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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Zeichensprache.
Ayla pfiff, und wer immer draußen versucht hatte, Wolf davon abzuhalten, in das Zelt hineinzukommen – plötzlich ging das nicht mehr. Wolf war da, sprang auf das Lager des Jungen, versuchte, ihm das Gesicht zu lecken. Rydag lächelte. Das ging fast über Aylas Kraft – dies Lächeln auf einem Clan-Gesicht zu sehen, das nun einmal Rydag gehörte. Der ungestüme junge Wolf konnte zuviel sein. Ayla scheuchte ihn hinunter »Ich habe Wolf geschickt. Ayla sollte kommen«, meldete Rydag. »Ich wollte …« Er schien die richtigen Wortzeichen nicht zu kennen.
»Was ist es, das du möchtest, Rydag?« ermunterte Ayla ihn.
»Das hat er auch mir versucht zu erklären«, sagte Nezzie. »Aber ich konnte ihn nicht verstehen. Hoffentlich kannst du das. Es scheint ihm so wichtig zu sein.«
Rydag machte wieder die Augen zu und runzelte die Stirn. Ayla hatte das Gefühl, als versuchte er, sich an etwas zu erinnern.
»Durc glücklich. Er … gehört dazu. Ayla, ich möchte … Mogur.«
Er bemühte sich verzweifelt, und es strengte ihn so sehr an, und doch blieb Ayla nichts anderes übrig als zu versuchen, zu verstehen, was er sagen wollte. »Mog-ur?« Ein stummes Zeichen war das. »Du meinst, den Mann der Geister-Welt?« sagte Ayla laut.
Rydag nickte und faßte wieder Mut. Doch der Ausdruck auf Nezzies Gesicht war unergründlich. »Ist es das, was er versucht hat auszudrücken?« fragte die Frau.
»Ja, ich glaube, schon«, sagte Ayla. »Hilft das?«
Nezzie nickte, kurz und verstört. »Ich weiß, was er will. Er möchte kein Tier sein. Er möchte in die Geister-Welt eingehen. Er möchte bestattet werden … wie ein Mensch.«
Rydag nickte zustimmend.
»Selbstverständlich«, sagte Ayla. »Er ist ein Mensch.« Sie wußte nicht, was sie davon halten sollte.
»Nein, das ist er nicht. Er ist nie in aller Form zu den Mamutoi gezählt worden. Sie wollten ihn nicht akzeptieren. Sie behaupteten, er sei ein Tier«, sagte Nezzie.
»Soll das heißen, er kann kein richtiges Begräbnis bekommen? Könnte nicht in die Geister-Welt eingehen? Wer behauptet das?« In Aylas Augen blitzte es wütend auf.
»Das Mammut-Lager«, sagte Nezzie. »Sie wollten es nicht zulassen.«
»Ja, bin ich denn nicht eine Tochter vom Herdfeuer des Mammut? Ich lasse es zu!« erklärte Ayla.
»Das nützt nichts. Mamut wollte das auch. Das MammutLager muß zustimmen, und sie haben ihre Zustimmung versagt«, erklärte Nezzie.
Rydag hatte hoffnungsvoll zugehört, doch jetzt schwand seine Hoffnung. Ayla sah den Ausdruck auf seinem Gesicht, erkannte die Enttäuschung und war wütender, als sie es je gewesen war.
»Das Mammut-Lager braucht nicht zuzustimmen. Sie haben nicht darüber zu befinden, ob jemand ein Mensch ist oder nicht. Rydag ist ein Mensch. Er ist genausowenig ein Tier, wie mein Sohn eines ist. Das Mammut-Lager kann sein Begräbnis behalten! Er braucht es nicht. Wenn es soweit ist, werde ich es tun, nach Clan-Art, so wie ich es für Creb, den Mog-ur getan habe. Rydag wird in die Welt der Geister eingehen, egal, ob das Mammut-Lager zustimmt oder nicht.«
Nezzie warf einen Blick auf den Jungen. Er schien nicht mehr ganz so verkrampft. Nein, er ist nicht entspannt, sondern in Frieden mit sich. Die Kraftanstrengung, die Verkrampfung, die er hatte erkennen lassen, waren verschwunden. Er berührte Aylas Arm.
»Ich bin kein Tier!« signalisierte er ihr.
Er schien noch etwas sagen zu wollen. Ayla wartete. Dann plötzlich begriff sie, daß kein Laut mehr kam, Rydag nicht mehr um noch einen schmerzhaften Atemzug rang. Er verspürte keinen Schmerz mehr.
Ayla hingegen sehr wohl. Sie hob den Blick und sah Jondalar. Der hatte die ganze Zeit über dortgestanden, und sein Gesicht war schmerzverzerrt wie das ihre und das von Nezzie. Plötzlich lagen sie sich alle drei in den Armen und suchten Trost einer beim anderen.
Und noch jemand tat seinen Kummer kund. Vom Boden unter Rydags Lagerstatt kam aus fellbewehrter Kehle ein leises Winseln, dann zögerndes Jaulen, das sich dehnte und vertiefte und zu Wolfs erstem weithin hörbaren Geheul wurde. Als ihm die Luft ausging, begann er von neuem, tat den Kummer über seinen Verlust in dem volltönenden, unheimlichen, unverkennbaren Wolfsgeheul kund, das den Menschen einen Schauder über den Rücken jagte. Menschen versammelten sich am Zelteingang, um zu schauen, zögerten jedoch einzutreten. Selbst die drei, die ganz ihrem eigenen Schmerz anheimgegeben waren, hielten inne, um zu lauschen und zu staunen. Jondalar dachte bei

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