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0002 - Ich stellte die große Falle

0002 - Ich stellte die große Falle

Titel: 0002 - Ich stellte die große Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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der gegen Cross Crower kämpfte!
     
    Die Telefonzentrale erlebte einen Ansturm von Anrufen, die Sensationswogen gingen hoch.
    Natürlich hatte der ehemalige Weltmeister gar nicht so falsch geraten, als er uns verdächtigte, wir würden ihn und die anderen als Lockvögel gebrauchen. Es stimmte zwar nicht im Motiv, aber in der Sache. Wir hielten diese Leute für gefährdet und schützten sie. Wenn sie dennoch angegriffen wurden, so bestand natürlich Aussicht, daß wir den Angreifer fingen. Unsere Leuten hatten die Anweisung, die Beschattung möglichst unauffällig zu gestalten, und wir hatten im Hauptquartier einen Alarmdienst eingerichtet, bei dem sich entweder Phil oder ich ständig in Reichweite des Telefons aufhielt.
    Wir erlebten außerdem in den nächsten vier Tagen und Nächten insgesamt neun Alarmierungen, die erfolgten, weil unseren Bewachern in der Nähe unserer Schützlinge irgendwelche Leute als verdächtig erschienen waren. Fünf davon nahmen wir vorübergehend in Haft, aber alle stellten sich als völlig harmlos heraus.
    In der fünften Nacht nach dem Beginn der Überwachungsaktion hatte ich Dienst. Ich hatte auf der Couch in meinem Dienstzimmer geschlafen, war um sieben Uhr aufgestanden, war hinuntergegangen in die Duschräume und hatte mir aus der Kantine ein Frühstück mitgebracht.
    Ich kaute auf meinem Brötchen herum, als das Telefon klingelte. Am anderen Ende der Strippe war das 15. Revier, das ein Viertel in der Bowery betreut. Der Mann, der mich anrief, schien ein reichlich umständlicher Bursche zu sein, denn er vergewisserte sich erst, ob ich der Bearbeiter der Boxer-Morde sei.
    »Wir hatten einen Mord heute nacht im Bereich unseres Reviers, Sir«, meldete er dann.
    Ich schluckte den Brötchenbissen, den ich im Mund hatte, unzerkaut hinunter.
    »Los, berichten Sie!« fauchte ich.
    »Es steht mir ja kein Urteil zu, Sir«, stotterte der Polizist, »Aber ich finde, es sieht eigentlich sehr nach einer Tat des Boxer-Mörders aus. Sein Kopf… ist nämlich… furchtbar verletzt.«
    Ich griff mit der linken Hand schon nach meiner Jacke.
    »Die Adresse?« rief ich.
    »143. Straße, Haus Nummer 17.«
    Ich feuerte den Hörer auf die Gabel und hetzte los. In der Tür stieß ich mit Phil zusammen, packte ihn am Ärmel und zog ihn mit.
    »Wenn dieser Revierhäuptling nicht Kohl erzählt hat«, unterrichtete ich ihn, »dann hat unser Killer erneut zugeschlagen.«
    Wir rasten die Treppen hinunter.
    Für einen armen G-man leiste ich mir einen ziemlichen Luxus. Ich besitze einen roten Jaguar-Sportwagen, der so ziemlich alles an Autos schlagen kann, was in New York auf vier Gummirädern herumsaust.
    Der Pförtner öffnete das Haupttor, während wir noch über den Hof liefen. Ein Druck auf den Knopf, der Motor brummte auf, Gang rein, Fuß aufs Gaspedal, Sirenenschaltung eingelegt, und wie eine befreite Wildkatze federte der Wagen aus der Garage. Mit quietschenden Reifen radierten wir über das Hofpflaster in die Linkskurve zum Tor hinaus und sofort in die Rechtskurve auf die Straße.
    Ich kenne New York wie meine Westentasche. Verbinden Sie mir die Augen, fahren Sie mich kreuz und quer durch die Stadt und stellen Sie mich nachts auf irgendeiner Straße ab, ich sage Ihnen, wo wir uns befinden.
    Obwohl ich den Jaguar scheuchte, so gut es ging, brauchten wir doch fünfzehn Minuten bis in die Bowery. Die 143. Straße war eine der wenigen erfreulichen Straßen dieses Viertels. Sie lag ganz draußen und war erst neuerdings angelegt worden. Links und rechts war sie mit diesen komischen Holzhäusern bepflastert, die man bei uns in den Staaten beim Versandgeschäft bestellen kann. Zehn Tage nach Absendung der Bestellung kommt ein großer Laster, bringt sechs Burschen und eine Masse vorgefertigtes Zeug mit, und wenn die Burschen sich am Abend trollen, steht das Haus da.
    Genauso ein Haus war Nummer 17. Holz, weißer Gartenzaun, Rasen im Vorgarten, drei Steinstufen zum Eingang.
    Zu der Sirene drückte ich auf die Hupe, damit diese Menge von Neugierigen endlich auf die Seite ging. Es gab eine ganze Anzahl von Polizisten, auch mehrere Wagen der Mordkommission der City Police of New York. Reporter hatten sich auch eingefunden, und einer von ihnen blitzte uns.
    »Laßt den Unsinn, Jungs«, knurrte ich und schob ihn zur Seite. Ich las den Namen am Briefkasten, als ich durch die kleine Zauntür den Vorgarten betrat:
    Lewis Neston.
    Der Tote lag im Vorgarten, nahe den drei Stufen, die zum Haus hinaufführten. Eine Anzahl Leute

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