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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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hörte das leise Grollen in seiner Kehle, als er sich beschützend vor sie schob. Sie schaute zu Jondalar, der sich vor Jonayla gestellt hatte und sie hinter sich hielt, obwohl sie sich bemühte, an ihm vorbeizuschauen. Die Pferde stampften leicht vor Nervosität und hatten die Ohren nach vorn gestellt. Jondalar nahm die Führleinen von Renner und Grau fester in den Griff und schaute zu Ayla, die eine Hand auf Winnies Hals legte.
»Willamar!«, rief eine Stimme. »Bist du das?«
»Farnadal! Natürlich bin ich das, und noch ein paar andere, die meisten aus der Neunten Höhle. Ich dachte, ihr würdet uns erwarten. Sind Kimeran und Jondecam noch nicht hier?«, fragte Willamar.
»Nein. Sollten sie denn?«
»Sind sie auf dem Weg hierher?«, fragte eine Frauenstimme freudig erregt.
»Wir sind davon ausgegangen, dass sie schon hier sind. Kein Wunder, dass ihr so überrascht seid, uns zu sehen.«
»Du bist es nicht, der mich überrascht«, sagte Farnadal mit amüsiertem Lächeln.
»Ich glaube, da sind wohl ein paar Vorstellungen fällig. Ich beginne mit der Ersten Unter Denen, Die Der Großen Erdmutter Dienen.«
Farnadal blieb der Mund offen stehen, dann riss er sich zusammen und trat vor. Bei näherem Hinsehen erkannte er sie sowohl nach der allgemeinen Beschreibung als auch an ihren Tätowierungen. Er war ihr schon vorher begegnet, doch das lag eine Weile zurück, und sie hatten sich seither beide verändert.
»Im Namen von Doni heiße ich dich willkommen, Zelandoni, Die Die Erste Ist.« Er streckte beide Hände aus und fuhr mit der förmlichen Begrüßung fort. Die übrigen Reisenden wurden vorgestellt, Jondalar und Ayla zuletzt.
»Das hier ist Jondalar von der Neunten Höhle der Zelandonii, Meisterfeuersteinschläger ...«, hob der Handelsmeister an, um anschließend mit Aylas Vorstellung fortzufahren.
»Das ist Ayla von der Neunten Höhle der Zelandonii, vormals vom Löwenlager der Mamutoi ...«
Während Willamar Aylas Namen und Zugehörigkeiten nannte, erinnerte sich Farnadal an eine Gruppe wandernder Geschichtenerzähler, die vor etwa einem Jahr ein paar neue und höchst fantasievolle Geschichten über Pferde mitgebracht hatten, auf denen Menschen saßen, und einen Wolf, der eine Frau liebte, doch er hätte sich nie träumen lassen, dass auch nur ein Körnchen Wahrheit daran sein könnte. Nun aber standen sie leibhaftig vor ihm. Er hatte nicht gesehen, dass die Pferde Menschen trugen, aber er fragte sich allmählich, was an den Geschichten wahr sein könnte.
Eine hochgewachsene Frau, die Ayla irgendwie bekannt vorkam, trat vor und fragte Willamar: »Sagtest du nicht, ihr hättet damit gerechnet, Jondecam und Kimeran hier anzutreffen?«
»Du hast sie lange nicht gesehen, nicht wahr, Camora?«, fragte Willamar. »Stimmt.«
»Du gleichst deinen Verwandten, besonders deinem Bruder Jondecam, aber auch Kimeran«, stellte Willamar fest.
»Wir sind alle verwandt«, sagte Camora, um es Farnadal zu erklären, »Kimeran ist mein Onkel, aber er ist viel jünger als seine Schwester, die meine Mutter ist. Als die Mutter meiner Mutter sich den Geistern der nächsten Welt anschloss, zog meine Mutter ihn wie einen Sohn auf, zusammen mit Jondecam und mir. Als dann der Mann, mit dem sie verbunden war, in die nächste Welt überging, wurde sie eine Zelandoni. Das liegt in ihrer Familie, ihr Großvater gehörte ebenfalls der Zelandonia an. Ob er noch in dieser Welt weilt?«
»Ja, das tut er, und obwohl das Alter ihn langsamer ausschreiten lässt, ist er noch immer Zelandoni der Siebten Höhle. Deine Mutter ist jetzt die spirituelle Anführerin der Zweiten«, sagte Willamar.
»Ihre Vorgängerin als Zelandoni der Zweiten Höhle, die mir beigebracht hat, Bilder zu malen, reist jetzt durch die nächste Welt«, fügte Jonokol hinzu. »Das war ein trauriger Tag für mich, aber deine Mutter ist eine gute Donier.«
»Wie kommt ihr eigentlich darauf, dass Kimeran und Jondecam hier sein könnten?«, fragte Farnadal.
»Sie hätten kurz nach uns aufbrechen und auf direktem Weg hierherkommen sollen. Wir haben unterwegs haltgemacht«, antwortete Zelandoni, Die Die Erste Ist. »Ich bin mit Ayla auf ihrer Donier-Reise, ebenso mit Jonokol, vielmehr dem Zelandoni der Neunzehnten. Als er mein Gehilfe war, haben wir keine Donier-Reise unternommen, und er muss ein paar heilige Stätten besuchen. Von hier aus wollten wir alle gemeinsam weiterziehen, um uns eine der bedeutendsten ausgemalten Höhlen anzusehen. Sie liegt im Südosten des Gebietes der Zelandonii,

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