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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Vincavecs Gesicht – und hatte das Gefühl, für zwei Stücke Bernstein gekauft worden zu sein. Er wußte, daß sie ein anderes Angebot nicht mehr in Betracht ziehen würde. Gelang es ihm, auch noch Ayla zu überzeugen, war sie sein. Aber Vincavec kennt Ayla nicht, dachte Tulie. Das tut niemand. Mochte sie sich auch eine Mamutoi nennen, sie war immer noch eine Fremde, und wer konnte wissen, was sie bewegte? Tulie sah zu, wie der Mann mit dem erstaunlich tätowierten Gesicht seine ganze Aufmerksamkeit der jungen Frau zuwendete, und sie sah Aylas Reaktion. Kein Zweifel,
Interesse war vorhanden.
»Tulie! Wie reizend, dich wiederzusehen.« Avarie trat mit
ausgestrecken Händen auf sie zu. »Wir kommen so spät, daß die
besten Plätze weg sind. Weißt du nicht eine gute Stelle, wo wir
unser Lager aufschlagen könnten? Wo habt ihr das eure
aufgeschlagen?«
»Hier«, sagte Nezzie und trat herzu, um die Anführerin vom
Mammut-Lager zu begrüßen. Das, was zwischen Tulie und
Vincavec vorgegangen war, hatte sie lebhaft interessiert; auch
ihr war Aylas Ausdruck nicht entgangen. Ranec war bestimmt
nicht glücklich, wenn er erfuhr, daß Vincavec ein Angebot für
Ayla abgeben wollte; allerdings war Nezzie sich keineswegs
sicher, ob der Anführer vom Mammut-Lager es bei Ayla
wirklich so leicht haben würde, sie zu überzeugen, und zwar
völlig unabhängig davon, was er anbot.
»Hier? So weit entfernt von allem?« sagte Avarie.
»Da wir an die Tiere denken müssen, ist dies hier die beste
Stelle für uns. Wenn zu viele Menschen zusammenkommen,
werden sie nervös«, sagte Tulie, als hätte sie diesen Platz ganz
aus freien Stücken und mit voller Absicht gewählt.
»Vincavec, wenn das Löwen-Lager hier ist, warum schlagen
wir das unsere nicht in der Nähe auf?« sagte Avarie.
»Der Platz ist gar nicht so übel. Er hat auch Vorteile, mehr
Platz, um sich auszubreiten«, sagte Nezzie. Wenn sowohl das
Löwen- als auch das Mammut-Lager sich hier niederlassen, wird
einiges an Interesse, das normalerweise dem Zentrum gilt,
hierher abgezogen werden.
Vincavec lächelte Ayla zu. »Nichts täte ich lieber, als mein Zelt
neben dem vom Löwen-Lager aufzuschlagen«, sagte er. In diesem Augenblick kam Talut mit weit ausgreifenden
Schritten herbei und begrüßte den Anführer und die Anführerin
vom Mammut-Lager mit dröhnender Stimme. »Vincavec!
Avarie! Ihr habt es also endlich doch geschafft! Was hat euch
denn so lange aufgehalten?«
»Wir haben unterwegs mehrere Male haltgemacht«, erklärte
Vincavec.
»Laß dir von Tulie zeigen, was er ihr mitgebracht hat«, sagte
Nezzie.
Tulie war immer noch ein wenig verlegen und wünschte,
Nezzie hätte nichts gesagt; trotzdem machte sie die Hand auf
und hielt ihrem Bruder die Bernsteinstücke hin, damit er sie
sich ansehe.
»Das sind ja wunderschöne Stücke«, sagte Talut. »Wie ich
sehe, wollt ihr also ein bißchen Handel treiben. Wißt ihr, daß
das Weiden-Lager spiralförmig verlaufende weiße
Meeresmuscheln dabeihat?«
»Vincavec geht es um mehr als nur Muscheln«, sagte Nezzie.
»Er möchte ein Angebot für Ayla abgeben … er möchte sie für
sein Herdfeuer haben.«
»Aber sie ist doch mit Ranec verlobt«, sagte Talut.
»Ein Verlöbnis ist nur ein Verlöbnis«, sagte Vincavec. Talut wandte sich erst an Ayla, dann an Vincavec und dann an
Tulie. Dann lachte er. »Nun, dieses Sommer-Treffen wird man
jedenfalls so bald nicht vergessen!«
»Nicht nur unser Aufenthalt im Bernstein-Lager hat uns
aufgehalten«, sagte Avarie. »Wo ich dich mit deiner dichten
roten Mähne sehe, fällt es mir ein. Wir habe lange Zeit versucht,
einem Höhlenlöwen mit einer rötlichen Mähne auszuweichen,
nur schien er in dieselbe Richtung zu wollen, in die auch wir
wollten. Von einem Rudel habe ich nichts gesehen, aber wir tun
wohl gut daran, die Leute zu warnen, daß Löwen in der Gegend
sind.«
»Löwen sind immer in der Gegend«, sagte Talut.
»Schon recht, nur hat dieser sich recht merkwürdig
aufgeführt. Für gewöhnlich kümmern Löwen sich nicht
sonderlich um Menschen, doch dieser, glaube ich, ist uns eine
ganze Zeitlang nachgeschlichen. Eines Nachts kam er so nahe
heran, daß wir Schwierigkeiten hatten zu schlafen. Einen so
gewaltig großen Höhlenlöwen habe ich noch nie gesehen. Mir
zittern noch die Knie, wenn ich nur dran denke«, sagte Avarie. Ayla hörte genau zu und schüttelte dann den Kopf. Nein.
Reiner Zufall, dachte sie. Es gibt eine ganze Menge großer
Höhlenlöwen.
»Wenn ihr mit dem Zeltaufbauen fertig

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