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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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auch der Boden bebt nicht. Nichts weiter als der Riesenstrahl und die große dunkle Wolke.«
»Deshalb wird es für uns wohl nicht so schlimm, selbst wenn die Asche hier herunterkommen sollte. Wir sind weit genug davon entfernt.«
»Du hast gesagt, es gäbe Erdbeben? Erdbeben sind immer ein Zeichen, das Die Mutter gibt. Das muß dies auch sein. Die Mamuti müssen darüber meditieren und herausfinden, was es zu bedeuten hat«, sagte Vincavec, bemüht, nicht unwissender dazustehen als der Fremde.
Ayla hörte kaum mehr als ›Erdbeben‹. Nichts auf der Welt fürchtete sie so sehr wie Erdbeben. Mit fünf Jahren hatte sie ihre Familie bei einem furchtbaren Beben verloren, in dessen Verlauf die Erde aufgerissen war; und ein anderes Erdbeben hatte Creb getötet, woraufhin Broud sie aus dem Clan ausgestoßen hatte. Erdbeben hatten immer einen schlimmen Verlust vorausahnen lassen oder irgendeine gewaltsame Veränderung. Nur mit größter Mühe beherrschte sie sich.
Dann bemerkte sie aus den Augenwinkeln heraus eine vertraute Bewegung. Im nächsten Augenblick kam ein grauer Blitz auf sie zugeschossen, sprang hoch und legte ihr feuchte und völlig verschlammte Pfoten auf die Brust. Eine rauhe Zunge leckte ihr das Kinn.
»Wolf! Wolf! Was machst du hier?« sagte sie und kraulte ihm den Hals. Dann, von Entsetzen gepackt, hielt sie inne und rief: »O nein! Es geht um Rydag! Wolf ist gekommen, um mich zu Rydag zu bringen! Ich muß hingehen. Ich muß sofort hin!«
»Dann mußt du das Schleppgestell und die Pferdelast hierlassen und hinreiten«, erklärte Talut. Der Schmerz in seinen Augen war nicht zu übersehen. Rydag war genausosehr der Sohn seines Herdfeuers wie irgendeines von Nezzies Kindern, und der Anführer liebte ihn. Wenn er gekonnt hätte, und wenn er nicht so groß gewesen wäre, hätte Ayla ihm angeboten, Renner zu reiten und mit ihr zurückzukehren.
Sie lief ins Zelt hinein, um sich anzukleiden, und sah Ranec. »Es ist Rydag«, sagte sie.
»Ich weiß. Ich habe dich gerade gehört. Laß mich dir helfen. Ich will Proviant und Wasser in dein Gepäck stecken. Brauchst du deine Schlafrolle? Dann packe ich auch die zusammen«, sagte er, während sie ihre Füßlinge verschnürte.
»Ach, Ranec!« sagte Ayla, Wie gut er zu ihr war! »Wie soll ich dir nur danken!«
»Er ist mein Bruder, Ayla.«
Natürlich, dachte sie. Ranec liebt ihn auch. »Tut mir leid. Meine Gedanken arbeiten nicht richtig. Möchtest du mitkommen? Ich hatte daran gedacht, Talut zu fragen, aber er ist zu groß, um Renner zu reiten. Du aber könntest es.«
»Ich? Mich auf ein Pferd setzen? Nie!« sagte Ranec und trat erschrocken einen Schritt zurück.
Ayla machte ein finsteres Gesicht. Ihr war nicht klargewesen, wie heftig er auf die Pferde reagierte. Doch jetzt, als sie darüber nachdachte, ging ihr auf, daß er einer der wenigen war, die sie nicht aufgefordert hatte, einen Ritt mit ihr zu machen. Sie überlegte, warum wohl.
»Ich hätte nicht die geringste Ahnung, wie ich ihn lenken sollte, und … ich habe auch Angst, ich würde runterfallen, Ayla. Für dich ist das in Ordnung, das ist eines der Dinge, die ich an dir liebe – aber ich, ich werde nie ein Pferd reiten«, erklärte Ranec. »Da ziehe ich meine eigenen zwei Füße vor. Ich mag ja nicht mal Boote.«
»Aber irgend jemand muß mit. Sie sollte nicht allein zurückkehren«, sagte Talut.
»Das braucht sie auch nicht und wird sie nicht«, erklärte Jondalar. Er hatte bereits Reisekleidung angelegt und stand – Renner am Halfter – neben Winnie.
Ayla stieß einen Seufzer der Erleichterung aus und runzelte die Stirn. Warum wollte er sie begleiten? Er hatte nie mehr allein irgendwo mit ihr hingewollt. Er machte sich ja in Wirklichkeit nichts aus ihr. Sie war froh, ihn bei sich zu haben, doch sagen wollte sie ihm das nicht. Dazu hatte sie sich schon zu viele Male eine Abfuhr geholt. Als sie Winnie die Reisesäcke überlegte, sah Ayla, wie Wolf aus Ranecs Kumme Wasser schlappte. Eine tüchtige Portion Fleisch hatte er bereits verschlungen.
»Danke, daß du ihn gefüttert hast, Ranec«, sagte sie.
»Daß ich nicht reiten mag, bedeutet noch lange nicht, daß ich keine Tiere mag, Ayla«, sagte der Bildschnitzer und kam sich ganz klein vor. Er hatte ihr nicht sagen mögen, daß er Angst vorm Reiten hatte.
Lächelnd nickte sie. »Wir sehen uns, sobald du im WolfsLager eintriffst«, sagte Ayla. Sie umarmten sich und küßten sich, und Ayla meinte, daß er sie fast zu heftig im Arm hielt. Sie drückte auch Talut

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