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0008 - Ich faßte den Eisenbahn-Mörder

0008 - Ich faßte den Eisenbahn-Mörder

Titel: 0008 - Ich faßte den Eisenbahn-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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ihm vor Augen, welchen Zulauf sein Geschäft haben würde, wenn die Zeitungen berichteten, daß Mr. Sound, der bekannte Antiquitätenhändler, beim Ergreifen des Eisenbahn-Mörders eine maßgebliche Rolle gespielt habe. Dieses letzte Argument verfing. Fröhlich erklärte er sich bereit, in drei Tagen den Mississippi-Expreß zu benutzen, um angeblich zu der Auktion nach New Orleans zu fahren.
    Ich telefonierte mit dem Reisebüro der Gesellschaft, die die Strecke betrieb.
    »Buchen Sie bitte zwei nebeneinanderliegende Luxuskabinen für die Fahrt am vierundzwanzigsten. Die eine auf den Namen Mark Sound, die andere auf — hm — auf Robert Sander. Welche Nummern? Einunddreißig und zweiunddreißig. Vielen Dank. Ich lasse die Karten morgen abholen.«
    Jetzt knöpfte ich mir Miss Forbank noch einmal vor.
    »Sind Sie heute mit Glen Badding verabredet?«
    Sie nickte.
    »Miss Forbank, Sie müssen ihm erzählen, daß Mr. Sound Ihnen heute mitgeteilt habe, er würde am vierundzwanzigsten zu der Auktion nach New Orleans fahren. Erwähnen Sie am besten gleich dabei, daß Sie die Fahrkarte bestellt haben und nennen Sie möglichst noch die Kabinennummer einunddreißig. Merken Sie sich die Zahl.«
    Sie sah mich angestrengt durch ihre Brillengläser an. Ich seufzte verstohlen und holte tief Luft zu einem neuen Speech.
    »Sie müssen Theater spielen, Miss Forbank. Badding darf unter gar keinen Umständen merken, daß Sie ihm eine mit der Polizei abgekarterte Story erzählen. Denken Sie einfach, es sei alles wirklich so, als habe Ihnen Mr. Sound heute wirklich den Auftrag gegeben, die Fahrkarte nach New Orleans zu kaufen. Werden Sie das können?«
    »Ich will es versuchen«, sagte sie tapfer und rückte an ihrer Brille.
    »Wann kommt Badding?«
    »Er wartet um sieben Uhr gegenüber dem Geschäft auf mich.«
    Ich sah auf die Armbanduhr. Es war zwanzig vor sieben Uhr.
    »Freddey, wenn Sie einen wirklichen zuverlässigen Mann haben, dann beordern Sie ihn zur Beobachtung von Badding her. Für alle Fälle.«
    Während Freddey telefonierte, suchte ich mir einen geeigneten Platz hinter einem großen Barockschrank, von dem aus ich ungesehen durch das Schaufenster die Straße beobachten konnte.
    Ich unterrichtete Mr. Sound, daß er seinen Laden genauso zu schließen habe wie alle Tage. Nichts dürfe auffällig oder auch nur anders sein.
    Punkt sieben Uhr ließ der farblose Ladengehilfe das Scherengitter herunter. Miss Forbank verließ, bevor er abschloß, das Geschäft und steuerte quer über den Bürgersteig auf einen jungen Mann zu, der dort, an einen Parkautomaten gelehnt, stand und in einer Zeitung las. Ich hatte den Jungen schon vor fünf Minuten entdeckt und mir gleich gedacht, daß es Glen Badding sei.
    Als das Fräulein ihn erreichte, ließ er die Zeitung sinken. Auf seinem Gesicht erschien ein Lächeln, das mit einem echten Lächeln soviel zu tun hatte wie geschliffenes Glas mit einem Brillanten.
    Miss Forbank reichte ihm etwas unsicher die Hand, aber er schien nichts zu merken. Mit einer großartigen Geste schob er seinen Arm unter den ihren und führte sie über die Straße.
    »Der Mann mit dem grauen Hut dort ist Lender, der die Überwachung hat«, sagte Freddey, der zu mir getreten war. »Cotton, glauben Sie, daß es richtig ist, wenn wir eine Falle zu stellen versuchen? Wir könnten den Mann verhaften, an den Badding seine Informationen weitergibt. Auch über ihn kommen wir an den Mörder heran. Er muß ungefähr die Rolle Earl Lutters spielen und kennt den Bandenchef sicherlich.«
    »Und wenn sie sich nach der kleinen Unvorsichtigkeit im Fall Nees nun angewöhnt haben zu telefonieren?«
    Freddey zuckte mit den Achseln. Er wußte nicht, daß Phil festgestellt hatte, daß schon der Mann, der die Informationen im Fall Oswell Boom aus der Angestellten herausholte, nur noch täglich angerufen worden war.
    Wir warteten länger als eine halbe Stunde, bevor wir den Antiquitätenladen verließen. Sound besaß eine kleine Wohnung im ersten Stock und blieb im Haus.
    »Wie stellen Sie sich die Aktion vor?« fragte Freddey, während er mich zum Krankenhaus zurückfuhr.
    »Ich nehme Kabine zweiunddreißig und tausche mit Sound, ganz einfach.«
    Freddey lachte auf. »Wie Sie vielleicht bemerken, fahre ich Sie zum Krankenhaus.«
    »Nur, um eine Zahnbürste zu holen.« Ich grinste zurück.
    »Im Ernst, Cotton«, sagte er, »Sie sind nicht fit für die Geschichte.«
    »Ich bin fit genug, um einem Mann einen Revolver ins Kreuz zu drücken. Wenns

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