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0030 - Hexentanz

0030 - Hexentanz

Titel: 0030 - Hexentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Erklärung: Seelenwanderung!
    Irgend jemand mußte vor zwanzig Jahren diese Höllengemeinschaft zerschlagen haben. Oxoran und seine drei Hexen verschwanden daraufhin von der Bildfläche. Es ist für eine Hexe ein Kinderspiel, sich in den Körpern neugeborener Kinder zu verstecken.
    Hatten Oxorans Hexen die letzten zwanzig Jahre auf diese Weise überdauert? Shapiro hatte gesagt, etwas wäre aus Cora herausgebrochen.
    Das Böse, das all die Jahre seit ihrer Geburt in ihr geschlummert hatte? Das auf den Augenblick gewartet hatte, wo es von Oxoran geweckt werden würde?
    Als Oxorans Ruf sie erreichte, benötigten die Hexen die Körper nicht mehr, in denen sie sich versteckt hatten. Sie gaben sie auf, indem sie sie vernichteten. Cora – indem sie mit dem Auto in den Tod raste. Gwendy verbrannte sich. Ann stürzte sich vom Dach des elterlichen Hauses.
    Ich hatte meine erste Theorie, die mir ausbaufähig erschien. Ich teilte sie Waldo mit.
    »Ich glaube, du hast in diesem Fall soeben einen großen Schritt vorwärtsgetan, John«, sagte der Inspektor erregt.
    Oxoran hatte die drei Hexen in ein einsam gelegenes Haus gerufen. Ich fragte Waldo, ob er dieses Haus kenne.
    Er verneinte bedauernd, aber er versprach mir, weiter am Ball zu bleiben. »Vielleicht erfahre ich noch einiges mehr über Oxoran, das dich näher an ihn heranbringt«, sagte er.
    Dazu wünschte ich ihm und seinen Männern viel Erfolg.
    ***
    Eine Stunde später beschlossen die grausamen Hexen, zum erstenmal wieder gemeinsam zuzuschlagen. Sie hielten sich im Keller jenes abseits gelegenen Hauses auf, in dem sie tun und lassen konnten, was sie wollten. Es würde kaum jemandem auffallen.
    Suko war bei ihnen. Er wartete auf seine Hinrichtung. Suko, der Mann, dem Oxoran das Herz aus dem Leibe reißen wollte, nachdem er ihn bis aufs Blut gepeinigt hatte…
    Cora, Ann und Gwendy umringten soeben einen Tisch. Sie faßten sich an den abscheulichen Pranken und erneuerten ihren Treueschwur, der sie mit dem Fürsten der Finsternis verband.
    Sie sprachen zischend und murmelnd, während sie sich schleichend im Kreis bewegten.
    Auf dem Tisch befanden sich magische Zeichen. Sie wurden von innen heraus erhellt, leuchteten zunächst nur wenig, allmählich aber mehr, und je lauter die Hexen dem Satan huldigten, desto heller wurde der Schein, den die magischen Symbole abstrahlten.
    Und plötzlich verwandelte sich dieser Schein in ein grelles Höllenfeuer. Es zischte und prasselte, es züngelte und tanzte über den gefährlichen magischen Symbolen, die die Macht des Bösen versinnbildlichten und in sich vereinigten.
    Unheimliches Leben war in diesen Zeichen. Sie bewegten sich, schienen den Hauch des Bösen auszustoßen, veranschaulichten auf eine erschreckende Weise die Macht der Hölle.
    Winzige Horrorfratzen tanzten in den Flammen. Sie geiferten, hechelten und stachelten die schwarzen Seelen der Hexen an. Die Bräute des Satans bewegten sich schneller um den Tisch.
    Ihre Gesichter verzerrten sich. Sie stießen markerschütternde, krächzende Schreie aus, während sich in ihren gemeinen Augen das grelle Feuer widerspiegelte.
    »Töten!« kreischten die Weiber. »Wir werden wieder töten! So wie früher! Schwestern, wird das ein Spaß werden!«
    Im Feuer tauchten schaurige Visionen auf, die die Hexen begeisterten. Lange Flammenzungen leckten über ihre gertenschlanken Körper. Die Bräute des Teufels fühlten sich von ihnen liebkost, bogen sich unter der Berührung ekstatisch und stießen lüsterne Schreie aus.
    »Wir werden das Grauen in die Stadt tragen!« zischten sie. »Wir werden die Menschen quälen und schockieren. Wir werden sie die Macht der Unterwelt spüren lassen! Ächzen werden sie unter unserem Regime! Und Oxoran wird sich eines Tages zum unangefochtenen Herrscher über sie aufschwingen!«
    Mit schrillem Gelächter tobten sie um den Tisch.
    Sie verschmolzen in einer kreiselnden Bewegung mit dem grellen Feuer und lösten sich allmählich darin auf.
    Ihr Horrortrip nahm seinen Lauf…
    ***
    Jerry Morell war vierzig. Ein Mann in den besten Jahren, hätte man meinen können, aber Jerry steckte in einer schlimmen Krise. Er litt an Schlafstörungen und Appetitlosigkeit, hatte Magengeschwüre, und vor sechs Monaten war ihm die Frau davongelaufen.
    Er lebte die meiste Zeit von Pillen, was seiner angegriffenen Gesundheit auch nicht gerade besonders zuträglich war, und er hatte in der Werbeagentur, die ihn beschäftigte, einen harten Existenzkampf zu bestreiten, denn auf seinen

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