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0012 - Lebendig begraben

0012 - Lebendig begraben

Titel: 0012 - Lebendig begraben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mann die Schlinge nach unten fallen. Der Knoten drückte zu. Er legte sich würgend um Sukos Hals.
    Der Kopf des Chinesen wurde in die Höhe gerissen.
    Sekundenlang war Suko überrascht. Er verlor die Übersicht, und das Gewehr rutschte ihm aus den Fingern.
    Der Henker lachte teuflisch auf. Mit aller Kraft zog er am Seil, wollte Suko strangulieren.
    Dann geschahen zwei Dinge gleichzeitig. Suko, der sich instinktiv wehrte, griff nach dem Seil, schloß beide Hände darum und zog es kraftvoll nach unten.
    Mit dieser Gegenreaktion hatte der Mann auf dem Dach nicht gerechnet. Außerdem hatte er Sukos Kräften nichts entgegenzusetzen. Er ließ das Seil los, verlor durch den unerwarteten Schwung das Gleichgewicht und fiel schreiend vom Dach. Hart schlug er vor dem Fenster auf dem Boden auf. Im nächsten Augenblick stand Bill neben dem Chinesen. Er riß Suko zurück.
    Suko taumelte in das Zimmer und fiel hin. Sein Gesicht war bleich, er schnappte nach Luft. Der Knoten saß noch verdammt fest. Bill lockerte ihn mit zitternden Fingern. Suko selbst streifte sich die Schlinge über den Kopf.
    Auch Jane Collins war aufgesprungen. Sie kümmerte sich um den am Boden liegenden Suko, während Bill Conolly zum Fenster hetzte.
    Ein Schatten wischte an der Öffnung vorbei. Der zweite Mann war vom Dach gesprungen. Katzengewandt kam er auf. Er fing seinen Sprung ab, rollte sich über den verschneiten Boden und riß gleichzeitig das Gewehr an sich. Neben dem leblosen Henker blieb er knien.
    Der Mann war ungewöhnlich gelenkig, und er schien mit einem Gewehr umgehen zu können. Eiskalt legte er auf das Fenster an. Im Rahmen tauchte soeben Bill Conollys Oberkörper auf. Bill starrte nach draußen, sah durch den tanzenden Flockenwirbel den Kerl am Boden liegen – und die Mündung des Gewehrs, die sich auf ihn einpendelte. Bill hielt die zweite Waffe noch in den Fäusten. Er oder ich! schoß es ihm durch den Kopf. Der Reporter feuerte.
    Krachend entlud sich die Waffe. Das Bleistück fauchte aus dem langen Lauf, bohrte sich in die Schulter des Mannes und rß diesen herum.
    Der Kerl ließ das Gewehr fallen, als sei es glühend heiß. Bill sah, wie sich der Schnee rot färbte. Der Mann schrie. Seine Hände wühlten den Schnee auf, dann lag er plötzlich still. Bill nahm an, daß ihn eine gnädige Bewußtlosigkeit aufgenommen hatte.
    »Verdammt«, fluchte der Reporter. »Du hast es nicht anders gewollt.« Bill wandte sich um.
    Suko massierte seinen Hals, der deutliche Strangulierungsstreifen aufwies. »Ist er tot?« fragte Suko.
    Bill schüttelte den Kopf. »Ich habe ihn an der Schulter getroffen. Er ist nur bewußtlos. Aber er braucht einen Arzt, sonst verblutet er.«
    Suko sprang auf. »Gib mir die Beretta zurück!« wandte er sich an Jane Collins. »Wir versuchen auszubrechen!«
    Die Dorfbewohner waren durch das knallende Gemusch ebenso irritiert wie ich.
    Sie stoppten.
    Fünf Köpfe drehten sich in die Richtung, aus der der Schuß gefallen war, Ich war neben dem Bentley zu Boden gegangen, preßte mich auf die schneekalte Erde und wartete ab. Die Beretta hielt ich sicherheitshalber in der Rechten.
    Die Dorfbewohner diskutierten noch miteinander. Was sie im einzelnen sagten, konnte ich nicht verstehen, entnahm aber ihren Gebärden eine gewisse Ratlosigkeit.
    Auch drüben am Friedhof war der Schuß gehört worden. Drei Fackelträger schwangen sich über die Mauer und liefen durch den tiefen Schnee auf die erste Gruppe zu.
    »Das war am Gasthaus!« hörte ich eine tiefe Stimme.
    »Da sind doch die drei anderen!«
    »Dann nichts wie hin.«
    Die Menschen begannen zu rennen. Mich aber hatten die Worte aufgeschreckt. Vor allen Dingen die Bemerkung, daß dort im Gasthaus noch drei andere seien.
    Von wem war da gesprochen worden? Vielleicht von Suko, Jane und Bill? Ich nahm es fast als sicher an.
    Mir war selbst bekannt, wo dieses Gasthaus lag. Ich brauchte nicht über die Hauptstraße zu laufen, sondern konnte eine Abkürzung nehmen.
    Ich lief quer über die Straße, verschwand in einer schmalen Seitengasse, erreichte einen kleinen verschneiten Garten, durchquerte ihn und spurtete über ein Wiesengrundstück der Rückseite des Gasthauses zu.
    Zum Feld hin deckten mich flache, schuppenartige Gebäude ab. Sie waren teilweise verfallen, so daß es in die zerstörten Buden hineinschneite.
    Das Gasthaus war etwas länger als die normalen Häuser des Dorfes. Mit seinem Anbau ragte es über die hinteren Fassaden der anderen Behausungen hinaus. Ich blieb

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