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002 - Stadt der Verdammten

002 - Stadt der Verdammten

Titel: 002 - Stadt der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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seinen, und' Matt hätte sie am liebsten in die Arme genommen. Er hatte das Gefühl, als würde sie in ihn hineinschauen.
    Irgendwann richtete sie sich auf und drehte sich zu ihren Leuten um. Sorban sagte ein paar Worte, die Matt nicht verstand. Und dann sprach Aruula. Sie sprach ziemlich lang. Es war fast eine kleine Rede, die sie da hielt. Matt verstand kein Wort.
    Als Aruula schwieg; senkte Sorban den Kopf und trottete davon, und auch die anderen zerstreuten sich. Das Lager wurde abgebrochen. Der Häuptling schickte seine Leute los, um die Frekkeuscher wieder einzufangen.
    Am Nachmittag kehrten sie mit fünf Tieren zurück. Ein Frekkeuscher war von den Gejagudoo in die Erde gezogen worden. Ein zweiter blieb unauffindbar.
    Sorban war der Ansicht, dass die Erdschlangen sici vornehmlich im weichen Boden der Flussauen aufhielten. Deswegen wollte er den Uferpfad verlassen und durch den Wald weiter nach Süden vordringen. Im Wurzelgeflecht des Waldbodens glaubte er die Horde sicherer vor weiteren Angriffen. Aruula dolmetschte Sorbans Redeschwall, und Matt leuchteten die Überlegungen des Häuptlings ein.
    Sie benutzten die Frekkeuscher als Fähren. Zuerst flogen fünf Männer mit dem Gepäck über den Fluss. Etwa fünfhundert Meter entfernt entluden sie die Tiere und kehrten zurück, um nach und nach die restliche Horde über den Fluss zu bringen.
    Gegen Abend zogen sie in den Wald hinein und suchten einen geeigneten Lagerplatz. Matt hatte den Eindruck, dass, Sorbans Leute ihm plötzlich mit noch größerem Respekt begegneten als in den Wochen zuvor.
    »Warum akzeptieren sie mich wieder?«, wollte er von Aruula wissen. Gemeinsam schritten sie eine kleine Lichtung ab, die als Lagerplatz in Frage kam. »Ich dachte, sie würden mich als falschen Gott steinigen.«
    »Ich gesagt, Wudan hat Radaan Strafe für Verrat gegeben. Und Zurpa sollte nicht versuchen zu retten. Sie selbst Schuld.«
    Matt blieb stehen. »Das hast du gesagt?« Sie nickte. Wieder einmal machte ihn die Frau sprachlos. Sie wusste genau, dass er alles andere als ein Gott war, und verteidigte ihn dennoch vor Sorban und der Horde.
    Schweigend prüften sie die Lichtung. Aruula hielt sie für ungeeignet als Lager. Der Boden war zu weich und feucht. Gemeinsam machten sie sich auf den Rückweg zu den anderen.
    »Gestern Nacht hast du einen Namen erwähnt«, sagte Matt unterwegs. »Orkus, Orulo, oder so ähnlich.«
    »Orguudoo.«
    »Genau. Wieso glaubt ihr, er stünde mit diesen Gejagudoo im Bunde?«
    »Et fa comu fa.« Aruula zuckte mit den Schultern. Matt hatte diesen Satz öfters gehört in den letzten Wochen. Und inzwischen begriffen, was in etwa er bedeutete. »Es ist, wie es ist.«
    Offenbar eine der wichtigsten Lebensweisheiten dieser ständig gefährdeten Eisenzeitmenschen. Eine Weisheit, zu der Matt sich seit gestern auch durchgerungen hatte. »Et fa comu fa« , murmelte er und grinste bitter in sich hinein.
    Baloor kam schnell voran. Seit der Begegnung mit dem Dämon hatte eine fast rauschhafte Erregung ihn ergriffen. Sie beflügelte ihn derart, dass er kaum unter der Kälte litt und halbe Nächte durchmarschierte. Schon nach drei Tagen erreichte er das Flusstal. Überall fand er die Spuren der Horde. Im Schnee, in den Geröllhalden, auf dem Hochplateau und auf dem Trampelpfad unten am Fluss. Er fieberte dem Augenblick entgegen, in dem er auf zerwühlte Erde und fliehende Menschen treffen würde.
    Zunächst aber traf er nur auf einen herrenlosen Frekkeuscher. Der genügte schon, um ihn in euphorische Stimmung zu versetzen. Niemals würde eine Horde der Wandernden Völker eines der .wertvollen Reittiere freiwillig in der Wildnis zurücklassen.
    Er fing das Tier ein und besah es sich genauer. Am Sattelzeug erkannte er, dass es aus Sorbans Horde war.
    Baloor knochiges, tausendfach zerfurchtes Gesicht verzerrte sich zu einem bösen Grinsen. Er warf sich auf die Erde, um Orguudoo zu danken. »Ehre sei dir, Herr der finsteren Tiefe. Dank sei dir, weil du das Flehen deines Dieners erhört hast…«
    Er band seine Waffen, sein Fellbündel und seinen Lederbeutel auf den Frekkeuscher und stieg in den Sattel. In weiten Sprüngen trug ihn das Tier am Ufer entlang durch das Flusstal. Einen .Tag später erreichte er den Fuß des Gebirges. Und die Stelle, an der der Fluss nach Osten abbog und sich nach Süden hin die endlosen Wälder ausdehnten.
    Baloor fand die Grabstelle in der Flussaue. Er fand die Spuren des Kampfes und des Lagerplatzes oben im Wald. Und er fand die

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