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0035 - Die Vampirfalle

0035 - Die Vampirfalle

Titel: 0035 - Die Vampirfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Minuten weg«, versprach Barry den Mädchen und machte sich daran, seinem Freund in die stockdunkle Leichenhalle zu folgen.
    »Wenn das nur gutgeht«, murmelte Christine erstickt…
    ***
    Fast hätte ich den Leichenwagen verfehlt!
    Im letzten Augenblick entdeckte ich das Gefährt am Straßenrand. Scheinwerfer blinkten zweimal auf. Das Erkennungszeichen.
    Ich verringerte die Geschwindigkeit, indem ich stotternd bremste. Knapp hinter dem Leichenwagen brachte ich den Bentley zum Stehen.
    Im Innenspiegel sah ich das Gefährt. Er hatte hohe Räder, deren Radkappen im Mondlicht glänzten. Ich hoffte, einen Blick in das Führerhaus werfen zu können, doch hinter den Scheiben rührte sich nichts. Keine Bewegung, kein Schatten.
    Ich setzte zurück. Jetzt erst entdeckte ich den schmalen Weg, der von der Straße aus in das Gelände führte. Weg war eigentlich übertrieben, denn das, was vor mir lag, war nur ein Pfad. Dicht neben der Einmündung des Pfads ließ ich meinen Bentley stehen, öffnete die Tür und verließ den Wagen.
    Keiner empfing mich, niemand wartete auf mich. Kalt führ der Wind unter meine schwarze Wildlederjacke. Ich hatte mich bewußt nicht mit einem Mantel belastet, so war ich beweglicher.
    Ich versuchte, das hinter dem Wagen liegende Dunkel mit Blicken zu durchdringen, doch ich sah nur die Schatten einer Buschreihe und den Rand eines Waldgebietes.
    Wo steckten die Vampire?
    Ich bohrte beide Hände in die Hosentaschen, schritt langsam auf den Leichenwagen zu. Dann bog sich Gras unter meinen Sohlen, und schließlich blieb ich neben der eckigen Kühlerhaube stehen. Der Wagen parkte etwas schräg. Er hatte dunkle Scheiben. Entweder hingen Tücher davor, oder die anderen hatten das Glas schwarz angestrichen.
    Es war mir egal.
    Aus Richtung London näherten sich zwei Lichter. Mal waren sie verschwunden, mal tauchten sie wieder auf.
    Schließlich hörte ich das Brummen eines Motors, und wenig später radierten die gewaltigen Reifen eines Lastwagens an mir vorbei. Rücklichter verschwanden in der Ferne.
    Es wurde wieder still.
    Ich glaubte nicht, daß mich meine Gegner genarrt hatten, dafür war ihnen die Sache viel zu ernst, und schon im nächsten Augenblick sah ich sie. Sie kamen von oben. Aus der Luft.
    Zwei gewaltige Schatten verließen das dunkle Grau der Nacht. Die Luft trug die Monster, und sie schwebten auf mich zu. Unwillkürlich zog ich den Kopf ein, meine Hand rutschte automatisch unter die Jacke. Es war eine leere Geste. Mir fiel ein, daß ich waffenlos war. Ich verfolgte sie mit meinem Blick.
    Noch kreisten die beiden Riesenfledermäuse über mir, wollten mich narren, aber im nächsten Moment stieß die erste dem Boden zu. Ihr Ziel war ich.
    Innerhalb von Sekundenbruchteilen nahm ich das Bild in mir auf. Das gewaltige Monster, der kleine Kopf, das aufgerissene Maul und die spitzen Zähne. Ich duckte mich.
    Der Flugvampir legte die Flügel an, verwandelte sich in einen Pfeil und schnellte los.
    Verdammt, die Bestien wollten mir ans Leder. Hart stieß ich mich ab und flog in ein Gebüsch. Über mir spürte ich den wilden Luftzug, dann brachen die Zweige unter meinem Gewicht. Ich landete im Dreck. Feuchtes Laub drang mir in den Mund. Ich spuckte, drehte mich um die eigene Achse, wiederholte den Vorgang, brach aus dem Gebüsch hervor und sprang auf die Füße.
    Von der Seite flog die zweite Fledermaus an. Sie stieß krächzende Laute aus, die mir wie Hohngelächter in den Ohren klangen.
    Wieder ging ich auf Tauchstation. Dicht über mir fegte der Blutsauger hinweg. Seine Krallen rissen noch an meiner Lederjacke, dann war er vorbei.
    Ich sprang auf.
    Wie ein Komet stieg die zweite Fledermaus in den nachtdunklen Himmel, während sich die erste bereits zurückverwandelt hatte. In einen Mensch-Vampir.
    Es war ein häßliches Geschöpf, das mir da gegenüberstand. Ich empfand einen Schrecken, denn noch nie in meinem Leben hatte ich einen glatzköpfigen Blutsauger gesehen. Er wirkte noch schlimmer mit seinem breiten Schädel, den geöffneten Lippen und den nadelspitzen Zähnen. Ich war waffenlos.
    Meine Blicke kreisten. Ich wollte nicht, daß mir der zweite Untote in den Rücken gelangte, doch er flog nur noch eine Schleife, senkte sich dem Boden zu und verwandelte sich ebenfalls zurück.
    Er sah genauso aus wie sein Kumpan.
    Mir wurde klar, daß ich es hier mit Brüdern zu tun hatte. Sogar mit Zwillingsbrüdern, die mich auf deutsch anredeten. Ich verstand die Sprache. Schließlich lebte mein Freund und

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