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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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einmal überlegt, und ich weiß, dass die Neunte Höhle ihn dann herzlich willkommen heißen wird«, sagte die Eine, Die Die Erste Ist.
    »Ich glaube, es ist jetzt an der Zeit, die Versammlung zu beenden«, fuhr sie dann fort. »Wir alle haben über vieles nachzudenken, und ihr könnt die Gespräche, die wir hier begonnen haben, mit euren eigenen Zelandonia fortsetzen.« Während die Leute sich erhoben und allmählich aufbrachen, gab die Erste dem Anführer der Fünften Höhle ein Zeichen. »Kann die Fünfte Höhle noch etwas bleiben und sich zu mir hier in die Nähe der Hütte setzen?«, fragte sie. »Ich habe etwas Wichtiges zu besprechen, das euch betrifft.« Wenn ich schon dabei bin, bringe ich diese unerfreuliche Angelegenheit auch gleich hinter mich, dachte sie. Die Versammlung war überhaupt nicht so verlaufen, wie sie es sich erhofft hatte. Jondalars Prügelei am Vorabend hatte die anfängliche Stimmung nachteilig beeinflusst, und Brukevals Ausbruch hatte alle mit großem Unbehagen zurückgelassen.
    »Es tut mir sehr leid, was ich jetzt tun muss«, begann die Erste, nachdem sich die Menschen aller Altersstufen, aus denen die Fünfte Höhle bestand, zusammengesetzt hatten. Madroman gehörte ebenso dazu wie ihr Zelandoni. Die Erste griff nach dem Tragebeutel, der an der hinteren Wand der Hütte lag, und drehte sich damit zu dem Gehilfen. »Kommt der dir bekannt vor, Madroman?«, fragte sie.
    Nach einem kurzen Blick auf den Beutel wurde er blass und sah sich dann argwöhnisch um.
»Der gehört dir, nicht wahr? Er trägt deine Zeichen.«
Mehrere Leute nickten. Alle wussten, dass er Madroman gehörte. Der Beutel war auffällig, sie hatten ihn damit gesehen.
»Woher hast du ihn?«, fragte er.
»Ayla fand ihn versteckt weit hinten in der Tiefen Grotte beim Felsenquell. Nachdem du berufen wurdest, sie zu betreten.« Der Sarkasmus in der Stimme der Donier war nicht zu überhören.
»Ich hätte mir denken können, dass sie das war«, murrte Madroman.
»Sie hat nicht danach gesucht. Sie saß auf dem Boden, ganz hinten in der Nähe der großen runden Nische, und spürte den Stoff zufällig versteckt in einer Spalte am Fuß der Wand. Sie dachte, jemand hätte den Beutel dort vergessen, und wollte ihn ihm zurückgeben«, sagte Zelandoni.
»Wie kam sie darauf, dass jemand ihn vergessen hätte, wenn er versteckt war?«, sagte Madroman. Leugnen war ohnehin zwecklos.
»Sie hat nicht klar gedacht. Sie hatte gerade ihr Kind verloren und wäre dort in der Höhle beinahe selbst gestorben«, sagte die Erste.
»Worum geht es hier?«, fragte der Anführer.
»Madroman ist seit langer Zeit Gehilfe. Er wollte in den Rang eines Zelandoni aufsteigen und war es leid, auf seine Berufung zu warten.« Die Erste leerte den Inhalt des Beutels auf den Tisch. Die Essensreste fielen heraus, der Wasserbeutel, die Lampe, die Feuersteinklinge und der Brennstein zum Feuermachen sowie der Umhang. »Das hat er in der Höhle versteckt und dann getan, als habe er sich berufen gefühlt. Er blieb etwas über zwei Tage dort, ausgestattet mit reichlich Essen, Wasser, Licht und sogar einer Decke. Dann kam er heraus, tat benommen und desorientiert und behauptete, er sei bereit.«
»Du meinst, er hat über seine Berufung gelogen?«, fragte der Anführer.
»Kurz gesagt, ja.«
»Ohne sie hättet ihr das nie erfahren«, fuhr Madroman auf.
»Da täuschst du dich, Madroman. Wir haben es gewusst. Dieser Beutel diente nur als Bestätigung. Weshalb glaubst du, du könntest die Zelandonia täuschen? Wir alle haben unsere Berufung erlebt. Meinst du nicht, dass wir den Unterschied erkennen?«, fragte Zelandoni.
»Warum habt ihr dann nicht schon früher etwas gesagt?«
»Einige von uns wollten dir noch eine letzte Chance geben. Sie dachten oder hofften, dass du es nicht absichtlich getan hattest. Sie wollten sich vergewissern, dass du dich in deinem starken Wunsch, Einer, Der Dient zu werden, nicht getäuscht hast ... bis Ayla uns diesen Beutel brachte. Du wärst auf keinen Fall ein Zelandoni geworden, aber du wärst wohl ein Gehilfe geblieben, Madroman. Das ist jetzt nicht mehr möglich. Die Große Erdmutter will nicht, dass ein Lügner und Betrüger ihr dient.« Der Ton der korpulenten Frau ließ keinen Zweifel an ihren Gefühlen aufkommen. »Kemordan, Anführer der Fünften Höhle der Zelandonii«, fuhr die Erste fort, »können du und deine Höhle das bezeugen?«
»Wir bezeugen es«, erwiderte er.
»Wir bezeugen es«, wiederholte die Höhle einstimmig.
»Madroman von

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