch wies Tarneg den dunkleren Teint seiner Mutter auf. Er beugte sich hinunter, um seine Wange an der Nezzies zu reiben, dann schlang er mit einem verschmitzten Lächeln die Arme um die runde Frau und
hob sie hoch.
»Tarneg! Was machst du? Laß mich sofort wieder runter!«
schalt sie.
Er stellte sie mühelos auf die Füße und zwinkerte ihr zu. »Jetzt
weiß ich endlich, daß ich ein genauso guter Mann bin wie du,
Talut«, sagte Tarneg und stieß ein schallendes Lachen aus.
»Weißt du, wie lange ich mir gewünscht habe, das tun zu
können? Einfach um zu beweisen, daß ich es kann?«
»Es ist nicht nötig, zu …«, begann Nezzie.
Talut warf den Kopf in den Nacken und brüllte vor Lachen.
»Dazu gehört mehr als nur das, junger Mann. Erst wenn du dich
in den Fellen tummelst wie ich, kannst du dich mit mir
messen.«
Nezzie gab den Versuch auf, durch Schelten ihre Würde zu
wahren, sondern ließ einfach wohlgefällig das Auge auf ihrem
Bären von einem Mann ruhen und schüttelte überwältigt von
Zuneigung den Kopf. »Was haben diese Sommer-Treffen nur,
daß sie alte Männer dazu bringen, beweisen zu wollen, sie wären
wieder jung?« sagte sie. »Nun, dann hab’ jedenfalls ich meine
Ruhe.« Sie fing Aylas interessierten Blick auf.
»Darauf würde ich nicht wetten!« sagte Talut. »So alt bin ich
noch nicht, daß ich nicht mehr den Weg zu der Löwin meines
Herdfeuers finde, bloß weil ich auch noch woanders Schnee
wegschaufle.«
»Hmmmph«, machte Nezzie achselzuckend, wandte sich ab
und ließ sich nicht herab, darauf einzugehen..
Ayla stand bei den beiden Pferden und hielt Wolf in der Nähe, damit er nicht knurrte und die Leute schreckte; trotzdem hatte sie die Szene mit wachem Interesse verfolgt und sich auch die Reaktionen der Umstehenden nicht entgehen lassen. Danug und Druwez schienen ein wenig peinlich berührt. Auch wenn sie noch nicht über Erfahrungen verfügten, wußten sie doch, worüber hier geredet wurde, und gerade damit hatten sie in letzter Zeit den Kopf voll gehabt. Tarneg und Barzec grinsten von einem Ohr zum anderen. Latie errötete und versuchte sich hinter Tulie zu verstecken, die eine Miene machte, als finde sie, all dies sei unter ihrer Würde. Die meisten Leute lächelten wohlwollend, sogar, wie Ayla bemerkte, Jondalar, und das überraschte sie. Sie hatte darüber nachgedacht, ob nicht die Gründe für sein Verhalten ihr gegenüber irgend etwas mit Sitten und Gebräuchen zu tun hatten, die ihr fremd waren. Vielleicht hielten die Zelandonii im Gegensatz zu den Mamutoi nichts von dem Recht, sich seine Partner selbst zu suchen, allerdings schien
er nichts von dem Gesagten zu mißbilligen.
Als Nezzie auf dem Weg ins Zelt an ihr vorüberkam, bemerkte
sie ein verständnisvolles kleines

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