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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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begrüße ich dich, Ayla«, erwiderte er mit dem höflichen Gruß, den man ihn gelehrt hatte.
Jonayla, die in der Tragedecke auf dem Rücken ihrer Mutter saß, zappelte und wollte sehen, mit wem Ayla sprach. »Ich glaube, Jonayla will dich auch begrüßen.« Ayla löste die Decke und nahm die Kleine heraus. Mit großen Augen saß sie auf dem Arm ihrer Mutter und schaute den jungen Mann an. Dann lächelte sie plötzlich und streckte ihm die Arme entgegen. Ayla war überrascht.
Er erwiderte das Lächeln. »Kann ich sie nehmen? Ich weiß, wie das geht. Ich habe eine Schwester, die etwas älter ist als sie.«
Und wahrscheinlich hat er Heimweh und sehnt sich schon nach ihr, dachte Ayla, als sie ihm Jonayla reichte. Offensichtlich konnte er gut mit kleinen Kindern umgehen. »Hast du viele Brüder und Schwestern?«, fragte sie.
»Eine ganze Menge. Meine Schwester ist die Jüngste, ich bin der Älteste, und dazwischen sind vier, darunter zwei Zugleichgeborene«, antwortete er.
»Ich glaube, du bist deiner Mutter eine große Hilfe. Du wirst ihr fehlen. Wie viele Jahre zählst du?«, fragte Ayla.
»Dreizehn«, sagte er. Wieder fiel ihm ihr ungewöhnlicher Akzent auf. Als er im Jahr zuvor die fremde Frau zum ersten Mal sprechen hörte, war es ihm recht eigenartig vorgekommen, als er nach dem Unfall aufwachte und starke Schmerzen hatte, aber während seiner Genesung freute er sich mit der Zeit auf ihren Akzent, weil sie diejenige war, die ihm jedes Mal Linderung brachte. Und obwohl die anderen Zelandonia ihn auch untersuchten, kam sie regelmäßig, blieb bei ihm und sprach mit ihm, richtete sein Lager, damit er es bequem hatte, und verabreichte ihm auch Arznei.
»Und du bist zum Mann geworden und hattest deine Riten im letzten Sommer«, sagte eine Stimme hinter Ayla. Jondalar hatte die Unterhaltung mitbekommen, als er näher kam. Matagans Kleidung, die Muster sowie die Perlen und Verzierungen, die daraufgenäht waren, sagten ihm, dass der Junge als Mann der Fünften Höhle der Zelandonii angesehen wurde.
»Ja, beim vorherigen Sommertreffen«, bestätigte Matagan. »Bevor ich verletzt wurde.«
»Jetzt, da du ein Mann bist, wird es Zeit, dass du eine Fertigkeit erlernst. Hast du schon viel Feuerstein geschlagen?«
»Ein wenig. Ich kann Speerspitzen und Messer anfertigen oder zerbrochene wieder reparieren. Es sind nicht die besten, aber sie funktionieren«, sagte der Junge.
»Darf ich dich fragen, ob du gern Feuerstein bearbeitest?«
»Es gefällt mir, wenn es klappt. Manchmal geht es nicht so gut.«
Jondalar lächelte. »Das geht sogar mir gelegentlich so. Hast du schon gegessen?«
»Ich bin gerade fertig.«
»Nun, wir haben noch nicht gegessen«, sagte Jondalar. »Wir kommen gerade von einem kurzen Ausflug zurück, weil wir bei ein paar Nachbarn nachsehen wollten, ob sie Schaden durch das Erdbeben davongetragen haben. Du weißt, dass Ayla Gehilfin der Ersten ist, oder?«
»Ich glaube, das wissen alle«, antwortete Matagan und verschob Jonayla, damit sie sich an seine Schulter lehnen konnte.
»Hast du das Erdbeben gespürt?«, fragte Ayla. »Wurde jemand von deinen Mitreisenden verletzt?«
»Wir haben es gespürt. Ein paar stürzten, aber niemand wurde ernsthaft verletzt. Ich glaube allerdings, alle hatten Angst. Mir ging es jedenfalls so.«
»Ich kann mir niemanden vorstellen, der bei einem Erdbeben keine Angst hätte. Wir holen uns etwas zu essen, dann zeigen wir dir, wo du unterkommen kannst. Wir haben noch nichts Besonderes hergerichtet, aber das überlegen wir uns später«, sagte Jondalar, während sie sich auf die andere Seite des Felsvorplatzes begaben.
Ayla streckte die Arme nach Jonayla aus.
»Ich kann sie halten, während du dir etwas zu essen holst«, bot Matagan an. »Wenn sie mich lässt.«
»Versuchen wir es.« Ayla drehte sich zur Feuerstelle um, neben der die Mahlzeit aufgebaut war. Plötzlich tauchte Wolf auf. Er war zurückgeblieben, um Wasser zu trinken, als sie zur Neunten Höhle gekommen waren, und hatte dann festgestellt, dass ihm jemand etwas zu fressen in seine Schale gelegt hatte. Matagan riss überrascht die Augen auf, doch er hatte den Wolf schon früher gesehen und schien sich nicht übermäßig vor dem Tier zu fürchten. Ayla hatte den Wolf im Jahr zuvor Matagan vorgestellt, als sie sich um den Jungen kümmerte. Das Tier beschnüffelte den jungen Mann, der das Kind seines Rudels auf dem Arm hatte, und erkannte seinen Geruch. Als der Junge sich setzte, ließ der Wolf sich neben ihm nieder. Jonayla

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