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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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er mich nicht liebt? Sie schniefte und wischte sich mit dem Handrücken die Augen trocken. Die ganze Zeit über, da ich nur an ihn gedacht und mich nach ihm verzehrt habe, hat er mich bloß vergessen wollen.
    Nun, Ranec begehrt mich, und Ranec versteht es sehr wohl, Wonnen zu bereiten. Und wie gut er zu mir ist! Er will ein Herdfeuer mit mir teilen, dabei bin ich nicht einmal besonders nett zu ihm gewesen. Und entzückende Babys macht er auch, zumindest Tricies Baby ist entzückend. Ich glaube, ich sollte anfangen, netter zu Ranec zu sein und Jondalar zu vergessen, dachte sie. Doch noch während sich in ihrem Geist diese Worte formten, brachen die Tränen sich wieder Bahn; sie konnte machen, was sie wollte, der Gedanke, der tief aus ihrem Inneren aufzusteigen schien, war nicht zu unterdrücken. Jawohl, Ranec ist gut zu mir, aber Ranec ist nicht Jondalar, und ich liebe nun mal Jondalar.
    Ayla lag immer noch wach, als die Leute einer nach dem anderen ins Zelt kamen. Sie verfolgte, wie Jondalar durch die Öffnung hereintrat, sah, wie er in ihre Richtung schaute – und zauderte. Für einen Moment erwiderte sie seinen Blick, dann reckte sie das Kinn und sah in eine andere Richtung. Gerade in diesem Augenblick kam Ranec herein. Sie setzte sich auf und lächelte ihm zu.
    »Ich dachte, du bist müde und deshalb so früh schlafen gegangen«, sagte der Bildschnitzer.
»Das dachte ich auch, aber dann konnte ich doch nicht einschlafen. Vielleicht sollte ich doch deine Felle mit dir teilen«, sagte sie.
Ranec strahlte über das ganze Gesicht; hätte die Sonne geschienen, sie hätte es nicht mit ihm aufnehmen können.
»Wie gut, daß mich nichts wachhält, wenn ich müde bin«, sagte Talut und grinste gutmütig, als er sich auf seinen Schlaffellen niederließ, um die Riemen seiner Füßlinge zu lösen. Es entging Ayla nicht, daß Jondalar nicht lächelte. Er hatte die Augen zugemacht, konnte jedoch das schmerzverzerrte Gesicht ebensowenig verbergen wie den Umstand, daß seine Schultern ergeben herabsackten, als er sich an seinen Schlafplatz begab. Plötzlich jedoch machte er kehrt und verließ eilends wieder das Zelt. Ranec und Talut tauschten einen Blick, doch dann hatte der dunkelhäutige Mann nur noch Augen für Ayla.
    Als sie den Morast erreichten, beschlossen sie auszukundschaften, ob nicht doch ein Weg außen herumführte. Sich noch einmal hindurchzukämpfen, dazu waren sie zu schwer beladen. Die Elfenbeinkarte vom vorigen Jahr wurde zu Rate gezogen, und sie beschlossen, am nächsten Morgen eine andere Richtung einzuschlagen. Talut war sicher, daß es nicht länger dauern würde, wenn sie den langen Umweg machten, doch hatte er Schwierigkeiten, Ranec davon zu überzeugen, der keine Verzögerungen mehr hinnehmen wollte.
    Am Abend, ehe sie beschlossen, die neue Route einzuschlagen, fühlte Ayla sich ungewöhnlich reizbar. Auch die Pferde waren den ganzen Tag über unruhig gewesen; nicht einmal durch wiederholtes Striegeln und Kraulen hatten sie sich beruhigen lassen. Irgend etwas stimmte nicht. Sie wußte nicht, was es war; es war nur ein eigentümliches Gefühl des Unbehagens. Sie wandte sich in Richtung der offenen Steppe, versuchte sich zu entspannen und entfernte sich vom Lager.
    Sie erspähte eine Kette Schneehühner und wollte nach ihrer Schleuder greifen, hatte jedoch vergessen, sie umzubinden. Plötzlich flogen sie ohne jeden ersichtlichen Grund auf. Dann tauchte ein Goldadler über dem Horizont auf. Mit täuschend langsamen Schwingenschlägen ließ er sich von den Luftströmungen tragen und schien es nicht sonderlich eilig zu haben. Doch schneller, als sie begriff, näherte sich der Adler den tieffliegenden Schneehühnern. Plötzlich schräg nach vorn hinabstoßend, grub der große Greifvögel seine kraftvollen Krallen in sein Opfer und machte dem Schneehuhn den Garaus.
    Ein Schauder durchlief Ayla, und sie kehrte eilends zurück ins Lager. Sie blieb lange auf, unterhielt sich mit anderen und versuchte, sich abzulenken. Doch als sie sich niederlegte, dauerte es lange, ehe sie einschlief, und danach hatte sie eine Reihe von beunruhigenden Träumen. Sie wurde häufig wach, und als sie irgendwann gegen Morgengrauen wieder aufwachte, meinte sie, nicht wieder einschlafen zu können. Sie schlüpfte aus den Fellen heraus, verließ das Zelt und entfachte das Feuer, um Wasser zum Kochen zu bringen.
    Als es anfing zu tagen, trank sie ihren Morgentee und starrte wie abwesend auf einen dünnen Stengel mit einer vertrockneten

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