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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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überprüfen, ob die Zeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang tatsächlich ebenso lang war wie die darauffolgende Zeit zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang. Bei der Tag-und-Nacht-Gleiche im Frühling hatte Ayla es dann allein gemacht, allerdings unter Zelandonis Aufsicht. Da sie also das Glück gehabt hatte, die wichtigsten Momente im Lauf der kalten Jahreszeiten wirklich zu verfolgen, wollte sie nicht jetzt, so kurz vor Ende, aufgeben.
»Manchmal wünschte ich, wir hätten die Pferde und die Schleiftragen nicht«, sagte Jondalar. »Es wäre wirklich leichter, wenn wir uns nur um das kümmern müssten, was wir selbst auf dem Rücken tragen können. Dann würden nicht alle Freunde und Verwandte kommen und fragen, ob wir ein paar Kleinigkeiten von ihnen mitnehmen könnten. All diese vielen Kleinigkeiten ergeben am Ende eine ziemlich große Last.«
»Dieses Jahr musst du ohne Winnie auskommen, also musst du den Leuten sagen, dass du weniger Platz hast«, meinte Ayla.
»Das habe ich ihnen schon gesagt, aber sie sehen nur den >winzigen< Platz, den ihre Habseligkeiten beanspruchen, und mit zwei Pferden, denken sie, muss es doch möglich sein«, erklärte Jondalar.
»Sag einfach Nein, Jonde«, schlug Jonayla vor. »Das sage ich allen, die bei mir nachfragen.«
»Das ist eine gute Idee, Jonayla«, lobte Marthona. »Aber hast du nicht gesagt, du müsstest ein paar Sachen für Sethona mitnehmen?«
»Aber Thona, sie ist meine Kusine und meine beste Freundin.« Jonayla klang empört.
»Alle in der Neunten Höhle sind zu meinen besten Freunden geworden, oder glauben das zumindest«, sagte Jondalar. »Nein zu sagen ist nicht so leicht. Vielleicht will ich später einmal jemanden um einen Gefallen bitten, doch der erinnert sich nur daran, dass ich es abgelehnt habe, ein paar seiner Sachen auf den Pferden mitzunehmen.«
»Aber wenn es nicht so viel ist, warum können sie es dann nicht selbst tragen?«, fragte Jonayla.
»Genau darum geht es ja. So klein sind die Sachen oft nicht. Meist sind die Gegenstände, die sie uns mitgeben möchten, schwer und unförmig. Vermutlich würden sie sie gar nicht mitnehmen wollen, wenn sie sie selbst tragen müssten«, erklärte Jondalar.
Am nächsten Morgen begleitete Ayla auf Winnies Rücken die Neunte Höhle ein Stück des Wegs.
»Was meinst du, wann du nachkommst?«, fragte Jondalar.
»Bald nach dem Sommer-Langtag, aber ich weiß nicht, wie bald«, antwortete Ayla. »Ich mache mir Sorgen um Marthona. Es hängt auch davon ab, wie es ihr geht und wer zurückkommt, um ihr zu helfen. Was denkst du, wann Willamar wieder hier ist?«
»Je nachdem, wo die verschiedenen Sommertreffen stattfinden. Seit deiner Donier-Reise hat er kaum längere Reisen unternommen, deswegen wollte er dieses Jahr weiter als sonst ziehen. Er nahm sich vor, so viele Menschen wie möglich zu besuchen, nicht nur Zelandonii, die in weiter Ferne leben, sondern auch andere Völker. Mehrere Leute haben ihn begleitet, und er wollte unterwegs noch Reisende von anderen Höhlen mitnehmen. Gut möglich, dass das seine letzte weite Handelsreise ist«, antwortete Jondalar.
»Das hat er doch bereits gesagt, als er auf meiner DonierReise mitkam.« Ayla lächelte.
»Das ist schon seit längerem jedes Jahr seine Rede«, erwiderte Jondalar. »Ich glaube, er will endlich einen neuen Handelsmeister benennen, und weiß nicht, für welchen seiner beiden Lehrburschen er sich entscheiden soll. Er will sie auf dieser Reise genau beobachten.«
»Ich finde, er sollte beide benennen.«
»Ich werde versuchen, auf einen Besuch zurückzukommen, aber ich werde viel zu tun haben. Ich muss alles in die Wege leiten, um unseren Wohnplatz zu vergrößern, damit Marthona und Willamar im Herbst zu uns ziehen können.«
Ayla wandte sich ihrer Tochter zu und umarmte sie. »Sei artig, Jonayla. Hör auf Jondalar, und hilf Proleva«, sagte sie.
»Das werde ich, Mutter. Ich wünschte, du kämst mit uns.«
»Ich auch, Jonayla. Du wirst mir fehlen«, sagte Ayla.
Sie und Jondalar gaben sich einen Kuss, einen Moment hielten sie sich fest umarmt. »Und du wirst mir auch fehlen, Jondalar. Sogar Renner und Grau.« Zum Abschied streichelte sie die Pferde und schlang beiden kurz einen Arm um den Hals. »Und ihr werdet Winnie und Wolf auch fehlen.«
Jonayla streichelte Winnie, kraulte sie an ihrer Lieblingsstelle und umarmte zum Schluss Wolf. Er wand sich vor Freude und leckte ihr mit der Zunge das Gesicht ab. »Können wir Wolf wirklich nicht mitnehmen, Mutter? Er wird mir

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