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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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an sich, und dann Brecie, streifte Vincavecs Wange und saß dann auf. Der Wolf war augenblicklich an Winnies Fersen.
»Hoffentlich ist Wolf nicht völlig erschöpft, nachdem er den ganzen Weg bis hierher gelaufen ist«, sagte Ayla. »Wenn er müde wird, kann er ja mit dir auf Winnie reiten«, sagte Jondalar, der auf Renner saß und seine liebe Not damit hatte, den Hengst ruhig zu halten.
»Richtig. Ich weiß wirklich nicht, wo mir der Kopf steht«, sagte Ayla.
»Gib gut auf sie acht Jondalar«, sagte Ranec. »Wenn sie sich um jemand anders sorgt, vergißt sie, sich selbst in acht zu nehmen. Ich möchte, daß es ihr gut geht bei unserer Hochzeit.«
»Ich paß schon auf sie auf, Ranec. Keine Sorge, du wirst eine gesunde Frau, die in jeder Beziehung wohlauf ist, an dein Herdfeuer führen können«, erwiderte Jondalar.
Ayla sah vom einen zum anderen. Hier war mehr gesagt worden, als die Worte verrieten.
    Sie ritten stetig bis Mittag voran und legten dann eine Pause ein, um sich auszuruhen und etwas Proviant zu sich zu nehmen. Ayla war zutiefst um Rydag besorgt, so daß sie am liebsten gleich weitergeritten wäre, aber die Pferde brauchten die Ruhepause. Sie überlegte, ob er den Wolf wohl selbst nach ihr ausgeschickt hatte. Vermutlich. Jeder andere hätte wohl einen Menschen geschickt. Nur Rydag begriff, daß Wolf klug genug wäre, die Botschaft zu verstehen und ihrer Fährte so lange zu folgen, bis er sie fand. Freilich, wirklich tun würde er es nur, wenn es sehr wichtig war.
    Die Störung im Südosten machte ihr Angst. Die große Säule, die dort in den Himmel aufgestiegen war und sich verbreitet hatte, hatte aufgehört, weiterzuwachsen, aber die Wolke war nach wie vor da und breitete sich weiter aus. Die Angst vor unbegreiflichen Erdzuckungen war ihr so zur zweiten Natur geworden und saß so tief, daß sie sich in einem Zustand milden Schocks befand. Nur die Angst um Rydag zwang sie, die Beherrschung zu bewahren.
    Doch trotz all ihrer Befürchtungen und Ängste war Ayla sich Jondalars stark bewußt. Sie hatte fast vergessen, wie glücklich es sie machte, mit ihm zusammenzusein. Sie hatte davon geträumt, zusammen mit ihm auf Winnie und Renner auszureiten, nur sie beide ganz allein, höchstens, daß Wolf noch neben ihnen dahinschoß. Während der Rast beobachtete sie ihn, doch verstohlen, mit der Fähigkeit einer Clan-Frau, sich selbst zurückzunehmen und zu sehen, ohne gesehen zu werden. Allein ihn anzusehen weckte ein Gefühl von Wärme in ihr und den Wunsch, ihm näher zu sein, doch ihre neuen Einsichten in sein unerklärliches Verhalten und der Umstand, daß es ihr jetzt peinlich war, sich im aufzudrängen, obwohl er sie nicht wollte, ließ sie zögern, ihm ihr Interesse zu zeigen. Wenn er sie nicht wollte, wollte sie ihn auch nicht; zumindest sollte er dann nicht merken, daß sie ihn wollte.
    Jondalar beobachtete sie seinerseits, suchte nach einer Möglichkeit, mit ihr zu sprechen und ihr zu sagen, wie sehr er sie liebe, und den Versuch zu machen, sie zurückzugewinnen. Sie schien ihm jedoch auszuweichen, und es wollte ihm nicht gelingen, ihrem Blick zu begegnen. Er wußte, wie durcheinander sie wegen Rydag war – er fürchtete ja selbst das Schlimmste –, und da wollte er sich nicht aufdrängen. Er war sich nicht sicher, ob es der richtige Augenblick war, seine persönlichen Gefühle zur Sprache zu bringen, und schließlich wußte er nach all dieser Zeit auch nicht, wie er es anfangen sollte. Er spielte auf diesem Rückritt mit den wildesten Gedanken. Vielleicht sollten sie sich im Wolfs-Lager gar nicht erst länger aufhalten, sondern gleich weiterreiten, möglichst gleich bis zu den Zelandonii. Aber er wußte, das war unmöglich. Rydag brauchte sie, und außerdem war sie Ranec anverlobt. Sie wollten sich zusammentun. Wieso sollte sie den Wunsch haben, mit ihm zu kommen?
    Sie rasteten nicht lange. Sobald Ayla meinte, daß die Pferde ausgeruht genug seien, ging es weiter. Doch sie waren erst eine kurze Zeit unterwegs, da sahen sie jemand auf sich zukommen. Der einsame Reisende winkte aus der Ferne, und als sie näher kamen, sahen sie, daß es sich um Ludeg handelte, den Läufer, der sie über den neuen Versammlungsort für das SommerTreffen unterrichtet hatte.
    »Ayla! Genau dich suche ich. Nezzie hat mich nach dir ausgeschickt. Leider habe ich schlechte Nachrichten für dich. Rydag ist sehr krank«, sagte Ludeg. Dann blickte er sich um und fragte: »Und wo sind die anderen?«
    »Die kommen nach. Wir sind

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