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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Rudel aus Menschen bestehen sollte, es gab immer
noch ein paar Dinge, an die Wolf sich gewöhnen mußte.
Menschen waren gern in Gesellschaft, selbst in der von
Fremden, und versammelten sich mit Vorliebe in großen
Gruppen.
Doch Wolf verbrachte nicht all seine Zeit innerhalb des
Rohrkolben-Lagers. Oft ging er mit den Pferden hinunter auf
die Weide, ging manchmal allein auf die Pirsch und begleitete
bisweilen auch einzelne Leute, meist Ayla, doch gelegentlich auch Jondalar oder Danug oder – für viele Leute befremdlich –
Frebec.
Frebec rief das Tier zu sich und ging mit ihm zum
Pferdeunterstand, damit er aus dem Weg wäre. Wolf machte die
Leute nervös, und das konnte eine alles andere als günstige
Wirkung auf die Abordnungen machen, die kamen, um für
einen bestimmten Mann um Ayla zu werben. Die Männer
waren nicht daran interessiert, sich mit Ayla zusammenzutun,
um ein Herdfeuer zu gründen, denn sie wußten, daß sie Ranec
anverlobt war. Sie suchten keine Gefährtin, sondern eine
Schwester. Die Abordnungen kamen mit dem Angebot, sie zu
adoptieren.
So überlegen und wohlbewandert Tulie auch war, was Wesen
und Gebräuche ihrer Leute betraf, nicht einmal sie hatte das
Ausmaß dieser Möglichkeit erkannt. Doch als das erste Mal eine
Frau ihrer Bekanntschaft, die nur Söhne hatte, an sie herantrat
und anfragte, ob man ein Angebot aus ihrem Herdfeuer und
Lager, Ayla zu adoptieren, in Betracht ziehen würde, hatte Tulie
sofort begriffen, was das bedeutete.
»Ich hätte es von Anfang an erkennen müssen«, erklärte Tulie
dem Lager später, »daß eine alleinstehende Frau von großem
Ansehen, die auch noch schön und begabt ist, eine höchst
willkommene Schwester abgeben würde, zumal auch noch das
Herdfeuer des Mammut sie adoptiert hat. Das gilt im
allgemeinen nicht als Familienherdfeuer. Wir, oder vielmehr
Ayla, braucht keinen von ihnen zu akzeptieren, es sei denn,
versteht sich, sie wollte das; die Angebote an sich erhöhen schon
ihren Wert.«
In Tulies Augen hatte es frohlockend aufgeblitzt, als sie
überlegte, wie sehr Ayla zum Ansehen und Wert des LöwenLagers beitrug. Im tiefsten Herzensgrund wünschte sie fast, Ayla hätte sich Ranec nicht verlobt. Wäre sie zu haben, ihr Brautpreis könnte erstaunlich hoch sein. Andererseits würde das bedeuten, daß das Löwen-Lager sie verlor, und den Schatz selber zu behalten war vielleicht besser, als ihn zu verlieren, selbst wenn ein guter Preis dafür zu erzielen war. Solange kein Wert festgesetzt worden war, konnte dieser durch alle möglichen Überlegungen und Aussichten nur vergrößert werden. Doch die Adoptionsangebote, die jetzt bei ihnen einliefen, eröffneten noch ganz andere Möglichkeiten. Sie konnte dem Namen nach adoptiert werden, brauchte also das Löwen-Lager nicht zu verlassen. Sie konnte, falls ihr potentieller Bruder über die richtigen Verbindungen gebot und den nötigen Ehrgeiz besaß, sogar eine Anführerin werden. Und wenn beide, Ayla und Deegie, Anführerinnen mit direkten Banden zum Löwen-Lager waren, eröffnete das unter Umständen unabsehbaren Einfluß. All diese Gedanken gingen Tulie durch den Kopf, als sie dieser
neuen Abordnung gegenübertrat.
Ayla hatte angefangen zu begreifen, daß Variationen im
Ornamentmuster an der Kleidung oder dem Fußwerkzeug
Möglichkeiten darstellten, die Gruppenidentität zu bestimmen.
Wie wohl alle sich der Grundmuster bedienten, ließ zum
Beispiel das Überwiegen von einem über das andere – Fischgrät- über Rhombenmuster, etwa – sowie die Art, wie sie miteinander
kombiniert waren, Rückschlüsse auf die Verbindungen und
Beziehungen zu anderen Lagern zu. Doch im Gegensatz zu Tulie
konnte Ayla zu diesen Mustern sowie aufgrund persönlicher
Bekanntschaft mit den Leuten nicht auf Anhieb erkennen, wo
sie im Gesamtgefüge der Hierarchie und des
Beziehungsgeflechts innerhalb der Mamutoi einzuordnen
wären.
Manche Lager genossen ein so hohes Ansehen, daß Tulie ein Weniger an materiellen Gütern in Kauf genommen hätte, weil sie andere Werte und Verbindungen mitbrachten. Andere mochten in Frage kommen, wenn sie bereit wären, genug zu bezahlen. Mit Rücksicht auf bereits erhaltene Angebote tat Tulie die Abordnung, die jetzt gekommen war, auf einen Blick ab. Es lohnte sich kaum, auch nur mit ihnen zu reden. Sie hatten einfach nicht genug zu bieten, um eine Verbindung mit ihnen als erstrebenswert erscheinen zu lassen. Tulie befleißigte sich ihnen gegenüber zwar außerordentlicher Freundlichkeit, forderte sie aber

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