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0003 - Achterbahn ins Jenseits

0003 - Achterbahn ins Jenseits

Titel: 0003 - Achterbahn ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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des Grauens…
    ***
    John Sinclair hörte die Schüsse. Er wurde sich seiner eigenen Hilflosigkeit immer mehr bewußt.
    Eingekeilt stand er in der Menge.
    Sein Herz schlug bis zum Hals. Schreckliche Bilder tauchten vor seinem geistigen Auge auf.
    Er sah Suko unter den Kugeln der Rocker sterben. Und er – John Sinclair – erstickte an seiner Ohnmacht.
    Verzweifelt versuchte John, sich freizuboxen. Bisher hatte er nicht gewußt, welch einen Widerstand ein lebender Menschenwall entgegensetzen konnte. Der Geisterjäger schaffte es einfach nicht, sich nach vorn zu drängen.
    John war ziemlich groß. Er konnte über die Köpfe der meisten Menschen hinwegschauen. Er sah auch das gleißende Licht, das zweimal aufstrahlte und bis gegen das Verdeck des Auto-Karrees geworfen wurde. Dann hörte er das Lachen und die Stimme, die ihn wie ein Schock traf.
    Er kannte sie.
    Der Mann, dem sie gehörte, hatte schon mit ihm gesprochen.
    Der Totengräber…
    Hatte er seine Drohung bereits wahrgemacht?
    Johns Herzschlag raste. Das hämische Lachen des Totengräbers, dann die plötzliche Stille… Entsetzen, Angst, Grauen… Die Panik kam wie ein Sturmwind. Plötzlich waren die Menschen nicht mehr zu halten. Sie drängten zurück, wollten weg von dem Ort des Schreckens. Keiner nahm mehr auf den anderen Rücksicht.
    John kämpfte sich vor. Die Angst um Suko verlieh ihm doppelte Kraft. Der Geisterjäger kassierte einen harten Ellbogenstoß in die Seite. Ein gemeiner Fußtritt traf ihn in Höhe des Schienbeins. Der Oberinspektor zog den Kopf ein. Er sah dicht vor sich eine Lederjacke auftauchen. Die Rocker schwangen ihre Ketten, schlugen sich in wilder Panik einen Weg frei.
    John bekam einen Rocker zu fassen, der mit seiner Fahrradkette eine Frau aus dem Weg räumen wollte.
    Der Geisterjäger schleuderte den Rocker wutentbrannt zur Seite. Einem anderen trat er die Beine weg.
    Dann hatte er das Karree erreicht.
    John stolperte die beiden Stufen hoch. Er sah Suko über einem der kleinen Wagen liegen.
    Aber er bewegte sich.
    John Sinclair fiel ein Stein vom Herzen.
    Drei Riesenschritte brachten ihn zu dem Chinesen. Er faßte Suko unter beide Achseln, schleifte ihn vom Wagen und setzte ihn auf den Boden.
    Sukos Gesicht war blutüberströmt. Aus zwei Platzwunden an der Stirn rann Blut.
    Aber der Chinese grinste.
    »Mensch, John…«, stöhnte er. »Bald… bald hätte es mich erwischt.«
    »Was war los?« John Sinclair holte ein sauberes Tuch aus der Tasche und wischte dem Chinesen notdürftig das Blut aus der Stirn.
    »Die Rocker wollten Terror machen. Ein Mädchen sollte vergewaltigt werden. Ich griff ein und schnappte mir den Anführer. Er hatte gegen mich keine Chance, aber da waren noch die anderen. Sie droschen mir von hinten Knüppel über den Kopf. Ich konnte nichts machen. Der Anführer der Rocker wollte mir eine Kugel geben, das habe ich noch mitbekommen. Was dann passiert ist, weiß ich nicht.«
    »Der Totengräber war da.«
    »Welcher Totengräber?« Suko verzog das Gesicht, weil ihn das Reden doch sehr anstrengte.
    »Von dem mir Vera Norton erzählt hat.«
    »Ach so, ja, entschuldige.« Suko sog pfeifend den Atem ein. »O verdammt«, stöhnte er, »mein Kopf.«
    »Du wirst dich hinlegen müssen«, sagte John.
    »Kommt gar nicht in Frage.«
    »Doch, doch.«
    Inzwischen trafen auch die ersten Sanitäter ein. Das Blaulicht auf dem Dach rotierte, als der Wagen durch die engen Gassen fuhr und neben dem Auto-Scooter hielt.
    Es hatte Verletzte gegeben.
    Die beiden Sanitäter waren überfordert. John Sinclair ging zu ihnen, wies sich aus und machte den Vorschlag, noch einen Wagen zu alarmieren.
    Über Sprechfunk wurde ein zweiter Krankenwagen herbeigeholt.
    Inzwischen war auch die Polizei eingetroffen. Zwei Konstabler aus Upfield, das war die ganze Streitmacht.
    John hatte nur ein müdes Grinsen dafür übrig.
    Die Konstabler waren völlig ratlos. Sie hielten sich an John Sinclair, der konnte ihnen jedoch auch keine genaue Erklärung geben. Suko berichtete, soweit er Bescheid wußte.
    John zündete sich eine Zigarette an. Er stieß den Rauch durch die Nasenlöcher aus und wandte sich an den älteren der beiden Beamten. »Sie hätten damit rechnen müssen, daß hier eine Rockerbande auftaucht. Jahrmärkte sind schließlich ein beliebter Treffpunkt für diese Elemente.«
    »Aber doch nur in der Großstadt«, lautete die erstaunte Antwort.
    Der Oberinspektor schüttelte den Kopf. »Sie ahnungsloser Engel«, sagte er. »Um Putz zu machen,

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