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0023 - Wir faßten in ein Wespennest

0023 - Wir faßten in ein Wespennest

Titel: 0023 - Wir faßten in ein Wespennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir faßten in ein Wespennest
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geben«, raunte ich Phil zu. Dabei tat ich so leise, als ob sie es nicht hören sollten. Aber ich achtete genau auf die Lautstärke meiner Stimme, sodass sie es bestimmt mitbekamen.
    »Und wenn sie den Tipp nicht herausrücken?«
    Phil hatte es genau so leise wie ich gefragt. Im spiegelnden Fenster beobachtete ich die Gesichter der beiden. Sie waren sehr gespannt und lauschten gierig auf unsere fingierte Unterhaltung.
    »Dann können wir sie in die Mangel nehmen«, sagte ich mit einem Grinsen, als wäre ich der sadistischste G-men zwischen Frisco und dem Atlantik.
    Die beiden wurden nervös. Ihre Phantasie musste ihnen unglaubliche Folterszenen ausmalen. Dabei hätten wir sie nicht einmal anfassen dürfen.
    »Hoffentlich halten sie den Mund«, brummte ich noch. »Ich möchte sie gern mal mit nach Nummer dreizehn zum dritten ›Grad‹ nehmen.«
    In unserem Hause gab es wirklich ein Zimmer dreizehn, aber nun glauben Sie nur nicht, es wäre eine Folterkammer.
    Nummer dreizehn steht bei uns vor - der Herrentoilette.
    »Also, ihr beiden Sandsäcke«, fuhr ich sie an. »Damit ihr klarseht, wir werden uns jetzt mal in ein anderes Zimmer begeben, und dort werde ich euch mal streicheln.«
    »Ihr Chef hat gesagt, er will nur einen Tipp von uns«, schrie der Kerl, der am Steuer gesessen hatte. »Sie glauben wohl, ich habe es nicht gehört, was Sie Ihrem Kollegen erzählt haben?«
    Er schlotterte vor Angst vor der eingebildeten Folterkammer. Leute, die ein schlechtes Gewissen haben, sind ja so unglaublich leicht zu erschrecken.
    Ich machte ein Gesicht, als wären mir sämtliche Felle weggeschwommen.
    »Verdammt«, knurrte ich zu Phil. »Jetzt habe ich doch zu laut geschnattert.«
    »Du hättest es mir auch draußen sagen können«, meinte Phil vorwurfvoll. Er kapiert manchmal wunderbar schnell, um was es geht.
    »Wir wollen Ihrem Chef den Tipp geben«, schrieen die beiden jungen Helden zähneklappernd. »Den Tipp, den er verlangt. Dann müssen Sie uns laufen lassen. Wir haben nichts verbrochen.«
    Es war zum Schreien. Hätte ich das, was ich von ihnen erfahren wollte, sofort als direkte Frage an sie gerichtet, hätten sie hartnäckig geschwiegen. Da ich so tat, als läge mir selbst gar nichts daran, etwas von ihnen zu erfahren, und da ich das noch mit einer mysteriösen Drohung würzte, brannten sie richtig darauf, mir etwas erzählen zu dürfen. Gangster sind unglaublich dumm - na ja, das ist eigentlich klar. Ein Mensch mit normalem Menschenverstand wird kein Gangster.
    »Verflucht, hätte ich bloß nicht so laut geklappert«, knurrte ich böse vor mich hin. »Ich hätte die beiden ganz gern durch die Mangel gedreht.«
    Dabei musterte ich sie mit einem Blick, als wenn ich sie erst frikassieren und dann am Spieß braten wollte.
    »Wir sagen alles, was Ihr Boss wissen will«, wimmerten sie.
    Ich zuckte die Achseln.
    »Mach du’s«, brummte ich zu Phil. »Mir ist der Spaß verdorben.«
    Ich ging zum Fenster und drehte Ihnen den Rücken zu. Genießerisch rauchte ich eine Zigarette. Phil nahm sich unterdessen der beiden jungen Waschlappen an.
    »Also ihr wisst Bescheid«, sagte er. »Wenn ihr nicht mit dem verlangten Tipp herausrückt, können wir euch mit nach Zimmer dreizehn nehmen und euch dort ein bisschen liebkosen.«
    »Aber wir wollen doch alles sagen.«
    »Schade. Mir wäre es andersrum lieber«, brummte nun auch Phil mit einer kalten Grabesstimme. »Aber wir müssen uns nach unserem Chef richten. Genau wie ihr. Wer ist eigentlich euer Boss?«
    Da war sie nun heraus, diese Frage, auf die es ankam. Für die wir in den letzten Tagen Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hatten.
    Ich hörte das laute Atmen der beiden. Dann sagte irgendeiner von ihnen: »The black Nelly.«
    Holla, die schwarze Nelly. Von der hatte ich doch irgendwann schon mal etwas gehört? Moment, wie war das doch gewesen? Ich verließ schnell mein Office und ging wieder zu Mister High.
    Captain Hywood der Riese von der Stadtpolizei, saß gemütlich in einem Sessel und tat sich am Whisky unseres Chefs gütlich.
    »Na, Cotton« brummte er mir freundlich entgegen. »Was machen Ihre lieben Bekannten?«
    »Sie singen, dass es eine wahre Pracht ist. Hywood, schnell, beantworten Sie mir eine Frage: Kennen Sie ein Mädchen, dass man die schwarze Nelly nennt?«
    Er nickte.
    »Klar. Sie ist bekannt dafür, dass sie sich immer mit dem Gangsterboss befreundet, der im Augenblick finanziell am günstigsten dasteht. Sie soll so schön sein, dass ihr kein Mann widerstehen

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