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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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ihm erzählt, später, wenn er groß sei, werde er seinen Teil dazu beitragen, Kinder zu machen, überlegte es sich aber anders. Sie hatte noch nicht einmal mit Zelandoni gesprochen, und Bokovan würde es ohnehin nicht verstehen. Aber der Junge rührte sie ans Herz. Sie kniete sich vor ihn.
»Sei gegrüßt, Bokovan. Ich bin Ayla, und ich habe mich darauf gefreut, dich kennenzulernen. Deine Mutter und Echozar sind meine Freunde.«
»Bokovan, kannst du Ayla begrüßen?«
»Grüß dich, Ayla«, sagte der Junge und vergrub den Kopf an Dalanars Schulter.
»Darf ich ihn nehmen, Dalanar?«
»Ich weiß nicht, ob er das zulässt. Er ist sehr schüchtern und nicht an andere Menschen gewöhnt«, antwortete der alte Mann.
Ayla streckte die Arme nach dem Jungen aus. Er blickte sie ernst und nachdenklich an. Seine dunklen, schrägstehenden Augen hatten eine schimmernde Tiefe, doch Ayla glaubte noch mehr in ihnen zu sehen. Er streckte die Hände nach ihr aus, und sie nahm das Kind aus Dalanars Armen. Wie schwer er war! Sein Gewicht überraschte Ayla. »Du wirst einmal ein sehr großer Mann sein, Bokovan, weißt du das?« Ayla drückte den Jungen fest an sich.
»Mich wundert, dass er zu dir wollte«, sagte Dalanar. »Sonst ist er Fremden gegenüber eher abweisend.«
»Wie alt ist er?«, fragte sie.
»Er zählt seit kurzem drei Jahre, aber er ist groß für sein Alter. Das kann ein Problem sein, vor allem für einen Jungen. Die Leute halten ihn für älter, als er eigentlich ist. Ich war als Junge auch immer sehr groß. Genau wie Jondalar«, sagte Dalanar.
Warum tat es so weh, Jondalars Namen zu hören?, fragte sich Ayla. Sie musste lernen, das zu ertragen. Wenn sie eine Zelandoni werden sollte, musste sie Haltung wahren. Im Laufe der Ausbildung hatte sie gelernt, ihr Denken in so vieler Hinsicht zu beherrschen, warum gelang es ihr jetzt nicht?
Mit dem Jungen auf dem Arm begrüßte sie schließlich auch Levela und Marsheval. »Ich habe gehört, dass Jonayla sehr oft bei euch war. Offenbar gefällt es ihr hier besser als anderswo. Danke, dass ihr euch um sie gekümmert habt.«
»Wir freuen uns, wenn sie hier ist«, sagte Levela. »Sie und meine Mädchen verstehen sich sehr gut. Aber ich bin froh, dass du jetzt endlich auch kommen konntest. Es ist schon so spät im Sommer, dass wir nicht wussten, ob du überhaupt noch zu uns stoßen würdest.«
»Eigentlich hatte ich früher aufbrechen wollen, aber dann kam etwas dazwischen«, erwiderte Ayla.
»Wie geht es Marthona? Sie fehlt allen«, sagte Levela.
»Es ging ihr etwas besser, aber dabei fällt mir ein ...« Sie warf einen Blick zu Dalanar.
Er ergriff das Wort, noch ehe sie ihre Frage stellen konnte. »Joharran hat gestern Nachmittag sofort ein paar Leute zu ihr geschickt. Wenn es ihr gut genug geht, dürfte sie in ein paar Tagen hier sein.« Er bemerkte Levelas fragende Miene. »Wenn sie einwilligt, wollen sie Marthona auf einer Sänfte hertragen. Das war Aylas Idee. Folara und der junge Aldanor stecken sehr oft zusammen, und da meinte sie, Marthona wolle bestimmt dabei sein, wenn es wirklich ernst wird. Ich weiß, wie es Jerika erginge, wenn es sich um Joplaya handelte.« Das junge Paar nickte lächelnd. »Ayla, hast du Jerika und Joplaya schon gesehen?«, fragte er.
»Nein, noch nicht. Aber jetzt muss ich weiter zu Zelandoni, und danach habe ich Jonayla versprochen, dass wir ausreiten.«
»Komm doch heute Abend zum Lagerplatz der Lanzadonii und iss mit uns«, schlug Dalanar vor.
Ayla lächelte. »Sehr gerne.«
»Vielleicht kann Jondalar auch kommen. Weißt du, wo er ist?« Aylas Lächeln erstarb, wie Dalanar erstaunt feststellte.
»Nein, das weiß ich nicht«, erklärte Ayla.
»Ja, bei den Sommertreffen ist immer sehr viel los«, meinte Dalanar und nahm ihr Bokovan wieder ab.
In der Tat, dachte Ayla, als sie den Weg zu den Zelandonia einschlug.
    I ch hätte nicht gedacht, jemand könnte so dumm sein und glauben, die Zelandonia würden sich derart leicht täuschen lassen«, sagte die beleibte Frau. Sie und Ayla saßen in der großen Hütte der Zelandonia, die sie für verschiedenste Zwecke verwendeten. »Danke, dass du mir das alles gebracht hast.« Sie zögerte kurz. »Du weißt doch, dass Madroman mir und Jondalar das Leben schwergemacht hat? Als Jondalar jung war und ich seine Donii-Frau?«
    »Jondalar hat mir davon erzählt. Ist das nicht der Grund, weshalb Madroman die Vorderzähne fehlen? Weil Jondalar ihn geschlagen hat?«, fragte Ayla.
    »Er hat ihn mehr als nur geschlagen. Es

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