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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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bei deiner Mutter und deiner Familie wärst, wenn dein Kind kommt. Mehr noch, du warst nicht glücklich, als Jacharal mit Freunden und Verwandten umzog, um eine neue Höhle zu gründen, was wohl auch daran lag, dass du sie nicht so gut kanntest. Sie waren alle begeistert, an einem anderen Ort neu anzufangen, doch du hattest alles Vertraute hinter dir gelassen und warst bereits in einer neuen Umgebung. Du wolltest dich niederlassen und hast dir Menschen gewünscht, die sich über dein Neugeborenes freuen würden. Stimmt das?«
»Ja, aber er ist älter. Er ist sesshaft. Er wird keine neue Höhle gründen. Ich habe ihn gefragt.«
Die Erste lächelte. »Wenigstens hast du danach gefragt. Er ist ein einnehmender Mann, aber älter. Hast du dich gefragt, warum er jetzt eine neue Gefährtin haben will? Hast du ihn gefragt, ob er schon eine Gefährtin hat? Oder jemals eine hatte?«
»Eigentlich nicht. Er sagte, er hat nur auf die richtige Frau gewartet.« Amelana zog die Stirn kraus.
»Nur die richtige Frau, die seiner ersten Gefährtin hilft, auf ihre fünf Kinder aufzupassen?«
»Seine erste Gefährtin? Fünf Kinder?« Die Falten auf Amelanas Stirn wurden tiefer. »Er hat nichts von fünf Kindern gesagt.«
»Hast du ihn gefragt?«
»Nein, aber warum hat er es mir nicht gesagt?«
»Weil er das nicht musste, Amelana. Du hast ihn nicht gefragt. Seine Gefährtin hat ihm aufgetragen, eine andere Frau zu suchen, die ihr helfen sollte, aber alle hier wissen, dass er bereits eine Frau und deren Kinder an seinem Herdfeuer hat. Da sie die erste ist, hätte sie die Stellung und das Sagen. Auf jeden Fall bringt sie das Ansehen mit in diese Übereinkunft. Er hat nicht viel außer gutem Aussehen und einer charmanten Art. Wir brechen morgen auf. Wenn du dich entschließt, dich mit ihm zu verbinden, wird dich niemand von hier zur Höhle deiner Mutter zurückbringen.«
»Ich bleibe nicht hier!«, rief Amelana wütend. »Warum hat er mich so hereingelegt? Warum hat er es mir nicht gesagt?«
»Du bist eine reizvolle Frau, Amelana, aber sehr jung, und du magst es, wenn man dir Aufmerksamkeit schenkt. Zweifellos wird er eine zweite Frau finden, doch sie wird weder jung und hübsch noch ohne Beistand sein, der für sie eintreten könnte, sobald wir fort sind. Das wäre ihm lieber, deshalb bist du genau die Richtige für ihn. Die Frau, die er findet, wird wahrscheinlich älter sein, vielleicht nicht sehr attraktiv. Mag sein, dass sie eigene Kinder hat, oder wenn er Glück hat, ist sie eine Frau, die keine Kinder haben konnte und froh ist, einen freundlichen Mann mit Familie zu finden, der bereit ist, sie als festes Mitglied an seinem Herdfeuer aufzunehmen. Ich bin sicher, dass sich die erste Gefährtin das erhofft - keine hübsche junge Frau, die mit dem ersten Mann fortgehen wird, der ihr ein besseres Angebot macht. Bestimmt würdest du das tun, auch wenn du dadurch an Ansehen verlieren würdest.«
Amelana war erschrocken über die unverhohlenen Bemerkungen der Ersten und brach in Tränen aus. »Bin ich wirklich so schlecht?«
»Das habe ich nicht gesagt, Amelana. Ich habe gesagt, du bist jung, und wie die meisten reizvollen jungen Frauen, besonders wenn sie hoch angesehen sind, bist du es gewohnt, deinen Willen zu bekommen. Doch du trägst ein Kind in dir. Du wirst lernen müssen, die Bedürfnisse deines Kindes über deine eigenen Wünsche zu stellen.«
»Ich will keine schlechte Mutter sein«, jammerte Amelana. »Aber was ist, wenn ich nicht weiß, wie ich das anstellen soll?«
»Das wirst du wissen«, ergriff Ayla zum ersten Mal das Wort. »Vor allem, wenn du erst einmal zu Hause bei deiner Mutter bist. Sie wird dir helfen. Und auch wenn du keine Mutter hättest, würdest du dich in dein kleines Kind verlieben, so wie fast alle Mütter. So hat die Große Mutter die Frauen gemacht, zumindest die meisten, und auch viele Männer. Du bist ein liebenswerter Mensch, Amelana. Du wirst eine gute Mutter sein.«
Die Erste lächelte. »Pack doch einfach deine Sachen und mach dich bereit, Amelana«, sagte sie etwas freundlicher. »Wir brechen morgen früh auf.«
Der Reisetross folgte am nächsten Tag einem der drei Flüsse, die in der Nähe der Siebten Höhle der SüdlandZelandonii zusammentrafen. Die Reisenden benutzten die flache Furt am Lagerplatz, um ans andere Ufer zu gelangen, und hielten sich anfangs an den mäandernden Lauf des Flusses. Dann beschlossen sie, statt den Windungen zu folgen, quer über Land zu gehen, mehr nach Osten als nach

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